Frage zum Anschluss Österreichs?
- Warum wollt Deutschland Österreich haben?
- Inwiefern wollte Österreich Teil Deutschlands werden?
- Was dachten die Österreicher dazu?
- Was sagen die heutigen Österreicher hierzu?
3 Antworten
Warum wollt Deutschland Österreich haben?
Als Hitler am 5. November 1937 der Wehrmachtführung seine militärischen Pläne erläuterte, was in der so genannten Hoßbach-Niederschrift protokolliert wurde, nannte er als spätesten Zeitpunkt für die Annexion der Tschechoslowakei (→ Zerschlagung der Tschechoslowakei) und Österreichs das Jahr 1943, unter günstigen Umständen könne dies schon 1938 erfolgen. Zu diesem Zeitpunkt plante Hitler also noch, Österreich militärisch zu erobern. Gleichzeitig scheute er aber vor einem Krieg noch zurück. So erklärte er wenige Wochen nach der von Friedrich Hoßbach festgehaltenen Besprechung am 16. Dezember 1937, er wolle keine „Brachiallösung“ der Anschlussfrage, „solange dies aus europäischen Gründen unerwünscht ist“. Anscheinend hoffte er auf eine Machtergreifung der österreichischen Nationalsozialisten ohne Hilfe von außen, wie sie auch ihm gelungen war.
Anschluss Österreichs – Wikipedia
Es war also schon vorher geplant. 1938 war die aussenpolitische Situation günstig. Man stellte somit ein Ultimatum. Nazis waren zu diesem Zeitpunkt schon in der österreichischen Regierung vertreten, die seit 1933 selber eine faschistische Regierung war.
Inwiefern wollte Österreich Teil Deutschlands werden?
Die Regierenden nach Möglichkeit gar nicht mit Ausnahme der NSDAP-Mitglieder in der Regierung, allen voran Seiss-Inquart.
Was dachten die Österreicher dazu?
Der Jubel in der Zeit des Anschlusses war echt.
Der Politikwissenschaftler Otmar Jung zitiert die Einschätzung der Deutschland-Berichte der Sopade, wonach auch in einer freien Abstimmung etwa 80 % für den „Anschluss“ gestimmt hätten, was indes nicht gleichbedeutend mit einem Bekenntnis zum Nationalsozialismus sei. [63] Auch der Sozialhistoriker Hans-Ulrich Wehler vermutet, dass die Abstimmung bei freien Bedingungen unter internationaler Aufsicht nicht wesentlich anders ausgegangen wäre. [64] Gordon Brook-Shepherd war vor allem überzeugt, eine vollständig freie Abstimmung hätte eine Mehrheit dafür ergeben. Jene rund 40 % der Bevölkerung, die zwischen Gegnern und Befürwortern standen, die bei der von Schuschnigg geplanten Abstimmung noch für Österreich gestimmt hätten, wären entscheidend gewesen. [65] Der britische Historiker Richard J. Evans führt das Ergebnis dagegen auf die „massiven Manipulationen und Einschüchterungen“ zurück, die es vor der Abstimmung gegeben habe: So sollen laut Berichten der Gestapo zum Beispiel in Wien nicht nahezu hundert Prozent, sondern nur ein Drittel der Bevölkerung für die Vereinigung Österreichs mit dem Deutschen Reich gewesen sein.
Anschluss Österreichs – Wikipedia
Also 33-80% der Bevölkerung wollten es so. Genaue Zahlen gibt es nicht, da ja nun mal keine Umfragen durchgeführt wurden.
Wie oben angegeben, auch bei einer freien Abstimmung hätte die Mehrheit wohl für einen Anschluss gestimmt.
Sicher, es gab auch Gegner. Diese wurden aber innerhalb kürzester Zeit unter der tatkräftigen Mithilfe von Österreichern verfolgt und unterdrückt.
Was sagen die heutigen Österreicher hierzu?
Die stahlen sich 1945 davon und schufen das Märchen von Österreich als erstes Opfer der Nationalsozialisten.
