Fahrrad mit gutem/zügigem Antritt?

4 Antworten

Von Experte treppensteiger bestätigt

Da spielt erstmal das Gewicht eine Rolle. Besonders die rotierende Masse, also das Gesamtgewicht der Räder. Schon ob man einen schweren Billig-Schlauch oder einen etwas teureren "extraleicht"-Schlauch in den Reifen hat, spürt man. Gerade Citybikes haben auch gerne diese tonnenschweren "pannensicheren" Reifen... Allerdings fehlt einem Sportgerät natürlich auch der übliche "Citybike-Ballast" wie Sofa-Sattel, Gepäckträger, Beleuchtung, Seitenständer, Schutzbleche... sowas kann sich mal eben auf 3-4 kg Zusatzgewicht kumulieren!

Dann sind bei Sportgeräten in der Regel auch hochwertigere Laufräder (Felge, Speichen, Naben) verbaut, die mit höheren Speichenspannungen eingespeicht sind und in der Regel auch steifere Felgen haben. Auch das spürt man beim Beschleunigen.

Was eher zum schnelleren Gefühl beiträgt, ist die Steifigkeit des Rahmens; im Vergleich zu so einem Rahmen, den ein kräftiger Mensch mit zwei Händen sichtbar verwinden kann, ist ein hochwertiger Diamantrahmen einfach wie ein hartes Sportfahrwerk. Und es fühlt sich einfach schneller an, wenn sich beim Antritt nicht alles verwindet.

Außerdem gibt es durchaus auch Antriebe mit niedrigem Wirkungsgrad. Die stufenlose NuVinci-Nabe hat z.B. nur einen Wirkungsgrad von 85%, im Vergleich zu einer Kettenschaltung mit 96%. Das heißt, dass du im Extremfall allein durch den Wechsel vom einen zum anderen Antrieb mal eben ein Zehntel mehr Antriebsleistung ans Hinterrad bringst.

Und zu guter Letzt spielt auch die Sitzposition eine wichtige Rolle. Die aufrechte Sitzposition auf dem Citybike bewirkt einfach einen weniger effizienten Krafteinsatz, selbst wenn man den Luftwiderstand erstmal außen vor lässt. Wenn du deinen Oberkörper auf den Lenker stützen kannst, bietet dieser den Beinen einfach ein besseres Widerlager. Außerdem haben viele Leute an ihren Citybikes den Sattel zu niedrig. Auch das bewirkt eine schlechte Kraftentfaltung.

Gerade habe ich mir ein Fahrrad aus einem Gebrauchten aufgebaut, dass diesen Schub hat. Es war ursprünglich ein Trekkingrad aber ein seinerzeit teures mit sehr guten, leichten Laufrädern mit Campafelgen an einem ebenfalls nicht sonderlich schweren Rahmen aus ChromMoly-Stahl. Die Reifen, die ich mir dazu gegönnt habe, waren teurerer als das Fahrrad, 70 Euro für den Satz Conti SpeedKing 'racesport' (32-622), nur 290 Gramm einer.

Ich schalte gar nicht mehr runter, wenn ich mit dem Rad unterwegs bin. Mal kurz aus dem Sattel und am Lenker gezogen, schon bin ich weg.

Natürlich passt mir das Rad wunderbar. Es ging schon gut ab, als noch die dickeren, schweren Marathon drauf waren, doch die neuen Reifen machen einen deutlichen Unterschied.

Für Reifenfans: Der Speedking rollt nach meinem Eindruck auf der Straße geringfügig schlechter als ein Grand Prix, vielleicht auch nicht ganz so komfortabel (da nicht ganz so fein gewebt). Dafür hat er aber die bessere Traktion, den besseren Grip, gut für das Beschleunigen. Die Kraft wird direkt in Vorwärtsbewegung umgesetzt. Wirklich gut hat sich der Grip auf einem unbefestigten Weg heute nachmittag bemerkbar gemacht. Da lief er weiter wie auf Asphalt und das obwohl ich fast die erlaubten 6 bar drauf habe.

Alternative wäre der Grand Prix 5000 gewesen, den gibt es auch in den 32 Milimetern Breite, die auf das Rad gehören, und der ist noch besser auf der Straße. Ich bin aber zufrieden. Wenn alles so läuft wie geplant, habe ich bald einen neuen Arbeitsweg mit hohem Schotteranteil.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Erfahrung mit Fahrrädern.

Gewicht, Übersetzung...

Rennrad, Crosser oder Gravelbike oder auch ein leichtes MTB können im Antritt schon flott weggehen, wobei es bei einem Renner schon sein kann, dass es "unten raus" gar nicht so flott geht, weil die Übersetzung grundsätzlich länger ist. Dafür macht man dann bei etwas Schwung mehr Meter.

Die nötigen Watt in den Wadeln mal vorausgesstezt.

War es ein E-Bike?

War das Fahrzeug vielleicht in einem besseren Zustand (Reifendruck...)

damianniclas 
Fragesteller
 23.07.2021, 14:28

Ne, es war ohne Motorisierung und die Reifen hatten gefühlt sogar bisschen weniger Druck, als meine. Also ich fahre immer mit etwa 3,5 Bar, bei ihm würde ich den Druck auf etwa 2,5 bis vielleicht 3 schätzen. Sonst hatte das Fahrrad schon seine Gebrauchsspuren, aber an sich war es noch in einem guten Zustand.

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