Feuerwehreinsatz?

4 Antworten

Von Experte iwaniwanowitsch bestätigt

Vieles ist von Feuerwehr zu Feuerwehr unterschiedlich.

von der Alarmierung

Die Alarmierung erfolgt normalerweise über irgendeine Art von Funkmeldeempfänger ("Piepser"). Dazu teilweise Handyapps, teilweise Sirene. Manchmal bekommen die Feuerwehrleute detaillierte Infos was los ist, teilweise erfahren sie nur "es ist Einsatz". Teilweise gibt es unterschiedliche Alarmierungsgruppen, bei anderen Feuerwehren werden immer alle Kameraden alarmiert.

Man lässt vom Grundsatz her alles stehen und liegen und begibt sich schnellstmöglich zum Feuerwehrhaus. Schnellstmöglich, ohne irgend jemanden, einschließlich seiner selbst, zu gefährden!

über das einteilen wer in welchem Fahrzeug ist

Die Einteilung des Personals ist oft "wer zuerst kommt, geht aufs erste Fahrzeug". Auch, damit das erste Fahrzeug möglichst schnell losfahren kann. Dass man erstmal alle Anwesenden anguckt und dann zuteilt, findet eher nur dann statt, wenn man längers planen kann (zum Beispiel "heute ist Sturm und wir werden bestimmt viele Bäume zu sägen haben").

wer macht was am Einsatzort?

Für Standardeinsätze ist vorgegeben und geübt, welcher Trupp welche Aufgaben hat. Da muss man sich nur noch schnell absprechen, wer in welchem Trupp ist - und das ergibt sich oftmals auch einfach daraus, wer zufällig auf welchem Sitzplatz sitzt. Der Gruppenführer kann sich dann drauf verlassen, dass er am Einsatzort nur ein paar Stichworte nennt und seine Mannschaft schnell und koordiniert tätig wird. Es finden keine Diskussionen statt, dafür ist keine Zeit.

Sonderaufgaben wie Gruppenführer und Maschinist ("Fahrer") können halt nur Kameraden ausüben, die entsprechend qualifiziert sind.

Bei Einsätzen, die nicht nach geübtem Schema ablaufen können und/oder die etwas Zeit zum Koordinieren lassen, wird dann auch erstmal geschaut, was gemacht werden muss und jeder bekommt oder findet einzeln eine Aufgabe.

bis hin zum Einrücken?

Wenn der Einsatz abgearbeitet ist, wird die Einsatzstelle irgendeinem Verantwortlichen (Polizei, Wohnungseigentümer, Fahrzeugeigentümer...) übergeben und vorzugsweise alle Einsatzgerätschaften schonmal grob gereinigt, damit sie auf dem Heimweg nicht auch alles andere noch dreckig machen.

Am Standort ist dann allgemeines Reinemachen, Austausch von Gebrauchsgütern (z.B. Atemluftflaschen), kontaminierte Einsatzkleidung wird ausgetauscht und in die Reinigung gegeben... so, dass man wieder einsatzbereit ist.

Je nach Einsatz wird hinterher noch eine Nachbesprechung abgehalten, was gut gelaufen ist und was nicht... ob nach schlimmen Einsätzen alle mit der erlebten Situation klarkommen...

Je nach Feuerwehr wird dazu und danach dann auch noch was getrunken - das Klischee sagt natürlich, dass es Bier gibt, aber die alkoholfreien Getränke sind absoluter Standard. Es geht um die Geselligkeit und darum, nach Hektik und Stress gemeinsam wieder herunterzukommen. Man will sich im Einsatz aufeinander verlassen können, da muss man auch mal eher private Dinge miteinander reden.

Ein Patentrezept wirst du hierfür nicht bekommen, aber mal der grobe Abriss:
Alarmierung: Durch die Leitstelle wird Feuerwehr über Meldeempfänger (analog, digital oder Tetra) und je nach örtlichen Gegebenheiten zusätzlich mittels Sirene alarmiert. Bei vielen Feuerwehren gibt es auch Zusatzalarmierungen über SMS oder Apps. Nach der Alarmierung begeben sich die Einsatzkräfte auf dem schnellsten Weg zum Feuerwehrhaus.

