Freund verändert sich durch Alkoholkonsum

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Er muss sich vollständig und konsequent vom Alkohol fernhalten. DAS wäre die richtige Entscheidung seinerseits. Kontrolliertes Trinken ist in dem Fall kein tragfähiger Ansatz. Er kann auch Punk sein ohne Alkoholexzess und das daraus erwachsende Chaos, dass er selbst nüchtern bereut. Dann könnt ihr auch wieder "weggehen" - aber ER muss diesen dringenden Schritt gehen - er hätte nur Vorteile davon.

Manchmal braucht der Mensch einen dazu einen "Anstoß", was z.B. Deine / eure Trennung wäre. Wenn er danach erkennt, dass das auf den Suff zurückzuführen war, ist ihm das vielleicht eine radikale Lehre. Manchmal kann "der Mensch" auch nicht anders, als sehenden Auges auf sein Unglück zuzusteuern. Ich kann mir vorstellen, dass sein "Weltbild" das fördert; destruktiv und fatalistisch. Ein dunkler Nihilismus.

KnallaLalla 
Fragesteller
 18.03.2012, 01:56

Ich frage mich nur ob er sich dann nicht noch mehr dem Suff hingibt. Den des is seine Antwort auf alles, sein Heilmittel quasi. Und er würde es nie aufgeben, da bin ich mir fast sicher!

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KnallaLalla 
Fragesteller
 18.03.2012, 02:00
@KnallaLalla

Vielleicht hab ich auch angst dass sich gar nix ändert und ich doch kein so wichtiger Bestandteil seines Lebens bin.

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HektorPedo  18.03.2012, 02:11
@KnallaLalla

Nun, er kann Dich tatsächlich ehrlich lieben und trotzdem "vor dem Suff kapitulieren", ihn stärker als "sich" wähnen. Vielleicht muss er "da durch". Vielleicht ist das sein harter Weg in ein "anderes Leben". Alkohol ist seine Medizin gegen alles Mögliche, gegen sein Schamgefühl und seine Angst, gegen das nagende Gewissen Dich betreffend. Umso unverzichtbarer erscheint er ihm. Das ist ganz furchtbar, gerade und vor allem, wenn er seine 'Schuld' irgendwann erkennt und das alles als Vergangenheit in sein dann bestehendes Selbstbild integrieren muss.

(Hier ein Text, der mir da in den Sinn kommt: http://heilung-lebensquell.de/files/dunkle-nacht-der-seele.pdf)

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Hallo KnallaLalla,

der Alkohol löst nur die Hemmungen, doch er bringt einen nicht dazu, irgendwelche Dinge zu tun, die man nicht nüchtern tun würde.

Dein Freund erkennt sehr gut, dass er ein Problem hat, eine Lösung wäre, dass er (wenn er es kann) nur bis zu einem Punkt trinkt, wo er noch die Kontrolle hat.

Wenn das unter gar keinen Umständen geht, dann hat er allerdings ein Alkoholproblem, das er behandeln lassen sollte. Aber nur dann mit Erfolg, wenn er selbst es einsieht. Sieht er nicht ein, dass er Alkoholiker ist, hat es auch keinen Erfolg.

Vielleicht ist es ihm ja möglich, sich unter Kontrolle zu haben.

Gruß Alfred

Deine Schilderung versetzt mich in Fassungslosigkeit, weil sie so absurd klingt!

  • Einerseits legst Du dar, "dass Dein Freund ein toller Mensch sei".
  • Andererseits beschreibst Du, dass er Dich anschreit, Dich allein und verantwortungslos zurück lässt etc.

Dein Freund ist mit 23 Jahren für sich selbst verantwortlich und müsste Selbstkontrolle über das Maß seines Alkoholkonsums und der damit verbundenen Ausfälle ausüben; dafür bist Du nicht verantwortlich.

Du kannst einen Menschen nicht ändern bzw. ihm nicht helfen, wenn er sich nicht helfen lassen will. So etwas erinnert mich an den Kampf "David gegen Goliath".

