Fachliche Kompetenz in den Ministerien?
Sollten Bundesminister nicht grundsätzlich vom Fach sein? Also der Justizminister halt ein Jurist? Wäre doch sinnvoller.
7 Antworten
Nein, das ist nicht wirklich nötig. Es wäre wünschenswert, doch für ihre Arbeit sind andere Kompetenzen nötig. Tatsächlich haben sie für jeden Teilbereich einen Experten.
Ein Beispiel:
Was bringt es wenn ein Verteidigungsminister gedient hat? Er kennt sich in seinem Fachgebiet Aus. Steckt man jemanden aus der Luftwaffe in die Marine guckt er ebenfalls dumm aus der Wäsche und benötigt Experten die ihm Zuarbeiten.
Nein, wie gesagt es sind andere Kompetenzen viel wichtiger.
Aber trotzdem gut, wenn man Fachkenntnis hat als, wenn keine, oder?
Dir scheinen andere Meinung und Tatsachen völlig egal zu sein. Naja nicht egal, du kannst allem Anschein nach nicht akzeptieren was anders ist als in deiner merkwürdigen Vorstellungswelt.
Nochmal, es ist völlig egal, weil es auf andere Kompetenzen ankommt. Einige Verteidigungsminister haben gute Arbeit geleistet, obwohl sie nicht beim Militär waren.
Wenn die Minister Ahnung von ihrem Gebiet hätten könnte man zumindest etwas Geld sparen.
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Bundesregierung gibt 580 Millionen Euro für Berater aus.11.03.2022
https://www.spiegel.de › wirtschaft
Haushalt: Bundesregierung gibt 580 Millionen Euro für Berater aus - SpiegelNein eben nicht. Es gibt selbst in einem Fachgebiet unterschiedliche Sachen wofür man ein jeweiligen Experten braucht. Außerdem hat ein Minister immer noch andere Aufgaben zu erledigen.
Es würde helfen, aber es in jeder Partei geeignete Personen gibt, ist auch die Frage.
Die Kernkompetenz liegt aber woanders:
schnelle Auffassungsgabe, Managementfähigkeiten, Mitarbeiterführung, Kommunikation und sicheres Auftreten.
Was ungemein hilft, ist eine gewisse Lebens- und vor allem Berufserfahrung (allgemein, "schon einmal gearbeitet") sowie gesunder Menschenverstand.
Mit diesen Kompetenzen hat man bei jeder Jobbewerbung gute Karten, sehe nichts hervorstechendes für den Beruf als Minister…
Für die Position als Ministerin oder Minister kann ja jede Person vom Grundgedanken her kandidieren und das einschränkungsfrei. Das gilt im Übrigen auch für den Kanzler (welche Berufsbasis sollte der dann haben?).
Das ist bei einer Stelle als Maler oder Erzieherin anders - die Anforderungen sind höher.
Ich gebe Dir natürlich Recht, dass eine gewisse themenspezifische Grundqualifikation wünschenswert wäre - nur wo setzt man da die Messlatte an? Reicht eine Ausbildung oder muss es ein Studium sein? Beim Studium dann ein Bachelor, Master oder gar Doktor? Letztendlich ist es rein praktisch schwierig, hier konkrete Vorgaben festzulegen.
Dass wir aktuell Vertreter als MdB oder MdL ohne jede Erfahrung und Kompetenz haben, liegt vor allem am Wahlvolk. Es steht jedem frei, sich die Kandidatinnen und Kandidaten auf der Liste vorher anzuschauen und sich dann zu überlegen, ob die Partei mit den Leuten immer noch die richtige ist. Alternativ kann man sich auch selbst politisch einbringen, also vom passiven zum aktiven Bürger wechseln.
Du meinst einen Eignungstest mit Fragen wie z.B. "erklären Sie den Begriff Insolvenz" oder "geben Sie den Erdumfang in km an"?
Gegenbeispiel: Ich kann mich noch an den Einzug von Joschka Fischer (Grüne) mit Turnschuhen und sonst relativ "unbefleckt" erinnern. Jahre später war er ein ganz passabler Außenminister. Auch das ist also nicht ganz so trivial.
Ich sehe es tatsächlich so, dass wir den Fachkundenachweis vermutlich nie erleben werden. Eine Voraussetzung für das Amt in Form einer abgeschlossenen Berufsausbildung oder alternativ 5-10 Jahre Berufspraxis in einem steuerpflichtigen Beruf könnte ich mir aber dennoch vorstellen. Ob wir dafür aber eine 2/3-Mehrheit bekommen (es müsste ja eine Änderung im GG sein), ist aber in der aktuellen Konstellation kaum möglich.
Ein durchaus interessanter Kommentar dazu: Bundestag: Welche Voraussetzungen Abgeordnete und Minister erfüllen müssen | MDR.DE
Grundsätzlich ja.
Im Bereich der Verteidigung ist immer ganz gut zu erkennen, was passiert, wenn jemand nicht vom Fach ist, was im Verteidigungsministerium ja die absolute Regel ist. Justizministerium eher weniger, da die meisten Politiker einen juristischen Berufsabschluss haben.
Das ist nicht unbedingt nötig. Viel wichtiger sind Verwaltungskompetenzen. So ein Ministerium hat mitunter 1000-e Mitarbeiter und so eine Hammelherde will geleitet sein.
Ich glaube schon und im Ernst Mitarbeiter von Ministerien gleich als Hammel zu bezeichnen finde ich nicht gerade taktvoll. Es sei denn sie sind Bauer und wollen der agrarwirtschaftlichen Nutzen von Hammeln hervorheben, wovon ich nicht ausgehe. Wäre es nicht besser sowas dann zu lassen…?
Nein. Fachleute hat es in den Ministerien genug. Minister/innen müssen die Fähigkeit haben eine Behörde zu leiten, die Entscheidungen zu vertreten und zu erklären zu organisieren und die entsprechenden Köpfe zusammenzubringen.
Aber gewisse Erfahrungen bringen doch ein besseres Verständnis von der Arbeit als wirklich Nix damit je zu tun gehabt zu haben. In dem Fall gucken beide aus der Wäsche aber der andere hat vielleicht mehr Gefühl dafür Probleme in seinen Ministerium anzugehen. Sehe ich das falsch?