Fühlt ihr euch unwohl, wenn eine bekannte Person beim Smalltalk nicht mitmacht?
(Eine Frage von einer Autistin, die gerne unmasken möchte, an alle neurotypischen bzw nicht-autistischen Personen)
Verspürt ihr Unwohlsein (und wenn ja, wie stark), wenn jemand aus Eurem Umfeld nicht wirklich beim Smalltalk mitmacht? Also antwortet einsilbig "Ja" auf "Was für Sch*twetter heute!", bei einem Witz lächelt nur (evtl schief), anstatt fortzusetzen und mit Witz zu antworten, antwortet nur knapp und sachlich oder sehr allgemein (z. B. "Mal sehen" oder "Sich erholen") auf Fragen wie "was hast du am Wochenende vor?" und fragt nicht zurück? Wenn man kein Lächeln aufsetzt bei der 10. am Tag Begegnung im Flur und am Feierabend einfach "Tschüss" sagt anstatt "Bis Morgen/schönen Feierabend/etc"?
Also erstmal egal, ob sich die Person dadurch unbeliebt macht o. Ä. Es geht nur darum, ob es euch unangenehm wird. Oder stellt ihr nur fest, die Person sei komisch, und lasst sie in Ruhe, selbst aber ohne erheblichen Leidensdruck?
Danke!
(P. S. Keine Diagnose wird bekannt gegeben)
3 Antworten
Ist bei jedem anders aber ich finds halt bisschen unangenehm wenn halt nichts zurück kommt, da stelle ich mir häufig die frage ob man überhaupt bock auf mich hat. Ist halt schon unangenehm weil man oft das verlangen hat die unangenehme Stille zu füllen aber wenn halt nichts zurück kommt ist es halt häufig frustrierend😅
Also eigentlich nicht wirklich aber wenn wir halt schon miteinander smalltalk führen dann möchte man ja oft so ein wenig Leichtigkeit zwischen uns bringen und sich vielleicht ein wenig besser verstehen. Aber wenn es wirklich darum geht keine Freundschaft zu schließen dann hätte ich selbst kein bock smalltalk zu führen. Aber ich gehe davon aus dass bei den meisten Menschen die smalltalk führen ein wenig mehr dahinter steckt vorallem eine Bindung/ Freundschaft aufzubauen.
Möchte man denn mit jedem*r Kollege*in eine FREUNDSCHAFT schließen?
Auch wenn diese Person 20 Jahre jünger oder älter ist, ganz andere Interessen und Werte hat, einen anderen Glauben usw?
Ne aber eine gewisse Leichtigkeit in die Beziehung reinzubringen ist doch schön😋 man muss nicht mit jedem eine Freundschaft schließen aber es sind halt zwischenmenschliche Beziehungen und etwas soziales wenn man smalltalks führt. Ist auch nicht für jeden aber ich kann deine Sicht verstehen. Habe dir nur meine neurotypische Meinung mitgeteilt☺️ ich kann da natürlich nicht für jeden sprechen
Niemand kann für jeden sprechen, natürlich. Dafür sind solche [Um]Fragen gedacht, mehrere Meinungen zu erhalten. Es kam mir einfach irgendwie gruselig vor, mit jedem random Menschen, der wegen einer Anzeige auf einer Jobsucheseite gekommen ist, eine Freundschaft schließen zu müssen :)
Also wenn man kein Bock hat. Das wird sich doch nicht ändern, wenn Dich jemand eigentlich anlügt mit den gespielten Reaktionen? Nur dass Du jetzt die Wahrheit nicht weißt und angelogen wirst, der Gegenüber verstellt sich... dafür läuft alles wie erwartet...
Wenn ich merke, dass der ::Gesprächspartner nur mit Floskeln antwortet, beende ich das Gespräch- von mir aus kann er dann mit sich selber reden oder sich mit: Bäumen "ausführlich unterhalten.
Meinst Du, wenn man nur "Ja/Nein/Danke/Schön" etc antwortet oder wenn man schon mitmacht, aber mit so klassischen Sätzen, die man immer sagt in solchen Fällen? ("Schreckliches Wetter! - Oh ja, so grau den ganzen Tag")
Beim letzten Satz ist es ja zumindest schon mal ansatzweise ein Versuch, miteinander zu kommunizieren.
Man könnte den Gegenüber auch durch offene Fragen dazu animieren, nicht nur mit kurzen Antworten zu blocken.
( die 7 " w"- Fragen.)- Falls msn auf ein Gespräch Wert legt- dann sollte auch das Thema für den " Gegenüber" interessant sein
Ich meinte die Situation, wenn einer der Gesprächspartner eben KEIN Gespräch möchte.
Ein Beispiel. Die Kaffeeküche auf der Arbeit, zwei Kollegen holen sich Kaffee, Kekse etc. Person A startet einen Plausch (Smalltalk). Person B möchte nur eine Tasse Kaffee und weiter arbeiten. B antwortet einsilbig und mehr nicht. Fühlt sich A danach unwohl? Oder denkt sich: "Ein komischer Kauz der B." und vergisst das?
A sollte akzeptieren, dass B lediglich Kaffee möchte und ihm das weiter Arbeiten wichtiger als Unterhaltung ist.B könnte das aber A auch kurz mitteilen.
Wenn A keinerlei Hinweise darauf bekommt, könnte A das als Desinteresse am Gespräch oder an seiner Person werten. - sich unwohl fühlen oder als unpassend schnell vergessen- weil es eben nicht " gepasst " hat.
Sorry, noch eine kurze Frage...
Also wenn B sagt: "Sorry ich muss weiter arbeiten", dann nimmt A das nicht persönlich und ihm geht es dann ok (evtl denkt er sich etwas wie "So ein Streber", aber selbst leidet nicht)?
Wenn A für das Abblocken eine schlüssige Erklärung bekommt, wird A das wohl akzeptieren- was sie sich denkt..Steber, Blödmann , Sturkkopf,,arroganter Kerl, ..bleibt ihr überlassen .Du fragst als Autistin....? Diese haben oft Erwartungshaltungen, die sie sich vorstellen und sind oft enttäuscht oder verletzt, wenn diese Vorstellungen nicht umgesetzt werden.
Danke nochmal!
Die Sache ist, ich würde mir nach einer schiefgelaufenen Unterhaltung noch lange danach "den Kopf darüber zerbrechen", habe aber in der autistischen Community eine Meinung gelesen, für die Neurotypischen wäre das kein Problem bzw sie würden so etwas nicht persönlich nehmen und sich dadurch nicht schlecht fühlen.
Ist aber offensichtlich nicht ganz so...
Also mein Bauchgefühl hatte recht, lieber direkt erklären, dass ich arbeiten, mich konzentrieren oder den Bus erwischen muss, je nach Situation. Niemand kann wirklich Gedanken lesen. "Double Empathy Problem" halt.
Nicht jede/r denkt darüber nach,, wie " kurz angebunden" auf den Gegenüber wirkt. Manchem ist es auch nur egal,wie es rüber kommt-'weil sie in Gedanken bereits wieder an - für sich selbst- wichtige Dinge denken und der Versuch eines Gespräches dabei nur stört.
Ne finde ich super, ich kann Smalltalk überhaupt nicht leiden.
Und noch eine Frage, wenn ich darf.
Ist es Dir sehr wichtig, dass jede*r Kollege*in "auf dich Bock hat"? Es geht nicht um nahe Freundschaften in der Freizeit.