Es ist der Eurofighter typhoon geeignet für ein Flugzeugträger also kann er wie die F-16 auf Flugzeugträger starten und landen.?

4 Antworten

Hallo

soweit ich weiss startet und landet seit denn 90ern keine F16 von einem Träger. AFIK sind nur Prototypen bei Schönwetter auf einem Träger vor San Diego gestartet und gelandet. Es gab/gibt um 25 F16N Maschinen für den Trägereinsatz. Die wurden aber schon nach der CATOBAR-Erprobung an Land aus einem möglichen Trägerdienst entfernt und danach abgespect/ausgeräumt als "Banditen" zur Ausbildung eingesetzt (Die Trainer sind wohl bei der Homegaurd gelandet). Wegen Rissbildungen in der Zelle dann anschliessend final gegroundet bzw als Zielflugzeuge (Targets) abgeschossen.

Die Navy fliegt keine, die Marine (USMC) fliegt F16 nur aus Landstützpunkten. Aus strategischer Sicht ist die F16 auch kein "sinnvolles" Navy Flugzeug aber es macht für die Marine Sinn das F16 auch von Trägern aus operieren könn(t)en. Alle Eurofighter wurden mit Fanghaken konstruiert und bestückt sind zudem beschränkt Katapultstartbar (kein CATOBAR Katapult). Ist Bestandteil der STOL/STOBAR Ausrüstung wobei STOL mit "leichtem" Fanghaken bestückt wird. Das STOBAR Packet ist seperat einzurüsten und addiert wohl um 500kg Gewicht. Mit STOBAR reichen 180m Runway bei 18Tonnen Fluggewicht mit 10° Rampe gehen wohl auch 23T von Bord. Ein Vectorschubtriebwerk wäre da sinnvoll und ist wohl seit 2010 in Arbeit.

Das Thema Marineversion ist unklar. Briten, Franzosen, Italener und wohl auch Spanier hatten wohl ursprünglich eine Seewassertaugliche zusätzlich verstärkte Carrier-Aufrüstung und CATOBAR Flugträgertauglichkeit im Lastenheft gehabt. Das wurde nmE in den späten 80ern aus dem Lastenheft gestrichen weil es ua die 10000KG Marke "gerissen" hätte.

Die Franzosen haben dann die Rafale marinisiert die anderen setzten wohl alle auf F18 oder JSF. Die EF-Zellen sind meines Wissens alle Salzwassergischttauglich, nur die Triebwerke und andere Einrüstungen müssten für die Marine angepasst werden.

Indien wollte evtl. eine EF CATOBAR Carrier-Version da wurde zuerst STOBAR mit Vectortriebwerken angeboten und dann hat sich das EF Konsortium wohl darauf festgelegt dass CATOBAR "prinzipiel" machbar ist, aber weder Budget noch Zeitplan erstellt. Indien hat denn EF aber aus der Evaluation genommen und die Rafale M gewählt.

England steckt in der JSF35B/C Zwickmühle und könnte evtl. in die Zwangslage kommen Eurofighter zu marinisieren. Es gibt aber eine F35C Option mur Englische Carrier haben noch kein CATOBAR, müssten das nachrüsten. Aber 35C mit CATOBAR auf den beiden Trägern machen Eurofighter mit STOBAR zu einer kostengünstigen Option und sind evtl. auch noch schneller im Einsatz als die JSF.  England hat ja "zuvile" EF. UK kann zur Not mit Hawk/Goshawk die JSF Fehlzeit operational beschränkt überbrücken, aktuelle Goshawk T45C mit Glascockpit fliegen ja bei der US Navy als Trainer und in Aufklärer/Luftpolizeimissionen. Das Gerät kostet als System nur 1/10 des EF/JSF35C bei 50% der Nutzlast mit der selben Reichweite. Ist auch kostengünster als nochmal Sea Harrier revitalsieren/upgraden (Vor allem weil die besseren Zellen ja nach Indien verkauft wurden).

Für eine CATOBAR-Version bräuchte der EF ein anderes Fahrwerk evtl. zusätzliche Spannten/Aussteifungen und einen massiveren Fanghaken. Es ist fraglich wie weit das im Eurofighter sinnvoll ist. Es ist zwar machbar, verschlechtert aber die Nutzlast/Reichweite und evtl. auch die Flugeigenschaften (evtl. immer noch besser als die JSF Werte). Zudem leben CATBOAR Zellen sowieso nicht lange.

An der F16 sieht man auch dass ein CATOBAR Umbau trotz CAD und Ingenieurskunst in die "Hosen" gehen kann. Aber auch die F15 Zellen sind durch CATOBAR Einsätze weit früher weich geworden bzw gerissen als konstruktiv vorgesehen und auch die F18 Hornet wurde erst als Super Hornet zu dem heute bekannt zähen Gerät. Nur die Vigilante und Tomcat haben mW CATOBAR über dem konstruktiven Lifecycle überlebt.

Andererseits solange man denn Eurofighter nicht als Bomber einsetzen will und man eine Luftbetankung organsiert kann man auch ohne CATOBAR also mit STOBAR auskommen.

Was vermutlich aktuell nicht geht ist das ein voll beladener und betankter EF auf einem Träger startet und landet. Was geht ist wenn eine EF ohne Beladung auf einem Träger landet und dann eben später angelandet wird. Die EF haben ja Klappflügel und sind innerhalb der Elevatorumrisse könnten also in die Bordhangare einfahren.

Und per STOBAR kommen die EF zur Not auch aus eigener Kraft und teilbeladen von den Trägern zumindest bei "Schönwetter". Da aber die Träger keine EF Infrasturktur an Bord haben gibt es keine Wartung also keine Startfreigabe. Zudem gibt es meines Wissens keine regulären EF mit STOBAR im Feld, die sind nur STOL. Ob STOL auf einem Träger landen kann (vermutlich ja aber mit anschliessenden Fahrwerksproblemen) und wieder aus eigener Kraft runterkommt weiss nur das EF Konsortium.

- .eurofighter.com/fileadmin/web_data/Content_Images/news_pics/Naval_Typhoon_cutaway.pdf

- www.aeromedia.it/efanaval.pdf

Dazu fehlt im ein Fanghaken inklusive Versteifungen für den Rumpf. Landen geht schon, nur anhalten wird schlecht ;)

Ohne Umbauten wie Katapultschuh am Frontrad und Fanghaken am Heck würde es schon mal garnichts werden. Und dann bliebe noch die Frage, ob die Flugzeugstruktur selbst ( Fahrwerk / Rumpf ) diese Sonderlasten bei Beschleunigung und Bremsung überhaupt aushalten würde. Masse und Abfluggeschwindigkeit wären auch relevant. Die Briten haben doch mindestens einen Flugzeugträger in ihrem aktiven Bestand. Recharchiere mal, mit welchen Flugzeugen er dann "bestückt" ist. Dann hast Du schon mal eine grobe Richtung zu Deiner Frage.

Der Eurofighter Typhoon besitzt einen Fanghaken, der aber nur für Notfälle gedacht ist. So könnte er zwar auf einem Flugzeugträger landen jedoch nicht starten.