"Gefühle" für eine Prostituierte
Hallo!
Ich habe bereits mehrmals auf "www.gutefragen.net" Beiträge zu so einem ähnlichen Thema gefunden, dennoch möchte ich hier mein Anliegen knapp schildern. Eigentlich wollte ich das Wort Gefühle in der Überschrift mit Anführungszeichen versehen, aber es scheint, dass das System nicht zuließ. Ich bin eher ein schüchterner Mensch und erst im 23. Lebensjahr. Aufgrund meiner krankhaften Schüchternheit – es wurde die Diagnose „Sozialphobie“ gestellt – lernte ich bisher sehr wenige Mädchen kennen. Gelegentlich machte ich die eine oder andere Bekanntschaft, aber es hat sich nur einmal etwas mit einer ergeben. Vor etwa einem Jahr begann ich, zu Prostituierte zu gehen, wenn ich alkoholisiert war, was nahezu jedes Wochenende der Fall war. Am Tag darauf wachte ich stets entsetzt auf und machte mir Vorwürfe, zumal ich mein eigenes Wertesystem missachtete. Es stellte sich heraus, dass paradoxerweise nicht die sexuellen Bedürfnisse befriedigt werden sollten - zumindest nicht in erster Linie -, sondern vielmehr die emotionale Seite einer Erfüllung bedurfte, sodass ich immer wieder die Gesellschaft von Damen aus dem horizontalen Gewerbe aufsuchte. In meinen Handlungen und meinem Verhalten ihnen gegenüber (ich sah sie an und liebkoste und küsste sie, wie dies Menschen tun, die einander lieben) erkannte ich, wie ich bereits erwähnte, dass ich offensichtlich Zuneigung suchte Im April 2011, also vor etwa 3 Monaten suchte ich erneut die Gesellschaft von Prostituierten auf, wobei ich an jenem Abend erstmals auf eine Dame aus diesem Gewerbe traf, für die ich etwas zu empfinden begann, weswegen ich sie eine Woche darauf erneut aufsuchte (ebenfalls alkoholisiert). Leider verließ sie Wien und kehrte etwa gegen Ende Juni hierher zurück. Als ich sie wieder sah, wollte ich wieder ihre Nähe spüren (allerdings standen auch dieses Mal die sexuellen Bedürfnisse nicht im Vordergrund). Mittlerweile denke ich ständig an sie, viele Reize führen dazu, dass ich an sie denke (bestimmte Lieder, ein bestimmter Stadtteil Wiens, Mädchen, die ihr ähneln, etc.). Gestern suchte ich wieder ihre Gesellschaft auf, wobei ich sie nach einem Treffen fragte, worauf sie Vorschläge unterbreitete, von denen ich einen annahm. Als ich aufwachte und der Alkohol abgebaut wurde, traten Zweifel in mir auf, weswegen ich mich an einen Freund wandte, der mit mir zu dem mit ihr vereinbarten Ort fuhr. Dort verweilten wir ein wenig, bis ich entschloss, mich doch von dort zu entfernen. Vom Verstand her weiß ich, dass meine momentane Gefühlslage nicht „normal“ ist, gleichzeitig zieht mich immer etwas zu ihr hin. Ich musste immer wieder mit Abfuhren und negativen Erlebnissen mit normalen Mädchen umgehen, dieses Mal jedoch scheint das ein wenig schwieriger zu sein, ich ersuche euch daher, euch dazu zu äußern. Ich danke euch im Vorhinein für eure Geduld.
12 Antworten
Nun ja, das ist in der Tat etwas kompliziert, aber zuerst solltest du dir klarmachen, dass es nicht schlimm und auch gar nicht so unnormal ist, zu Prostituierten zu gehen, deswegen solltest du dich auf keinen Fall für schlecht halten!
Und wenn du sonst keine Zuneigung in dem Sinne bekommst, ist es natürlich klar, dass du dich danach sehnst, nur muss dir klar sein, dass es wohl umgekehrt nicht so ist. Wenn du Spaß haben willst, dann ist das ja OK, aber wenn du zu ihr gehst und dir selbst vorspielst, das wäre eine Beziehung, dann betrügst du dich nur selbst! Letztendlich wirst du darunter leiden und das solltest du vermeiden.
Ich kenne mich mit deiner Diagnose nicht aus, aber vielleicht ist es ja möglich, mit anderen Menschen mit der gleichen Diagnose in Kontakt zu treten. Mit solchen Leuten kommst du vielleicht besser klar, da sie dich verstehen. Und vielleicht ist da ja auch eine richtige Frau dabei.
Insgesamt wäre es für dich vielleicht auch ratsam, im Internet in Singlebörsen aktiv zu werden, dort kann man seine schüchternheit meist leicht überwinden!
