Flexible Berufe und ortsunabhängig arbeiten?

5 Antworten

Ortsunabhängig kann man dann arbeiten, wenn die Tätigkeit weder physische Arbeitsmittel wie Ordner, spezielle Geräte oder Werkzeuge erfordert, noch der direkte Kontakt zu anderen Menschen bzw. mehr als der reine Informationsaustausch eine große Rolle spielt. Somit ist eigentlich jede Tätigkeit raus, in der man Führungsaufgaben übernehmen muss. Führung ist nämlich wesentlich mehr als Informations- und Aufgabenverteilung...

Mein Mann ist Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung im öffentlichen Dienst. Seit der Pandemie arbeitet er sehr viel im Homeoffice, seit November bis jetzt zum 20. März durchgängig und ausschließlich. Bei ihm klappt das sehr gut und er fühlt sich damit auch sehr wohl. Aber er hat eben auch keine Lust auf die klassische "Senkrecht-"Karriere mit Führungspositionen. Er ist eher der typische Fall einer horizontalen Fachkarriere, ist also in diesem Job im Laufe der Zeit zum beliebten und geschätzten Experten im Team geworden.

Überhaupt solltest du deinen Beruf nicht nach möglichen Arbeitsorten, sondern anhand deiner Stärken, Talente und Interessen wählen! Egal ob Karriere, flexibile Arbeitsmodelle oder Jobzufriedenheit - all das wirst du nicht erreichen, wenn du 8 Stunden am Tag, 40 Stunden pro Woche, 40 und mehr Jahre lang etwas tun musst, was dir absolut nicht liegt und dich tierisch annervt.

Wenn du dich selbstständig machst, hast du genau die Möglichkeiten, die du suchst. Und selbstständig machen, kann sich beinahe jeder.

Werde Friseur oder Techniker. Handwerker haben immer gute Chancen. Werde Projektmanager oder Archichtekt oder Ingenieur. Habe vor kurzem von einem Metzger gehört, der jetzt extrem erfolgreich in Dubai arbeitet.

Allerdings müssen die meisten, die viel Geld verdienen, auch viel arbeiten. Außer die, die illegal aktiv sind - aber selbst hier bin ich mir nicht so ganz sicher, ob diese Rechnung - nicht tun, aber viel verdienen - aufgeht.

In Deutschland macht sich immer noch alles an Abschlüssen fest- nur weil es sehr vereinzelt mal Leute ohne höheren Berufsabschluss in gute Positionen schaffen bleibt das dennoch die absolute Ausnahme. Was den flexiblen Arbeitsort betrifft hast du bei den ganzen IT-Berufen mit Sicherheit die mit Abstand besten Aussichten. Alles was sich in Wirtschaft und Management außerhalb von IT bewegt wird hingegen immer noch viel Präsenz vor Ort verlangen. Aber die Arbeitswelt befindet sich ohnehin in einem starken Wandel, was jetzt noch Gültigkeit hat wird in 10 oder 20 Jahren schon wieder ganz anders aussehen. Die Erfordernis einer guten beruflichen Qualifikation wird aber eher noch größer werden.

vielleicht Richtung Management oder Business

Es kann doch nicht dein Ziel sein, deinen Beruf nur und allein nach diesem Kriterium auszuwählen. Such´ dir einen Studiengang der dir liegt und den Menschen hilft.

"Management" oder "Business" ist kein Beruf. ebenso wenig wie "Aktienanalyst" oder Handel mit Derivaten.

Das alles ist was, was die Menschheit nicht braucht. "Fremder Leute Geld Gassi führen". Wie Volker Pispers es so treffend sagte.

Die Frage ist, was interessiert dich?

Mein Vater war Ingenieur und ist für seinen Arbeitgeber über die ganze Welt gereist und hat Schaltanlagen für alles mögliche entwickelt, gebaut und programmiert. Von Spielcasinos in Berlin, über Ölplattformen irgenwo im Nirgendwo bis hin zu Hotelanlagen in Afrika.
Einer meiner Freunde ist Übersetzter. Er spricht zwei dutzend Sprachen fließend und Arbeitet für seine Firma meistens von zu Hause aus. Er leitet und plant Konferenzen, Dokumentationen verschiedener Interner Abläufe oder führt Schulungen für neue Geräte und Anlagen durch.