Fragen zu dem Thema "Nicht-Wählen" :)?

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Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Man müsste so viel erklären, deshalb erstmal ein Link: https://de.wikipedia.org/wiki/Nichtw%C3%A4hler

  • Zu der Frage: Gründe, warum man auf jeden Fall Wählen gehen sollte (ggf. Wie es die Demokratie schwächt) und damit zu deinem zunächst zitierten Satz:

Je weniger Personen wählen, desto höher ist der prozentuale Anteil der Wähler, die die Demokratie ablehnen an der Gesamtwählerschaft.

Es ist viel leichter, sich gegen alle demokratische Parteien zu entscheiden, als eine Partei zu finden, die imstande ist, vernünftige Ziele durchzusetzen. Mir geht es so, dass ich die Ziele mancher Parteien billige, aber enttäuscht bin, weil sich die gegenwärtigen Parteien daran hindern, wichtige allgemeine Ziele durchzusetzen.

1930, am Ende der Weimarer Republik, waren die meisten Parteien in einer Regierungskoalition, die den Sieg der Nationalsozialisten verhindern wollte. Aber weil sie sich in einer Frage nicht einigen konnten, zerbrach diese Koalition, und das führte dazu, dass das Parlament durch eine Herrschaft des Reichspräsidenten ersetzt wurde und der am Ende Hitler zum Kanzler ernannte. (Es war weit verwickelter. Im Artikel zum Reichskanzler Hermann Müller von der SPD schreibt die Wikipedia (sehr knapp): "Müller war bereits zu Beginn des Jahres 1929 gesundheitlich schwer angeschlagen. Seit April litt er unter einer Gallenblasenentzündung. Durch einen Unfall bei der Einlieferung in ein Krankenhaus platzte die Blase und machte eine Notoperation nötig. Immer noch erkrankt und gegen den Willen der Ärzte stand Müller den Streit um die Arbeitslosenversicherung und den Youngplan durch.

Hinter den Kulissen bemühten sich die Rechtsparteien um ein Herausdrängen der SPD aus der Regierung. Zusammengehalten wurde die Regierung noch einmal durch das von der extremen Rechten geschürte Volksbegehren und den Volksentscheid über den Youngplan Ende 1929. Aber in der Frage der Arbeitslosenversicherung und der Haushaltspolitik waren keine Kompromisse zwischen den Koalitionsparteien mehr möglich.

Um die Koalition zu retten, war er zu erheblichen Zugeständnissen bereit. Dazu zählte die Entlassung des sozialdemokratischen Finanzministers Rudolf Hilferding. Doch am 27. März 1930 trat er von seinem Amt zurück, da er von der SPD-Reichstagsfraktion keine Zustimmung für einen Koalitionskompromiss über die Arbeitslosenversicherung erhielt."