Gandhi: "fast alles was su im leben tust ist letzdenendes unwichtig,...

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Dazu muss man natürlich wissen, dass Gandhi sehr gläubig war. Und am Ende des Lebens erscheint alles in einem Leben Getane sehr unwichtig, verglichen mit der Ewigkeit und Gottes Grösse.

Für die Entwicklung eines Menschen ist es aber sehr wichtig, zu tun. Sogar die Dinge, die, im Nachhinein betrachtet, falsch erscheinen. Man konnte nicht wissen, dass sie falsch waren, bevor man es nicht erfahren hat. Daraus wird eben Erfahrung.

Ein Beispiel wäre eine Jugendliche, die mit dem Rauchen anfängt (fragte gestern im Forum eine, ob sie es tun sollte). Es scheint im Nachhinein jedem dumm, der das getan hat. Aber sie macht damit Erfahrungen, die für sie wertvoll sind; unter Umständen bis hin zu der, aus der Sucht wieder mit eigener Kraft auszusteigen. Hätte sie es nicht getan, wäre sie unentwickelt geblieben (der Pädagoge Neill sagt: sie hätte ein Bedürfnis unterdrückt und wäre neurotisch geworden).

Gandhi war auch nicht von Anfang an perfekt und hat Fehler gemacht, war anfänglich sogar naiv. Auch seine Grundsätze waren nicht von Anfang an entwickelt. So hat er bspw. im Ersten Weltkrieg noch das Britische Reich mit einer Empfehlung zum Militärdienst an die Inder (wenn auch nur im Sanitätsbereich) unterstützt, weil er glaubte, die Briten damit zu motivieren, die Inder gleich zu behandeln.

Im Zweiten hat er das dann nicht mehr getan und Pazifismus erschien ihm absolut. Ohne die Trauer und Scham (wahrscheinlich auch im Gebet erfahren) über den Fehler hätte er vielleicht nicht erkannt, wie falsch es war und sich nicht zum kompromisslosen Pazifisten entwickeln können.

Aber das war jetzt nur ein Versuch; nur im Zusammenhang könnte man das richtig deuten, und den Zusammenhang kenne ich hier nicht. Aus seiner Autobiographie ist das jedenfalls nicht entlehnt.

hatenazis 
Fragesteller
 07.01.2013, 16:01

danke das mit sehr geholfen ! sind viele interressante gedanken drin ! :)

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derdorfbengel  07.01.2013, 16:13
@hatenazis

Ich bin ja nur ein kleiner Fisch ^^

Die wirklich interessanten Gedanken sind in Gandhi gewesen. Sehr ans Herz zu legen ist seine Autobiographie: Geschichte meiner Experimente mit der Wahrheit. Die reicht nur bis 1923 (ungefähr), aber da ist er als Persönlichkeit ja schon weitgehend ausgebildet.

Es gibt wohl kaum einen grösseren geistigen Lehrer als ihn und wenn man nur 1/10 von ihm erfassen würde, überragte man schon die Menschen seines Umfelds.

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schillibilli  07.01.2013, 23:20

Also was Du alles weißt. Ich werde Dich in Zukunft nur noch mit "Sie" anreden. Ich bin halt doch ein Fachidiot :(

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Er meint, daß es für das Leben, die Welt, Deine Umwelt letztendlich ohne Bedeutung ist, weil Du es vermutlich aus Eigennutz tust und nur ein winziges "Sandkorn" bist. Aber die Tatsache, daß Du etwas tust - in Bewegung bleibst - Dir Gedanken machst - nicht untätig bist oder phlegmatisch alles auf Dich zukommen läßt - macht aus Dir ein denkendes Wesen und ein spezielles Individuum - und nur das ist von Bedeutung.

...dass es eben wichtig ist, überhaupt etwas zu tun und nicht untätig zu sein.

Das erste das mir dazu einfällt, ist dass jede entscheidung die du im leben triffst dich zu dem machen der du bist, aber es ist auch sehr philosophisch und so kann man noch mehr andeutungen finden :)

hatenazis 
Fragesteller
 07.01.2013, 15:56

und welche ? ;)

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