Gehen oder bleiben - kaum gemeinsame Zeit zusammen?
Hallo,
Ich überlege, mich von meinem Freund zu trennen.
Wir sind seit fast 3 Jahren in einer Beziehung, wobei die ersten 2 sehr schön waren.
Seit mehreren Monaten stört mich aber einiges. Wir verbringen zum Beispiel sehr wenig Zeit (quality time) zusammen; was mich sehr stört. Ich habe ihm auch schon mehrmals gesagt, dass es mich stört, doch es ändert sich nichts. Wir sehen uns meistens nur abends im Bett.
Am Wochenende versuche ich oft, etwas zu planen, obwohl ich mir eigentlich wünschen würde, dass von ihm mal etwas kommt.
Letztens Wochenende hatte ich gedacht, dass wir uns einen schönen Sonntag machen, da wir uns die ganze Woche schon nicht gesprochen haben. Meine Mutter hatte mich gefragt, ob wir gemeinsam zum Strand wollen. Ich habe ihm gesagt, dass ich ihr auch gerne absagen kann, wenn er etwas mit mir alleine machen möchte. Er verneinte und sagte, dass er noch viel zutun hat. Ich bin also alleine mit meiner Mutter zum Strand und er ist zu sich nach Hause gefahren (wir wohnen noch getrennt). Ich finde es schade und habe ihm das auch gesagt. Leider läuft es oft so ab.
Vor ein paar Monaten habe ich ihn gebeten auch mal eine Unternehmung zu planen. Bis heute hat er mir nichts vorgeschlagen, außer essen zu gehen. Essen gehen ist toll, aber ich habe das Gefühl; dass er sich meine Liebe manchmal etwas erkaufen möchte. Mir ist gemeinsame Zeit sehr wichtig und er schenkt mir oft Dinge. Ich brauche sowas nicht, das weiß er, trotzdem macht er es.
Jetzt ist es so, dass ich mich mehr auf mich konzentriert habe und auch mit meinen Mädels mehr gemacht habe, weil ich einfach ein Mensch bin, der gerne unterwegs ist und viel erlebt. Ich war zum Beispiel letztens für eine Woche im Urlaub und habe ihn so gar nicht vermisst (was ich fragwürdig finde). Irgendwie „flüchte“ ich räumlich vor ihm und bin in seiner Anwesenheit oft genervt.
Es tut mir leid, wenn ich so viel mit Freunden unterwegs bin und deshalb habe ich das Gefühl, dass ich mich selbst etwas ausbremse, weil ich das Gefühl habe, dass wir lieber gemeinsam spaß haben sollten.
Ich bin mir sicher, dass er mich wirklich sehr liebt, aber ich habe das Gefühl; dass ich alleine die Beziehung plane und auch alleine daran arbeite. Er hat noch nie etwas an mir kritisiert und nimmt alles einfach so hin.
Ich muss sagen; dass ich nicht weiter weiß. ich verstehe einfach nicht, wieso ich alles planen muss. ich habe ihm schon gesagt, dass es mir lieber wäre, in 1-2 Mal die Woche zu sehen und dann aber etwas zu unternehmen. Trotzdem kommt er fast jeden Abend nach der Arbeit zu mir und schafft dann zuhause Dinge nicht, die er dann am Wochenende nachholt.
Es fühlt sich an wie ein Teufelskreis und irgendwie weiß ich nicht, wie es weitergehen soll.
Ich würde es denke ich nicht sehr schlimm finden, wenn er sich jetzt trennt, aber ich kann mich nicht trennen, weil ich ihn dann verletzen würde und weiß; wie schlimm das ist..
Vielleicht gibt es ja wen, der so etwas ähnliches hatte und mir sagen kann, wie es bei ihm war.
5 Antworten
Bei mir ist es ähnlich. Er ist im Sinne der gemeinsamen Planung faul und überlässt es mir. Aber trotzdem haben wir dann eine schöne Zeit. Versucht doch zusammen zu ziehen und schaut wie ihr da gemeinsam zurecht kommt. Dadurch sieht man sich auch öfter. Uns hat das geholfen.
IST es so, dass Eure gemeinsame Zeit oft damit gefüllt ist, dass Du Dich beschwerst, dass er anders sein soll als er ist?
Offenbar ist er ein Mann, wie Männer eben sind. Die wenigsten planen etwas, es liegt ihnen nicht. Es fällt ihnen nichts ein. Sie werden im Geschäft auch keine Vorhänge finden und nicht wissen, welche Fliesen sie nehmen sollen.
So plane Du und gut isses. Dein Vorteil: Du entscheidest, was getan wird. Dein Nachteil: Du hast die Arbeit.
Offenbar ist er gerne bei Dir. Dann schlage ihm vor, was getan werden kann. Höchstwahrscheinlich freut er sich und geht mit. Genieße die Unternehmung mit ihm und verzichte darauf zu jammern, dass er hätte planen sollen. Er hat das nicht drauf. Haben viele Männer nicht.
