Französische Bulldogge?

8 Antworten

Viele Fragen, 😅 aber schön das du dich vorher schlau machst finde ich gut 👍

Zu deinen Fragen,

ist das nicht eine Qualzucht?

Ja, hier wurde leider zuviel rumgezüchtet. Im Prinzip können viele dieser Hunde als multimorbide bezeichnet werden. Sprich die leiden häufig unter wahnsinnig vielen Krankheiten die den kompletten Körper betreffen. Fängt vorne an der Nase an, hier kommt es bei manchen Hunden dazu das anstatt nasenlöcher nur noch kleine Schlitze haben, dann geht weiter zu den Zähnen wo Probleme vorprogrammiert sind da häufig kieferfehlstellungen vorliegen. Es geht weiter zum Rachen wo es zu einer Reihe von Problemen kommen kann da die Systeme da auch nicht unbedingt gesund aufgebaut sind, meist ist der Rachen zu eng, das gaumensegel zu lang und der Kehlkopf verrutscht. Es kann bei den Augen zu Entzündungen kommen oder es kann mal aus der Augenhöhle fallen. Der Kopf ist halt sehr deformiert, das kann in extremen Fällen Auswirkungen auf das Gehirn haben und neurologische Erkrankungen begünstigen. Die Gehörgänge können verengt sein doch kommt es häufiger zu Entzündungen und Infektionen. Der Rücken des Hundes ist zu kurz, der quadratische Bau kann Ärger bei den Bandscheiben machen. Die Rute ist meist kurz das kann andere Hunde die chance nehmen zu erkennen was die bulldogge sagen möchte das Risiko für Missverständnisse sind höher. Dazu können noch Probleme des Bewegungsaparates kommen wie patellaluxationen, kreuzbandrisse usw. Die Haut ist auch eher faltig was ein Risiko für Hauterkrankungen darstellt wie Pilz zb. Hinzu kommt das Gewicht was zu einen höherem Verschleiß führt, man bekommt es früher mit Alterserscheinungen zu tun wie Athrose.

Das eigentliche wesen ist schwer einzuschätzen da der Hund durch viele Behinderungen evtl ja auch gezwungen ist sich anders zu verhalten. Im Normalfall sind die lebhaft, meinungskonstant und zielstrebig.

Es gibt Familien die einen Hund haben und Hunde die in Familien leben . Aber so ein echten familienhund der absolut immer zuverlässig nur lieb ist gibt es einfach nicht zu kaufen. Es kommt drauf an wie gut die Familie zusammenarbeiten kann und wie gut die Eltern das ganze überwachen. Fakt ist das ein bulldoggenbiss durchaus sehr wehtun kann und das auch mal ein kleiner Finger auch tatsächlich abgerissen werden kann wenn der Hund richtig stinkig gemacht wird.

Ne Bulldogge ist so aggressiv wieder jeder anderer Hund auch allerdings mit dem Unterschied das man die schlechter lesen kann, die Schnauze ist immer runzlig, das Fell zu kurz um eindeutig zu sehen das die Nackenhaare hochgehen, es fehlt die Rute um zu sagen ob sich freut oder grad Angst hat. Das führt häufiger zu Missverständnissen mit den Menschen und auch mit Artgenossen.


EinhoernchenLol 
Beitragsersteller
 15.01.2022, 23:50

Vielen Dank für die ausführliche Antwort!

Bei französischen Bulldoggen stellen sich nur zwei Fragen. Ergötzt du dich daran ein Tier täglich leiden zu sehen? Willst du für das Leid von vielen, vielen Hunden verantwortlich sein?

Wenn du beide Frage mit "JA!" beantworten kannst, dann hol dir eine. Wenn du auch nur eine mit "nein" beantwortest, dann denk überhaupt nicht weiter darüber nach.

Hier als Einstiegslektüre: Hunde, die ihren Tubus lieben! - Ulm / Neu-Ulm - Kleintierpraxis Ralph Rückert (tierarzt-rueckert.de)

Ja, die Französische Bulldogge gehört zu den Qualzuchten.

Ein Hund verhält sich immer nur so, wie sein Halter ihn führt. Heißt, aggressiv ist er nicht bei einem Hundehalter, sondern durch den Hundehalter. Das gilt für sämtliche Hunderassen.

Jeder Hund sollte eine Hundeschule besuchen, egal, wie erfahren der Halter ist.

Grundsätzlich sollte das Thema Qualzucht jedoch Anlass genug sein, sich bei der Anschaffung eines Hundes darum zu bemühen, eben diese nicht zu unterstützen und sich stattdessen einen Hund zuzulegen, der einer gesunden Hunderasse angehört.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Ich bin u. A. Tierphysiotherapeutin u. Tierchiropraktikerin

Aloha!

ist das nicht eine Qualzucht?

Ich würde sagen, ja. Das Atmen und Bewegen ist tatsächlich kritisch. Aktivitäten würde ich nicht planen.

Wie ist das eigentliche Wesen?

Ich kenne ein paar Französische Bulldoggen. Sind halt Hunde, weder extrem triebig, noch träge. Durch die Atemprobleme sind sie natürlich schnell erledigt und haben bei Hitze große Probleme.

sollte man sich einen auch als etwas erfahrener einen als Familienhund anschaffen?

Man sollte sich meiner Meinung nach gar keine Französische Bulldogge anschaffen. Wenn man das Leiden in Form von Röcheln und Schnarchen süß findet, dann ist einem nicht mehr zu helfen. Der Charakter stellt aber nicht unbedingt besondere Ansprüche an den Halter.

Sind sie bei unerfahrenen öfters aggressiv?

Ich kenne ein paar Französische Bulldoggen, die ihre Aggressionen tatsächlich ziemlich unangemessen einsetzen. Das sind bei uns in der Stadt echt viele, eine gewisse Wehrhaftigkeit ist schon vorhanden. Die Hunde von Vermehrern können sicher aggressiv und gestört sein. Seriöse Züchter gibt es bei dieser Rasse natürlich auch nicht.

wie sind sie mit anderen Hunden?

Weder besonders verträglich, noch unverträglich. Da gibt es solche und solche, da kann man also nicht viel dazu sagen. Aufgrund der komischen Körperhaltung, den herausstehenden Augen und der fehlenden Rute gibt es mit Artgenossen Kommunikationsschwierigkeiten. Dann braucht man sich nicht wundern, wenn ein ach so böser Schäferhund seinen Hund beißt, wenn die Bulldogge diesen körpersprachlich quasi angreift.

Eine Französische Bulldogge ist eine Qualzucht und wenn man Hunde liebt kommt nur ein Hunde aus dem Tierschutz in Frage und man unterstützt die Zucht dieser Rasse nicht indem man einen Welpen aufnimmt.

Französische Bulldoggen gelten nicht als aggressiv, können aber wie jede Hunderasse in den falschen Händen aggressiv werden.

Manche Hunde haben Probleme mit den lauten Atemgeräuschen der Französischen Bulldoggen weil es sich für sie wie knurren anhört, aber nicht alle. Ich habe mit meinen Hunden gestern eine Hündin getroffen, meine Hunde fanden sie toll.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich lebe seit mehreren Jahren mit Hunden zusammen.