Ex vermissen, obwohl man in der Beziehung oft unglücklich war?
Brauche eure Meinung!
Mein Ex machte vor ca. 7 Monaten Schluss nach einer fast 3jährigen Beziehnung, wir wohnten auch zusammen. Die letzten Monate vor der Trennung waren sehr unglücklich. Ich trauerte wegen des Verlusts einer nahestehenden Person, er vernachlässigte mich zunehmends und die Dynamik wurde toxisch. Ich selbst war auch keine gute Partnerin.
In der letzten Zeit fing ich an, wieder zu daten. Dabei werde ich immer frustrierter und obwohl ich in der Beziehung oft unglücklich war und eigentlich dachte, ich finde jemand "Besseren" scheint das nicht so zu sein. Ich frage mich, ob das schon das Beste war und ich es nicht richtig geschätzt habe und ob ich wieder jemanden finden werde, zu dem ich mich so hingezogen fühle. Mein Ex und ich konnten stundenlang reden, ohne dass es langweilig wurde und hatten bis zum Ende phänomenalen Sex.
Meine Mutter meint, man soll sich jemanden suchen, der lieb ist (auch wenn es sexuell nicht gut läuft), quasi eine glückliche Beziehung zum Preis des guten Sex. Dieser ist mir aber schon wichtig. Bis jetzt fühlte ich mich jedoch nur von arroganten, leicht narzisstischen Schnöseln/Schwätzern angezogen, daher frage ich mich, ob ich in diesem Leben jemanden finden werde.
Ich suche zudem einen Mann, der von der Art sehr weiblich ist (Gossip mag, bei "Mädchenaktivitäten" mitmacht, auf Styling achtet und romantisch ist). Davon gibt es glaub ich nicht so viele. Mein Ex war größtenteils so, weswegen ihn fast alle für schwul hielten (was er aber immer abstritt).
Also meine Frage: Glaubt ihr, ich werde für immer Single bleiben, angenommen ich möchte nur einen Freund, der diese Kriterien weitesgehend erfüllen kann?
Und wieso denke ich dauernd an meinen Ex, obwohl ich in der Beziehung unglücklich war?
Be honest, LG
Jojo
2 Antworten
Erstmal sind Sex und Charakter zwei unterschiedliche Dinge und ein Sexleben gestaltet man zusammen. Du musst keinen lieben Mann kennenlernen, der dich in Bett nicht befriedigt und dann damit leben. Du darfst - und solltest - ihm schon sagen, was du möchtest und was er besser machen kann. Kommunikation ist das A und O von einem guten Sexleben.
Du findest noch jemanden, aber ich glaube, du musst dich erstmal ein bisschen mit dir selbst beschäftigen und da kann es helfen zumindest mal für eine gewisse Zeit bewusst Single zu sein und auch nicht zu daten. Du musst Wege finden und lernen auch alleine glücklich zu sein ohne dir Sorgen darüber zu machen, ob du allein sterben wirst oder an deinen Ex zu denken.
Ich hatte auch ne ziemlich toxische Beziehung und es hat 1,5 Jahre gedauert bis ich überhaupt verstanden habe, warum die Trennung mich so lange noch belastet hat. Ich habe nicht meinen Ex vermisst, sondern die Vorstellung, die ich von ihm hatte und es gab immer die kleine Hoffnung, dass er doch so sein könnte und wir glücklich werden. Schritt 1 ist ein Realitätscheck. Er ist wer er ist und wie er mich behandelt hat spiegelt wieder, wie er ist. Er ist nicht, wie ich ihn mir wünsche oder sein Potential oder meine Rechtfertigungen für sein Verhalten mir gegenüber. Ich bin so weit gegangen, dass ich Entschuldigungen für ihn gefunden habe und mir alles schön geredet habe. Und danach habe ich akzeptiert, dass ich noch viel mehr mich selbst vermisse bzw. wie ich vor dieser Beziehung war. Diese Erfahrung hat mich stark geprägt und verändert. Irgendwo hat mich die Idee nicht losgelassen es nochmal zu versuchen oder nochmal was zu klären, denn dann würde es mir ja bestimmt besser gehen damit. Ich kann dann endlich abschließen und alles ist wie vorher. Schritt 2 ist also zu akzeptieren, dass in dieser Beziehung ein Teil von mir kaputt gegangen ist und ich den auch nicht mehr zurück bekomme. Das hat unfassbar doll weh getan, aber nachdem ich das akzeptiert habe, habe ich kaum noch an meinen Ex gedacht. Mir wurde klar, dass es nichts gibt, was er mir geben kann wovon ich profitiere.
@WitchesAndCats
Ja, ich bin auch viel zu schnell im Verzeihen und verdränge die schlechten Zeiten... Dann kommt mein Ex mir wie der perfekte Mensch vor, obwohl ich ja rational weiß, dass ich viel auszusetzen hatte. Mein altes Ich ist mittlerweile zum Glück zurückgekehrt und ich habe endlich wieder das Gefühl meiner Wahrnehmung vertrauen zu können. Trotzdem packt mich immer wieder eine Sehnsucht nach der Verbundenheit, die man hatte. Danke für deine Antwort, ich kann das alles gut nachvollziehen. Vielleicht ist es auch durch den beginnenden Winter wieder hochgekommen (da wünscht man sich ja besonders jemanden zum Kuscheln, backen etc)
Du vermisst ihn nicht. Du denkst dir nur irgendwelche szenarien aus, die dich glücklich machen. Und nur weil deine Dates nicht klappen, wünschst du ihn dir zurück