Das Wort "freist" ist mir nicht geläufig.
Wenn jemand "jedes zweite Treffen absagt", - dann ist das freilich ein Grund, keines mehr zu vereinbaren. So jemand stiehlt einem ja die Lebenszeit.
Du "rechnest" also schon. Wenn einer einmal "rechnet", dann neigt sich die Beziehung dem Ende zu. Denn der fühlt sich dann ausgenutzt und will nicht mehr geben, weil der denkt, da kommt nicht genug zurück. Dabei ist egal, wer "recht" hat. Die Beziehung knirscht.
Du kannst dir ja wohl denken, dass ich eigentlich ,,dreist" schreiben wollte, aber schon lustig, dass jemand, der sich selber für so erfahren hält, so etwas nicht merkt.
Bei meiner Beziehung gibt es folgendes Problem: Meine Freundin war von vorne herein kein Mensch, der großartig aktiv ist. Allerdings hatte ich irgendwann mal die Hoffnung, dass alles, was man für diesen Mensch macht, irgendwann mal zurückkommt. Unsere Charaktere, Aussehen, Interessen usw. sind ziemlich gleich, also so, dass sich ,,das Risiko" quasi lohnt. Wenn allerdings nichts dabei rauskommt, trauert man umso mehr über die von dir bereits angesprochene verschwendete Lebenszeit (ähnlich wie bei der Fragestellerin). Wenn du etwas investierst, bekommst du (normalerweise) auch etwas zurück. Dafür macht man es ja schließlich auch.
Ich weiß selbst nicht, ob ich die Beziehung beenden soll, da wir uns eigentlich sehr änhlich sind (die Punkte habe ich ja gerade schon erwähnt) und jemanden, der genauso ist, wie man selbst, muss man auch erst einmal finden. Das Gleiche kann ich von meinen alten Beziehungen bspw. nicht behaupten.
Hm, schwierig. Also wenn du es mehrmals ansprichst und er gar nicht auf dich eingeht und nichts anders macht und du so nicht glücklich bist, ist eine Trennung vielleicht die beste Idee.
Es kann auch sein, dass ihr einfach verschiedene Dinge wollt und eure Liebe verschieden zeigt (er vielleicht eher über Geschenke etc, du eher über quality time), also dass ihr verschiedene lovelanguages habt. Dann müsst ihr Mal darüber reden und schauen, wie ihr da dem anderen auch das geben könnt, was diese Person sich wünscht und umgekehrt.
Keine einfache Situation und Frage. Einen Ratschlag kann man dir auch keinen wirklich geben, außer, dass du es allein für dich selbst entscheiden musst, sofern sich nichts an der geschilderten Situation und Beziehung ändert oder ob du einfach so weitermachen und weiter leiden willst.
Ich kann dir aufgrund ähnlichen Erfahrungen nur sagen, dass ich mich letztlich unverstanden, unglücklich und verarscht von meinen Partner getrennt habe bzw. trennen musste. Es hilft ja nichts, wenn man zusammen ist sich aber eigentlich nie sieht oder spricht und wenn doch sich weder riechen noch verstehen kann. Da würde ich mir mit der Zeit ja doch ebenso ernsthafte Gedanken machen, wieso, weshalb und warum ich mir das eigentlich noch weiter antue und es nicht doch reine Zeitverschwendung ist und man nicht selbst daran kaputt geht?
Wo kein gemeinsamer Boden, sonstige gegegenseitge und gemeinsame Interessen, Pläne und Ziele für- und miteinander bestehen ist die Beziehung und Situation mehr als nur verloren gegangen und bei zunehmenden Austoß von Desinteresse aus meiner Sicht auch mehr als aussichtslos. Die Hoffnung stirbt bekanntlich ja aber zuletzt.
Versuch doch mit ihm darüber zu reden, sag ihm was dich stört und schlage eine Pause vor, es muss ja nicht direkt zur trennung kommen.
Viel Glück :)
Deine Antwort finde ich einfach nur noch freist. Ich kann von meiner Beziehung genau das Gegenteil behaupten. Meine (vermeintliche) Freundin tut auch kaum etwas. Alles kommt von mir, die ständigen Treffenvorschläge, was wir wann zu tun haben usw. Sie hingegen sagt gefühlt jedes zweite Treffen ab und interessiert sich kaum dafür. Ich überlege auch schon, so langsam das alles hinzuschmeißen. Nach all dem, was man allerdings für den Partner getan hat, kann es manchmal ziemlich weh tun, wenn das alles nicht geschätzt wird. Die selbe Erfahrung musste leider auch ein Freund von mir durchmachen. Offenbar sind ja nicht nur Männer so, sondern auch Frauen.