Fahrschulpraxis fast ergebnislos, was machen?
Hallo Community da draußen,
ich nehme schon seit längerer Zeit Fahrunterricht in der Praxis und habe auch schon längst alle Pflichtstunden gemacht. Zudem bin ich schon 4 mal durch die praktische Prüfung gefallen, jedes mal wegen Schusselfehlern durch die Aufregung. Wenn ich gut drauf bin kann ich auch ganz brauchbar fahren, aber in den letzten 2 Wochen hat sich bei mir so ein Druck aufgebaut dass ich es endlich mal schaffe weil mein Fahrlehrer wenn ich Fehler mache wie ein Verbotschild zu übersehen oder beim Einfahren in eine Straße zu lange warte echt genervt ist weil wir das schon sehr oft gemacht haben. Habt ihr evtl. psychische Tipps damit ich nicht so aufgeregt bin und mich nicht so unter Druck gesetzt fühle beim Fahren? Gutes Zureden von anderen hilft mir nicht wirklich, ich muss das selber hinbekommen.
5 Antworten
Also die Fahrschule oder den Fahrlehrer wechseln wird denke ich nicht viel bringen. Deine Nervosität wird dadurch ja nicht verringert, eventuell sogar noch verschlimmert weil dein Unterbewusstsein dir dann sagt "Ey neuer Fahrlehrer... mach bloß keine Fehler, sonst geht das hier wieder wie vorher." und dadurch steigt der Druck noch weiter an.
Woran ist es denn in den Prüfungen gescheitert, wenn ich fragen darf? Stoppschild überfahren? Vorfahrt genommen?
Was ich dir empfehle: Wenn du dich ins Auto setzt. Dann schnall dich an und leg die Hände ans Lenkrad. Dann mach die Augen zu und atme n paar mal durch. Mach deinen Kopf frei und hör auf nachzudenken. Eigentlich ist alles in deine Kopf da, du musst es nur rauslassen.
Du hast im Endeffekt nichts zu verlieren, also hast du auch keinen Grund nervös zu sein. Was kann dir großartig passieren, wenn du die Prüfung ein 5. Mal nicht bestehst? Du solltest auch versuchen zu vermeiden bei der nächsten Prüfung permanent an deine alten Fehler zu denken. "Beim letzten Mal hab ich den Schulterblick an der Kreuzung xy vergessen." Denn dann fiebert dein Unterbewusstsein auf den Moment hin, an dem du an Kreuzung xy stehst und du denkst nur noch daran "Schulterblick Schulterblick Schulterblick" und ignorierst evtl. andere Verkehrsregeln weil do so fixiert auf deinen letzten Fehler bist und diesen um jeden Preis vermeiden möchtest.
Bei mir ist das jetzt 9 Jahre her mit dem Führerschein. Ich kann mich gut daran erinnern, dass ich nervös war. War besonders klasse als ich an der 1. Ampel direkt mal abgewürgt hab, weil sich die Kupplung unter der Fußmatte verhakt hatte und dann hochgeschnappt ist.
Alles kein Thema, solange du die Regeln sonst beachtest. Und diese Regeln kennst du, weißt du ja selber. Du musst sie nur befolgen. Konzentrier dich darauf. Ich weiß, das ist am Anfang schwer das mit der Technik vom Auto zu vereinen und sauber zu fahren.
Das Auto zwingt dich auch nicht dazu etwas zu tun. Es blinkt, wenn du blinkst. Es beschleunigt wenn du aufs Gaspedal drückst. Es bremst, wenn du auf die Bremse trittst. Du hast die Kontrolle und du bestimmst, was passiert.
Versuch mal im Kopf ein paar mal die Prüfungsstrecken die du bereits hinter dir hast zu fahren. Stell dir einfach die Straße und die Schilder vor, die da stehen und überleg wie du da lang fährst. Mach das immer und immer wieder und achte in deiner Vorstellung explizit auf die Verkehrsregeln usw.
Sind wir mal ehrlich: Nach der Fahrprüfung konnte keiner von uns Autofahren. Wir wussten nur wie man das Auto "bedient", aber wirklich fahren habe ich erst in den Monaten und Jahren danach gelernt. Ist doch auch ganz normal.
Ich würde ja jetzt noch sagen "Augen zu und durch."... könnte aber eher kontraproduktiv sein. Nein, ernsthaft... bekommste schon hin.
Freut mich, wenn ich dir helfen konnte.