Einteilung: Durch die Alarmierung ist bei mehreren Fahrzeugen am Standort schon definiert, was gebraucht wird, natürlich kann ein Führungsdienstgrad auch entscheiden, dass mehr als das alarmierte Gerät mit in den Einsatz geschickt wird.
Je nach Größe der Feuerwehr und der Struktur wird auch gesagt "Du machst Gruppenführer auf Fahrzeug A! Du auf Fahrzeug B! Du bist Maschinist von Fahrzeug A! Gruppenführer von Fahrzeug B, du kümmerst dich selber darum wer bei dir fährt!"
Und dann werden die Fahrzeuge in der Reihenfolge besetzt wie sie rausfahren sollen.
Vielleicht schaut man noch, dass der gerade 18 gewordene vielleicht nicht beim tödlichen VU auf dem ersten Auto mit sitzt, aber ansonsten sollte das bei der Mannschaft dann relativ flüssig laufen. Die Führungsdienstgrade müssen ja auch ausrücken und können nicht auf alles selber achten.

Wer macht was am Einsatzort: Das kommt natürlich auf den Einsatz drauf an, aber Grundsätzlich sind die Einzelnen Aufgaben für die Standardeinsätze durch die Feuerwehrdienstvorschriften und Einsatzstandardregeln der Standorte definiert und jeder weiß schon, alleine durch seinen Sitzplatz im Fahrzeug, was seine Aufgabe sein soll.

Einrücken: Vor dem verlassen der Einsatzstelle werden die eingesetzten Geräte wieder verlastet. Man schaut ob die Geräte verschmutzt sind und reinigt sie, wenn möglich noch vor Ort so weit, das keine Kontaminationsverschleppung stattfindet. Sollte die Ausrüstung so stark verschmutzt sein, das sie nicht auf dem Fahrzeug verlastet werden kann, muss sie vorher entsprechend gereinigt werden und für den Transport stark verschmutzter Geräte kommt mittlerweile flächendeckend eigentlich ein Gerätewagen Logistik zum Einsatz.
Am Standort wird dann noch die endgültige vollständige Einsatzfähigkeit wieder hergestelllt und alle Geräte auf den Fahrzeugen verlastet und in der Regel werden auch die Fahrzeuge nach einem Einsatz gereinigt.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Zugführer in einer größeren bayerischen Feuerwehr

Der Melder geht: ich setze mich in Bewegung zum Gerätehaus.

Dort ziehe ich mich um

Dort kommt es immer drauf an was gebraucht wird, ist der Fahrersitz noch frei mache ich den Maschinisten, ist der vorhanden sortiere ich mich hinten ein.

Da ich PA habe höre ich kurz in mich hinein (das tue ich schon auf dem Weg zum Gerätehaus) und schaue ob ich das heute schaffe, wenn nein bin ich wassertrupp oder Schlauchtrupp. Wobei hier natürlich immer das gemacht wird was der Gruppen/Zugführer/Wehrführer mir sagt. Will er mich anstelle des PA als Maschinist TLF oder gar DLK denn mache ich dies.

Denn geht es los.

Und ab hier kann ich keine Aussage mehr treffen, das würde den Rahmen einfach sprengen, da jeder Einsatz einfach zu individuell ist.

Aber die Anweisungen wer was tun gibt der Einsatzleiter über seine Gruppenführer

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Gruppenführer einer Freiwilligen Feuerwehr

Alarmierung erfolgt durch Sirene, Melder oder Alarmierungsapp am Handy.

Auf den Fahrzeugen gibt es keine Einteilung solange es keine Sonderausbildung wie Gruppenführer, Fahrer/Maschinist braucht, oder Atemschutz wenn er im Einsatz benötigt wird. Die haben grundlegend die Gleiche Position auf jedem Fahrzeug und sind nicht auf eins zugeteilt. Man sitzt sich dort rein wo Platz frei ist, was angefordert wurde bzw wo auch ein Fahrer und Gruppenführer anwesend ist.

Am Einsatzort werden grundsätzlich die Aufgaben vom Gruppen oder Zugführer verteilt. Es gibt grundsätzlich Wasser, Schlauch und Angriffstrupp die auch ihre Plätze auf dem Fahrzeug haben. Bei einem Klasischen Löschaufbau übernimmt Schlauchtrupp die Verkehrsabsicherung danach Verteiler, hilft beim Ausrollen und übernimmt zum schluss das dritte Rohr. Wassertrupp baut die Wasserversorgung auf und übernimmt das zweite Rohr. Angriffstrupp baut Verteiler auf und übernimmt das erste Rohr. Ist jetzt so ziemlich 1 zu 1 aus dem Lehrbuch, Einsätze sehen doch etwas anders aus vorallem wenn es nicht brennt was doch die meiste Zeit ist, da improvisiert man eher und nimmt die nächste Person.