Wenn ich an Deiner Stelle wäre, würde ich mir so eine Behandlung nicht gefallen lassen bzw. würde mich von solch einem Freund, der eigentlich gar kein Freund ist, trennen.

Ich würde Dir gern eine Antwort geben, die Dir besser gefällt, aber ich bin nun mal ehrlich und will Dich auch "wach rütteln", damit Du mal begreifst, mit WEM Du es zu tun hast.

Alles Liebe und Gute für Dich!

Hallo,

Dein Freund hat leider ein großes Alkoholproblem, wenn er deshalb nicht mehr weggehen will. Das ist vor allem deshalb Quatsch, weil er dann zuhause trinken wird bis er nicht mehr weiß, wos lang geht und er wird Dich dann auf andere Weise beleidigen und verletzen. Das er Dich liebt und Du ihm sehr wichtig bist, daß glaube ich schon, aber wenn jemand einer Sucht ausgesetzt ist, dann kann er in diesem Moment nicht anders. Dein Freund hat anscheinend auch große Probleme mit sich selber. Er muss sich selber eingestehen, daß er ein Alkoholproblem hat und was machen muss, anderenfalls hat eine Therapie o.ä. erstens mal gar keinen Sinn und zweitens Mal wird er auch keine machen, weil er es nicht als so schlimm ansieht. Red nochmal in Ruhe mit ihm, gib ihm das Gefühl, daß Du für ihn da bist und ich würde ihm auch sagen, daß Du ihn auf jeden Fall bei einer Therapie unterstützen wirst, was aber nicht heißt, daß Du Dich noch ein einziges Mal von ihm beleidigen und verletzen lässt, weil das geht einfach nicht. Wenn er wirklich kapiert, um was es geht und er ein Alkoholproblem hat, dann geht zusammen zu seinem Arzt, besprecht dort alles und er wird in einer Klinik aufgenommen. Alles andere, das ambulant zu probieren usw. wird nichts bringen und lass Dich auch nicht darauf ein. Es gibt keine andere Alternative, als gegen die Sucht anzukämpfen und das geht meiner Meinung nach nur, wenn er dies einsieht und sich stationär behandeln lässt. Lass Dich auf nichts anderes ein, weil es nichts bringt. Er weiß selber, daß er das Problem nicht unter Kontrolle hat . In dem er Dich immer wieder verletzt, macht er die Beziehung kaputt, weil man solche Sachen, wie Du auch beschrieben hast, schwer vergessen kann, weil es einfach total gemeint ist. Auf jeden Fall hart bleiben und Dein Ultimatum erweitern, wenn er Dich wirklich liebt, lässt er sich behandeln, denn sonst geht Eure Beziehung eh den Bach runter und was übrig bleibt ist, daß er noch mehr Trinken wird aus Kummer und Du bist auch seelisch am Ende, durch die ganzen weiteren Verletzungen und die Energie, die Du in ihn gesteckt hast.

Grüssle und alles Gute für Euch!

Gibts nich irgendwelche Alternativen?

Nein. Du entwickelst Dich gerade zu dem, was man einen "Co-Alkoholiker" nennt.

Ganz ehrlich: wie oft sind solche Situationen schon vorgekommen? Mehr als einmal sicherlich, und das zweite Mal war schon zu viel. Wie oft hast Du schon gesagt: "Wenn das nochmal vorkommt, gehe ich weg!", und wie oft hast Du das nicht eingehalten? Wie oft hat er schon gesagt: "Ich versprech Dir, es kommt nie wieder vor" - und das hat auch nicht geklappt?

Menschen mit einem Alkoholproblem liegen nicht dauernd besoffen auf der Straße, die sind sehr oft "eigentlich" (!!!) sehr nett, die schleppen Dir auch Blumen an, oder mehr, und versuchen mit allen Mitteln, Dich bei sich zu behalten. Hilft aber weder ihm noch Dir. Dein Freund ist krank, und sollte sich helfen lassen (und Du DIr ggf auch!)