Friemelfaktor
Hallo Zusammen,
sowohl in Vorlesungen an der Uni als auch in sonstigen naturwissenschaftlichen Vorträgen läuft mir zunehmend der Begriff "Friemelfaktor" über den Weg. Die Definition ist in meinen Augen ein Konstante, die es ermöglicht den Zusammenhang mehrerer Größen durch eine Gleichung darzustellen.
Mir stellt sich die Frage ob dies nun eine umgangssprachliche Ausdrucksweise ist ("etwas hinfriemeln") oder umgekehrt die Bezeichnug "etwas hinfriemeln" sogar auf den Ausdruck "Friemelfaktor" zurückgeht. Wenn dem so wäre, ist dies dann eine wissenschaftliche Bezeichnung die somit auch in Arbeiten verwendet werden kann?
Danke schon mal
Viele Grüße
Steffen
3 Antworten
Als "Friemelfaktor" wird im naturwissenschaftlich-technischen Diskurs (Labor-Slang, selten schriftlich) ein Korrekturfaktor in abwertender Weise bezeichnet, der eingeführt wird, um ein Modell an Daten anzupassen, während der Theorie nach kein solcher Faktor nötig ist bzw. er einen bestimmten anderen Wert haben sollte. Die Abwertung passt auch, falls man sich nicht die Mühe gemacht hat, sich theoretisch zu überlegen, wie groß die Korrektur sein sollte. Ähnlich wertend, aber schrifttauglich, ist das Synonym "ad-hoc-Faktor", das als "ad-hoc factor" im Englischen verbreitet ist. Der Überbegriff ist die Heuristik.
Der Friemelfaktor ist in meinen Augen ein nicht näher definierter Zeitraum, den man einplanen muss, weil ein Projekt in der Regel nicht so reibungslos abläuft wie man es gern hätte. Also auf keinen Fall ein wissenschaftlicher Begriff, sondern eher sowas wie Pi mal Daumen.
Es hat also durchaus was mit Herumfriemeln zu tun :-)
Daher kommt der Begriff,