Fotosynthese, klasse 7, Kartoffelpfanze?

1 Antwort

Moin,

schau, das ist so:

Zum Winter hin werden die Tage kürzer und die Temperaturen niedriger, nicht wahr? Das kann dazu führen, dass das Wasser im Boden gefriert. Außerdem könnten Niederschläge in Form von Schnee erfolgen.

All das sind schlechte Bedingungen für die Kartoffelpflanze.

Die Pflanze kann Fotosynthese betreiben. Das bedeutet, dass sie mit Hilfe von (Sonnen-)Licht und Blattgrün (Chlorophyll) aus Wasser und Kohlenstoffdioxid selbst Zucker und Sauerstoff herstellen kann.
Den Zucker braucht sie dann für ihre anderen Lebensvorgänge (Stoffwechsel).

Die dabei entscheidenden Punkte im Winter sind von mir fett hervorgehoben worden.

  • Kürzere Tage im Winter bedeuten, dass es weniger (Sonnen-)Licht gibt.
  • Die Gefahr des Bodenfrostes führt dazu, dass die Wurzeln der Pflanze möglicherweise nicht genügend Wasser aufnehmen können, denn Eis kommt nicht durch die Wurzelhärchen.
  • Auch Niederschläge in Form von Schnee helfen nicht, weil auch der Schnee (gefrorenes Wasser) nicht von der Pflanze aufgenommen werden kann.

Damit sind aber zwei wichtige Voraussetzungen für die Fotosynthese in Gefahr (Licht und Wasser).

Hinzu kommt, dass die Kartoffel ja auch Organe bräuchte, in der die Fotosynthese stattfinden kann. Das sind in der Regel ein bisschen der (grüne) Stängel, aber vor allem die (grünen) Blätter.
Doch im Winter besteht an Frosttagen die große Gefahr, dass vor allem die Blätter Frostschäden erleiden könnten, was sie zum Absterben bringen würde. Das ist alles nicht gut für die Kartoffelpflanze.

Darum versucht die Kartoffel erst gar nicht, als vollwertige Pflanze über den Winter zu kommen, sondern sie stirbt oberirdisch als Pflanze ab und verlebt die kühleren Monate (den Winter) unterirdisch. Nur die Wurzeln und ein kurzer Stumpf vom Stängel bleiben übrig. Von dem Stängel gehen dafür einige Ausläufer aus, die in einer dicken Speicherknolle enden, der Kartoffel.

Die eigentliche Kartoffel besteht im Wesentlichen aus Stärke. Stärke ist eine Speicherform von Glukose (Traubenzucker). Das bedeutet, dass du Stärke erhältst, wenn du viele, viele hunderte von Glukose-Einheiten in langen Ketten aneinander hängst.

Eigentlich braucht die Pflanze für ihre anderen Stoffwechselvorgänge Glukose. Aber im Winter, ohne die gesicherte Fotosynthese oder Wasseraufnahme, fährt die Pflanze ihre Lebensaktivitäten auf ein Minimum zurück. Stattdessen speichert sie ihre in der Fotosynthese hergestellte Glukose in Form von Stärke in den Kartoffeln.

Wenn es dann im Frühjahr wieder wärmer wird und die Tage länger werden, keimen aus den Speicherknollen dann neue Kartoffelpflanzen mit Blättern, Blüten und allem Drum und Dran aus...

Somit stellt die Kartoffel ein Überwinterungsstadium dar, die es der Kartoffelpflanze ermöglicht, einen guten Standort nicht nur ein halbes Jahr lang zu besetzen, ohne aber die Gefahr eingehen zu müssen, im Winter abzusterben.

Toll, oder?!

Ich hoffe, du hast alles verstanden. Man könnte dazu noch mehr schreiben, aber ich glaube, für eine Siebtklässlerin reicht das.
Wenn nicht, wenn du also noch Fragen haben solltest, stell sie ruhig...

LG von der Waterkant