Einparken bekommste schon hin, nimm dir alle Zeit die du brauchst.
Rechts vor Links kannst du gut beheben wenn du dir sone Checkliste an jeder Kreuzung machst und dann durchgehst
1. Ampel?
2. Straßenschilder?
3. Rechts vor Links!
So habe ich das am Anfang gemacht und irgendwann machste das dann automatisch.
Viel Erfolg bei der Prüfung :)
ich muss das selber hinbekommen.
Natürlich musst du das selber hinbekommen, wenn du einen Führerschein besitzen und als Fahrer eines Kfz verantwortlich für Leib und Leben anderer Verkehrsteilnehmer bist.
Deshalb ist dir und anderen mit einer einmaligen Lösung aus Anlass der praktischen Prüfung nicht geholfen.
Das Problem ist vermutlich, dass in Verkehrssituationen deine Gefühlswelt Oberhand über deine Rationalität gewinnt und das kann, so hart es auch klingt, tödliche Folgen haben.
Deshalb meine Bitte, lass dir von einem Psychologen helfen. das ist auch in deinem Interesse, denn wir wollen doch alle nicht, dass dein vielleicht bald mühsam erworbene Führerschein anstatt zur Freude zur Belastung für dich und andere wird.
Ich werde mein Problem wohl genauer erläutern müssen.
Es ist so dass ich quasi durch den Leistungsdruck bzw. dadurch dass der Fahrlehrer neben mir sitzt aufgeregt bin. Ich kann mir sehr gut vorstellen dass ich im Alltagsverkehr, wenn ich den Schein habe, total relaxt bin und niemanden gefährde wenn ich mich konzentriere. Was ich geschrieben habe tritt nur äußerst selten und wie gesagt unter Lesitungsdruck auf. An Fähigkeiten zum Fahren mangelt es mir nicht.
An Fähigkeiten zum Fahren mangelt es mir nicht.
Daran zweifele ich auch nicht.
Ich weiß aber aus eigener Erfahrung wie sehr der Druck ansteigt, wenn man den Führerschein hat und der Fahrerlehrer nicht mehr daneben sitzt.
Naja, sowas ist immer schwer.
Mach dir nicht so einen Druck klingt auch leichter als es ist.
Nichts gegen deinen Fahrlehrer, aber da ist ein Neuanfang vielleicht auch super. Suche dir einen anderen Fahrlehrer (vielleicht auch in der selben Fahrschule tätig) . Er fängt mit dir quasi auf "0" an weil er dich vorher noch nie fahren gesehen hat. Er wird dich natürlich schon für deine fortgeschrittene Fahrweise loben was natürlich dem Selbstbewusstsein gut tut.
Vielleicht ist dies ja eine Option für dich
Hey Plueschtier94, ich habe bereits meinen Fahrlehrer gewechselt und ich habe die Erfahrung gemacht dass das am Ende aufs selbe hinausläuft. Ich habe nun schon eine etwas längere "Historie".
Meine FS besteht im übrigen nur aus 2 Mann :D
Trotzdem danke für deine Antwort.
Fahrschule wechseln, vorher den potentiellen neuen Lehrern erzählen, was passiert ist. Ich hatte einen Fahrlehrer, der mich extrem nervös gemacht hat und habe mich nach langer Zeit getraut, die Fahrschule zu wechseln. Hatte dann einen super netten, geduldigen, freundlichen Fahrlehrer, der mir erst mal die Sicherheit zurück geben hat. Das Wechseln hat sich wirklich gelohnt!
Das hört sich gut an, Tasha. Es ist nur so dass das Problem mehr an mir liegt als am Fahrlehrer. Ich glaube nicht dass ich bei einem Wechsel auf einen "besseren" Fahrlehrer treffe.
Abgesehen davon scheue ich den Aufwand die Schule zu wieder zu wechseln.
Ich habe eigentlich mehr nach psychologischen Tricks gefragt, die mir helfen damit ich nicht so aufgeregt bin.
Schon 4 Mal durchgefallen?
Ich denke du bist einfach nicht reif für diese Prüfung.
Das ist die beste und hilfreichste Antwort auf meine Frage, dankeschön! Du kannst dich gut in meine Lage versetzen.
Einmal lag es daran dass ich zweimal hintereinander total schief eingeparkt hab, ein oder zweimal am rechts vor links und einmal auf jeden Fall auch an der Vorfahrt, weil ich dachte dass noch genug Platz ist.
Die Prüfungstrecke durchzugehen wird mir helfen.