Flexibilität von Löhnen und Preisen?
Hallo,
ich beschäftige mich gerade mit der Wirtschaftstheorie von Keynes. Laut diesem sind Löhne und Preise nicht nach unten flexibel genug, sodass kein Gleichgewicht bei der Vollbeschäftigung möglich ist. Was genau meint er mit dieser Aussage, bzw. wo ist da der Zusammenhang?
LG
1 Antwort
Ein Wirtschaftsgleichgewicht, dessen Gleichgewichtspreise auf den verschiedenen Märkten gefunden und verhandelt werden, kommt nur zustande, wenn mengen- und ressourcenlenkende Preise nach allen Seiten flexibel sind. D.h., würde ein Gut nicht mehr bei bestehenden Preisen (Angebotspreise, die Lohn- und andere Kosten einschließen) zu 800 Einheiten sondern nur noch zu 500 Einheiten nachgefragt, müssten die Anbieter mit den Angebotspreisen für die nächste Runde nach unten gehen können, um nicht auf einem Angebotsüberschuss sitzen zu bleiben. Das schließt die für dieses Produkt im Angebotspreis enthaltenen Lohnkosten ein. Das wäre eine funktionierende Marktanpassung. Sind aber die Vorkosten (einschließlich der Löhne) nach unten zu starr, entsteht Überproduktion und damit langfristig eine Wirtschaftskrise. Die Idee von Keynes ist, dass dann der Staat als Zusatznachfrager auftritt, um wieder durch einen Nachfrageschub Überproduktionen abzubauen.