Ich wünsche dir jedenfalls viel Glück!
Du hast meinen Beitrag wirklich gut verstanden und deine Ratschläge gefallen mir. Vielen Dank!
Vor vielen Jahren hatte ich einen Freund/Partner, der auch an einer starken Sozialphobie litt. Er war der tiefste und beste Freund, den ich je hatte (ich meine das nicht nur sexuell, aber auch....).
Du scheinst ein ähnlich tiefsinniger und vor allem kluger Mensch zu sein!
Ich war auch stets schüchtern, heute bin ich als Sozialpädagogin erfolgreich- so geht das Leben manchmal seltsame Wege!
Was unsere Schwäche ist, wird manchmal zur Stärke.
Ca. 30 % der "Schüchternen" verlieren ihre Angst im Laufe der Zeit, habe ich neulich gelesen - aber das nur nebenbei.
Liebe Grüße! Eine halbwegs alte aber weise Frau. (na ja, 52).
Und wenn das Leben mit 66 Jahren anfängt, noch ziemlich jung.....
mach dir keinen Kopf! ihr beide seid Menschen. Sie wird in ihrem Leben die meißte Zeit nur als Sexobjekt wahrgenommen, und wenn du in ihr mehr als nur ein sexobjekt siehst, dann wirst du wohl ihre Schwachstelle getroffen haben. Die Mädels sind meistens aus dem ehemaligen Ostblock / Balkan und alleine im Westen. Kann mich durchaus vorstellen, dass sie auch Durst nach Gefühlen haben!
ABER : Eines solltest du immer bedenken: Auch wenn ihr eine Beziehung haben solltet, wird sie täglich mit anderen Männern schlafen!!!!!!!! Auch wenn du sie da rausholen solltest, musst du wissen, dass du eine Frau aus dem Puff rausholen kannst aber den Puff nie aus der Frau rausholen kannst. Wenn sie einmal freiwillig anschaffen war besteht großes Rückfallrisiko!!!!!
wenn du sie liebst, kämpfe für sie !!! Du musst dich selber überwinden und sie nach weiteren Verabredungen fragen. Treff dich mit ihr und erfahre viel über sie so erfährt sie eigentlich auch viel über dich. Frage sie wie sie ihre Zukunft sieht, ob sie vielleicht mit dem Geschäft weitermachen will. Irgendwann musst du sie fragen was sie eigentlich von dir hält. Bleib dran, entferne dich nicht. Wenn du sie wirklich liebst, muss dir ihr Lebenshintergrund ( Prostetuierte) egal sein!!! Viel Erfolg!!!
Wie gesagt, war ich immer betrunken, wenn ich bei ihr war, daher kann sie keinen guten Eindruck haben. Sie wird damit nicht in absehbarer Zeit aufhören. Außderm kenne ich sie nicht wirklich. Danke für deine Antwort.
Eine schwierige Situation die du hier schilderst. Ich glaube den größten Gefallen tust du dir, wenn du an dir selbst arbeitest. Versuche deine Schüchternheit zu bekämpfen und versuche dich nicht mit der momentanen Situation abzufinden. Du siehst ja selbst, dass du nicht zufrieden bist.
Ich denke du versuchst die Gefühle, nach welchen du dich seit langer Zeit sehnst, auf diese Dame zu projizieren. Mit Alkohol versuchst du dir den nötigen Mut zu holen, um sich dieser Frau zu nähern. Ich denke du bist dir selbst bewusst, dass diese Beziehung zwischen Euch nie wirklich funktionieren kann. Du musst an dir selbst arbeiten, um deine Schüchternheit zu bekämpfen. Dann wirst du auch sehen, dass du kein Geld für deine Sehnsucht zahlen musst. Mit dem ständigem Alkoholkonsum solltest du ebenfalls aufhören. Es bringt nichts, deine Sinne zu lähmen um sich kurzzeitig in eine andere Welt zu befördern. Deine Probleme werden dadurch nicht besser.
Du hast richtig erkannt, dass ich mir der dessen bewusst bin, dass dies ohnehin zum Scheitern verurteilt ist. Was die Schüchternheit betrifft, ich bin gerade in Behandlung, wobei die Erfolge auf sich warten lassen. Immer wenn ich bei einer Prostituierten war, machte ich mir Schuldgefühle und mir fehlte die Kraft, die Schüchternheit zu bekämpfen. Irgendwie muss ich daran arbeiten. Der Alkohol hat mir paradoxerweise nie geholfen, die Probleme zu vergessen, vielmehr hat er - in diesem Fall - dazu geführt, dass sich das Verlangen, sie zu sehen, gesteigert hat.