Gab es in der Steinzeit Übergewicht?

10 Antworten

Ob es in der Steinzeit wirklich übergewichtige Menschen gab, lässt sich nicht mit Sicherheit sagen. Es gibt aber Hinweise, wie zum Beispiel die Venus von Willendorf, eine etwa 25.000 Jahre alte Figur, die eine sehr füllige Frau zeigt.

Dass man so eine Figur geschaffen hat, könnte darauf hindeuten, dass ein wohlgenährter Körper damals etwas Besonderes war. Möglicherweise galt das als Ideal, weil es Stärke, Fruchtbarkeit oder Sicherheit in Zeiten von Nahrungsmangel symbolisierte. In der Realität war Übergewicht in der Steinzeit aber wahrscheinlich sehr selten. Die meisten Menschen lebten als Jäger und Sammler, mussten viel Energie aufbringen, um an Nahrung zu kommen, und hatten kaum die Möglichkeit, dauerhaft zu viel zu essen

Das kommt drauf an welche Phase der Steinzeit du meinst. In der Altsteinzeit und der Mittelsteinzeit dürfte Übergewicht nicht oder nur extremst selten gewesen sein, denn die Menschen waren Sammler und Jäger und nicht nicht sesshaft, Beute war schwer zu erjagen und musste zudem geteilt werden. Zudem konnte Fleisch nur sehr bedingt haltbar gemacht werden, z.B. durch Erhitzen. Etwas anders sah es in der Jungsteinzeit aus, man entdeckte Ackerbau und Viehzucht für sich und war nicht mehr auf die Jagd und das Sammeln angewiesen und konnte sich Vorräte in Form von Getreide und Schlachttieren anlegen. In dieser letzten Phase der Steinzeit könnte auch Übergewicht vorgekommen sein. Häufig dürfte es aber auch in der Jungsteinzeit nicht gewesen sein, denn viel arbeiten mussten auch die Menschen der Jungsteinzeit z.B. für Ackerbau, Ernte, Häuserbau, Handwerk usw. Übergewicht ist ein Problem der modernen Wohlstandsgesellschaft, man hat quasi mehr als man braucht.

Bei Jägern dürfte das Problem des Übergewichts eher selten aufgetreten sein, denn dieser „Sport“ ist immer sehr anstrengend gewesen.

Bei Sammlerinnen und Gebärenden könnte sich schon mal etwas „Speck“ auf den Hüften, so in der Art wie die Venus von Willendorf, angesammelt haben, speziell bei den Frauen der Alphamännchen.

Aber man weiß es nicht so genau, den die Forschenden haben darüber noch nicht so richtig nachgeforscht.🥴


Hayns  09.06.2025, 00:19

Frauen waren auch Jägerinnen.

quantthomas  09.06.2025, 08:57
@Hayns

Oh! Haben uns die Archäologen unterschlagen , daß die Frauen ihre Kinder beim diversen Kinderbetreuer abgegeben haben um dann auf die Jagd gehen zu können?🧌

Hayns  09.06.2025, 10:57
@quantthomas

Nein, nicht unterschlagen.

Die Archäologie ist eine sehr junge Wissenschaft (~150 Jahre), wir haben durch Forschung dazugelernt und altes "Wissen" revidiert.

Beispiel 1 Beispiel 2 Beispiel 3

Wissenschaft schafft Wissen.

quantthomas  09.06.2025, 12:03
@Hayns

Stimmt! Aber Archäologie ist auch eine Wissenschaft, die viel Interpretationsspielraum beinhaltet.
Ein Faustkeil-Fund bei weiblichen Knochenresten kann sehr viel bedeuten und der momentane Jubel der Forscherinnen sollte mit Vorsicht genossen werden.

Hayns  09.06.2025, 12:52
@quantthomas

Interpretationen werden, wie es das Beispiel der weiblichen Rolle, in der steinzeitlichen Gemeinschaft zeigt, mittels neuen Erkenntnissen aufgrund neuen Möglichkeiten, wieder revidiert.

Dann habe ich meinen Sermon dazu mal von KI verifizieren lassen und sie da:

Übersicht mit KI

Der Interpretationsspielraum in der Archäologie ist ein wesentlicher Bestandteil des wissenschaftlichen Prozesses und bezieht sich auf die Möglichkeit, die Bedeutung von archäologischen Funden und Befunden zu deuten, ohne dass eine eindeutige oder allgemein anerkannte Interpretation existiert. ...

Archäologinnen und Archäologen sind auch nur Menschen.

Schwarze Schafe gibt es allerorten.

Neulich wurde einem Archäologen, wohl zu Recht, vorgeworfen, er hätte menschliche Knochen mit Absicht falsch datiert, um sich mit diesen vermeintlich sehr alten Knochen Ruhm zu verschaffen - er ist, glaube ich, suspendiert worden. 👎

Man kann schon recht klar darauf mit einem Nein antworten, auch wenn man keinen so alten Körper findet der noch Muskel oder Fettgewebe hätte.

Die Bewegung und die Ernährung macht Übergewicht unmöglich. Auch in heutigen Kulturen, die vergleichbar leben, gibt es keine Nachweise zu adipösen Menschen.

Es handelt sich um eine Zivilisationkrankheit, die frühestens mit den ersten Staaten aufkam. Also gegen Ende der Steinzeit.

Wir essen heute soviel hochverarbeitere Produkte, dass wir dazu neigen zu glauben man wird leicht übergewichtig. Das ist nicht der fall. Es wäre unglaublich schwer adipös zu werden, mit der damaligen Ernährung. Selbst als jemand der gefüttert wird.

Das kann ich nicht sagen, ich erinnere mich nicht mehr daran, ob es damals übergewichtige Menschen gab. Ist irgendwie schon zu lange her :-)

Nein Scherz. Aber ich glaube nicht, dass es in der Steinzeit Übergewichtige gab. Die Menschen waren ständig unterwegs auf der Jagd und Suche nach Essbarem. Die hatten soviel Bewegung und haben nicht das alles gegessen, was uns heute dick macht.