Fanfiction Deutsch oder Englisch?

1 Antwort

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Ich denke, dass die Sprache nicht wirklich darüber entscheidet, ob eine Geschichte gelesen wird oder nicht. Ich persönlich lese beispielsweise nur Geschichten auf deutsch und ich bin sicherlich nicht die einzige.

Deutlich ausschlaggebender sind wohl am Ende Präsentation und Inhalt.
So finde ich zum Beispiel, dass Wattpad nicht unbedingt die richtige Plattform für Fanfictions ist. Man kommt zwar an ein paar Leser, Prosa ist auf Wattpad allerdings i.d.R. deutlich beliebter. Besser sind hier Seiten wie Fanfiktion.de

Mit Präsentation meine ich Dinge wie Titel, Kurzbeschreibung, ggf. Cover, Tags und Co. Besonders Titel und Kurzbeschreibung werden oftmals zu schnell und unbedacht erstellt, obwohl sie das Aushängeschild jeder Geschichte sind. Sie sind das Erste, was der potentielle Leser von der Geschichte sieht und sind bereits ausschlaggebend dafür, ob er das erste Kapitel überhaupt liest oder nicht.

Zum Inhalt gibt es eigentlich nicht allzu viel zu sagen. Man muss sich eben bewusst darüber sein, dass einige Faktoren darüber entscheiden, wie viele Leser du im Schnitt für dich gewinnen kannst.
Große Fandoms wie Game of Thrones oder Harry Potter haben natürlich viel mehr potentielle Leser als kleine, unbekanntere Fandoms. Auch das Genre für das du dich entscheidest, wird einige abschrecken und andere ansprechen.
Schreibst du das, was aktuell im Trend liegt oder gehst du deinen eigenen Weg, probierst vielleicht so gar etwas völlig neues?

Und am Ende entscheidet natürlich noch die Qualität deiner Geschichte über die Anzahl der Leser.

Ich finde ja, dass jeder Leser wertvoll ist, der Spaß daran hat die eigenen Geschichten zu lesen. Wenn davon auch noch ein, zwei regelmäßig Kommentare dalassen, ist das ein Grund sich zu freuen und ich wünsche mir wirklich, dass das irgendwann bei Hobbyautoren mal wieder mehr an Wert gewinnt. irgendwie scheint es immer mehr um Quantität statt Qualität zu gehen, sowohl von Seiten des Autors als auch des Lesers und das ist sehr schade.

Aber um deine eigentliche Frage zu beantworten:
Ich finde, dass man immer in seiner Muttersprache schreiben sollte. Egal, ob du gut Englisch verstehst oder sprichst, du wirst die Geschichte, die Emotionen der Figuren, die Szenerie dennoch nicht so gut beschreiben können wie in der Sprache, die du von klein auf gelernt hast.
Das empfiehlt sich allein deshalb schon, weil dein englisches Vokabular deutlich kleiner ausfallen dürfte.

Ich hoffe, ich konnte dir helfen.

Liebe Grüße

NeleDieGarnele 
Fragesteller
 18.04.2024, 00:42

Wow vielen vielen Dank! Ich habe lange nicht mehr eine so ausführliche und gute Rückmeldung/Antwort bekommen. Dein Text hat mir wirklich sehr geholfen und ich sehe das sehr sehr ähnlich wie du. Auch ich habe in den letzten Jahren das Gefühl bekommen, dass der Fokus von der Qualität zur Quantität gerückt ist und das ist auch einer der Punkte, weshalb ich in den letzten Monaten etwas unmotiviert war. Cool auch mal eine andere Meinung dazu gehört zu haben. :)

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xJustMex  18.04.2024, 18:18
@NeleDieGarnele

Freut mich, wenn ich dir weiterhelfen konnte.
Ich verstehe, dass einen das als Autor(in) frustriert. Mich frustriert es auch oft, wenn ich sehe, was für Geschichten so die meiste Aufmerksamkeit bekommen. Und dann frage ich mich manchmal genauso warum ich mich eigentlich so sehr bemühe. Aber es gibt auch noch viele Leser da draußen, die Wert auf Qualität legen. So wie es auch noch Autoren gibt, die das tun.
Wenn man sich eine Leserschaft aufbauen möchte, braucht das nun einmal Zeit und Geduld. Nicht jede Geschichte muss direkt durch die Decke schießen. Mancher Erfolg kommt eben langsam. Auch, wenn ich den Wunsch nach Anerkennung und Aufmerksamkeit durchaus nachvollziehen kann.

Am Ende bleibt uns nichts weiter übrig als unseren eigenen Weg und vielleicht mit gutem Beispiel voranzugehen, damit Qualität eines Tages wieder mehr in den Fokus rückt. :)

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