Sehr spät, nämlich erst im Jahre 1998, setzte Österreich – unter massivem internationalen Druck, insbesondere durch Klagen aus den USA – die Historikerkommission der Republik Österreich ein, um den Vermögensentzug zwischen 1938 und 1945 sowie Rückstellungen und Entschädigungen nach 1945 zu erforschen und darüber zu berichten. Als Ergebnis dieser Forschungen und Bemühungen erfolgte ab diesem Zeitpunkt eine Vielzahl von Restitutionen.
Es hat also in Österreich alles länger gedauert.
Nach 1918 wurde die Zusammenfassung der deutschen Ostmark mit dem Altreich von den alliierten Siegermächten verwehrt, nachdem die österreichische Regierung die Republik Deutsch-Österreich in ihrer Verfassung als Teil des Deutschen Reiches bezeichnet hatte. Volksabstimmungen wurden von den Siegermächten ignoriert und weitere einfach verboten.
Am 12. März 1938 marschierten schließlich deutsche Wehrmachtstruppen unter dem Jubel der Bevölkerung friedlich in Österreich ein, am 13. März beschlossen dann die deutsche und die österreichische Regierung das Gesetz über die Wiedervereinigung Österreichs mit dem Deutschen Reich, das bereits wenige Tage später in Kraft trat. Dieses Gesetz wurde am 10. April durch eine Volksabstimmung bestätigt. Im Deutschen Reich sprachen sich 99 % der Bevölkerung, in Österreich 99,7 % für die Vereinigung der beiden deutschen Staaten aus.
Selbst die gegenwärtige Forschung im Sinne der politischen Korrektheit geht davon aus, daß mindestens zwei Drittel der Deutsch-Österreicher für den Anschluß stimmten. Ursprünglich sah Hitlers Plan vor, Österreich nicht sofort anzuschließen, sondern langsam an das Reich anzupassen, die Begeisterungswelle in der österreichischen Bevölkerung ließ ihn jedoch seinen Plan spontan ändern.
Nach dem Zusammenbruch der französischen Tyrannei in Europa 1815 beschloß der Wiener Kongreß unter Federführung des österreichischen Staatskanzlers Metternich, das alte Reich nicht mehr wiederherzustellen, sondern es durch den Deutschen Bund zu ersetzen. Dieser lose Zusammenschluß 41 deutscher Einzelstaaten wurde jedoch den Bestrebungen nach einem einheitlichen Staat nur unzureichend gerecht, so daß zur Erreichung dieses Zieles unterschiedliche Lösungsansätze entstanden: die Großdeutsche Lösung unter der Vorherrschaft Österreichs oder die Kleindeutsche Lösung unter der Vorherrschaft Preußens.
Diese großdeutsche Lösung wurde bereits 1848 in der Frankfurter Paulskirche auf der Nationalversammlung diskutiert, jedoch wieder verworfen, da Österreich zum damaligen Zeitpunkt als Vielvölkerstaat kein rein deutsches Staatsgebilde war.
Im Laufe des 19. Jahrhunderts begann sich diese Frage weiter zuzuspitzen und führte schließlich 1866 zum militärischen Konflikt zwischen den beiden deutschen Großmächten. In der Schlacht bei Königgrätz wurde im Jahre 1866 durch Preußens Sieg über Österreich endgültig zuungunsten der kleindeutschen Lösung entschieden. Der Kampf wurde zugunsten Preußens entschieden, das Österreich in der Folge aus Deutschland ausschloß und schließlich 1871 die Kleindeutsche Lösung verwirklichte, so daß es zur Gründung des Deutschen Kaiserreiches unter preußischer Vorherrschaft kam.
- Für Hitler waren Deutsche und Österreicher ein Volk und für ihn war es nur logisch die Österreicher anzuschließen. Außerdem: Mehr Volk = Mehr Armee.
- Darüber gibt es geteilte Meinungen. Einerseits waren die Österreicher seinerzeit wohl hellauf begeistert sich Deutschland anschließen zu können, andererseits wollen ihre Nachfahren davon heute nichts mehr wissen und bezeichnen Österreich als erstes Opfer Hitlers.
- Siehe 2.: Der Großteil war davon durchaus angetan
- Keine Ahnung. Schauen wir mal ob sich noch welche zu Wort melden.