Erfrorene Triebe bei Feigenbaum: abschneiden oder besser warten, was Plan B ist?

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Unsere Feigenbäume sind reinstes Unkraut,
es fällt uns schwer, sie im Rahmen zu halten.
Es sind grûne Feigen, nicht blaue.
Es waren viele schenkeldicke Stämme aneinander, reinster Urwald, als wir das Haus kauften.

Wir haben die Meisten davon abgesägt, nur die "brauchbaren" davon übrigbehalten und zurückgeschnitten.
Jetzt haben wir die Schwierigkgeit, dass sie von den schenkeldicken Wurzeln schnell neu austreiben, zu schnell für uns.

Ich habe keine Ahnung, wie alt diese Bäume sind.
Ich habe einen neuen Grünfeigenbaum anderswo auf dem Grundstück gepflanzt, an Tröpfelbewässerung. Der hat uns schon ein paar kleine Feigen gemacht, vorsichtig.
Wenn der es macht, würde es uns genügen. Wir brauchen ja nicht sechzig oder hundertzwanzig Kilo Feigen pro Jahr. Das zieht nur Wespen an :-(
Wir mûssen da jeweils schnell machen, die Feigen zu verschenken.

Spielwiesen 
Fragesteller
 16.05.2017, 01:23

Oha, in welchem Land wohnst du denn?

Meiner steht seit ca. 9 Jahren an dieser Stelle und ist zu Anfang - in strengen Wintern - komplett zurückgefroren, hat sich vorsichtig im Juni wieder herausgewagt. Vor drei Jahren - nach einem milden Winter - kam plötzlich eine vergleichsweise große Ernte (grünlich-lila Feigen, die beim Reifen auberginefarben werden) im Juli und im  September/Oktober. Ich war platt und selig!

Vor zwei Jahren nochmal, da habe ich sie einzeln gewogen, über 5 kg. Für Nordhessen nicht schlecht, finde ich. Mal sehen, wie es jetzt weitergeht. Die Juli-Ernte fällt schon mal flach. 

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Gege3210  16.05.2017, 02:47
@Spielwiesen

Na, wenn Du bereits Ernte gehabt hast, ist's doch schön !

Neun Jahre ist nicht viel, für einen Baum.
Ich habe Douglasien pflanzen lassen, habe selbst Atlas-Zedern und Eichen gepflanzt, und bin mir bestens bewusst, dass ich diese nie "erwachsen" sehen werde. Da werde ich schon lange tot sein.
Aber mir tut es eben geistig-seelisch gut. Zu wissen.
Bäume sind eben Lebewesen. Und sie danken mir. Sie sind anders als wir Menschen, das ist klar. Und sie verstehen, und geben. Erklären kann ich das nicht. Aber da ist eine Art von Symbiose, von gegenseitigem Zusammenleben. Austausch, Gemeinsamkeit.

Was mag ich unter manchen Bäumen schlafen ! Unter anderen Bäumen überhaupt nicht,  schlafe nicht gut oder überhaupt nicht, voll aufgeregt.Bin ich verrückt ? Anscheinend ja...

Unsre Feigenbäume sind viellecht mehrere hunderte Jahre alt. Das sieht man an den "Löchern" zwischen den heutigen Stämmen, wo heute nichts wächst. Diese Löcher haben etwa vierzig oder mehr Zentimeter Durchmesser. Ich nehme an, dass da die ursprünglichen Stämme waren,
Heute spriesst es eben dick drumrum, auch sehr aus den Wurzeln, mehrere Meter weit entfernt. Reinstes Unkraut.

Ich versuch seit mehreren Jahren, das sauberzukriegen.
Einige Wurzelsprösslinge gut hochzuziehen, damit sie mir den Weg nicht zuwachsen. Den "Rest" muss ich andauernd absägen.
Wenn die Neuen dick und stark genug werden und Früchte tragen, werde ich die alten umsemmeln.
Jeder an seinem Platz.

Es tut mir sehr Leid - ich mag Pflanzen. Ich mag, wenn sie wachsen. Auch wie ich Vögel mag. Oft kommen Vögel ins Haus, und habe Schwierigkeiten, sie freundlich rauszutreiben. Sie flattern, wollen Sicherheit, aber finden den Weg trotz aller Hilfe nicht :-( Eben Spatzenhirn. Oder Rotkehlchen, Amseln, oder auch Raben (Die tun weh, wenn sie sich auf'm Kopf oder auf Schulter festkrallen. Sich ja nicht bewegen, sonst krallen sie sich noch tiefer ins Fleisch)

Aber jeder an seinem Platz. Wir drinnen, sie draussen.

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Gege3210  16.05.2017, 11:57
@Spielwiesen

Oh, Verzeihung bitte, ich habe einen langen Schriebs an Sie gemacht, mit sämtlichen Erklärungen. Dann war der Schriebs durch einen dummen Tastendruck weg. Ich finde ihn nicht mehr :-( Und will ihn auch nicht neu schreiben.
Muss mich um unsere Bäumle kümmern... ;-)

Nur ganz kurz : Ja, wir leben in Südfrankreich, an einem Südhang der Cevennen. Ein paar Kilometer weiter im Norden ist der Mont Aigoual, dort ist eine Wetterstation. Info über dort oben :
https://de.wikipedia.org/wiki/Mont_Aigoual
Gott sei Dank leben wir ein paar hundert Meter tiefer, ist aber auch sehr hart.
Was manche Leute sich von "Südfrankreich" vorstellen... :-(
Hier könnte es so etwa mit "Klein-Sibirien", dem Manövergebiet bei Stötten auf der Schwäbischen Alb vergleichbar sein. Bloß, im Sommer weit trockener und heisser. Und im Winter sehr kalt. Das Schlimmste was ich hier erlebt hatte waren vier Wochen mit nachts, frühmorgens, so um minus 22, manchmal minus 25.
Tscha, der "warme Süden". Kann voll Irrtum sein.

Im Winter die Bäumle mit Stroh einwickeln. Auf den Boden drumrum rund dick Kiefernrinde aufgeschüttet, um die Wurzeln frostrei zu halten. Aber dass das ja nicht an den Stamm kommt, sonst kann der verrotten. Die kleine Krone mit durchlässigem Geotextil schützen ( Wird im Gartenmarkt teuer angeboten, kostet im Baumarkt ein Zehntel davon).

Eben regelmäßig darunter nachschauen, damit sich da kein Mist nicht einnistet. Und auch sehen, ob da genug Wasser ist, oder zu viel.
Ich verwende landwirtschafliches Gerät für Tröpfelbewässerung. "Gardena" und so Hobbysachen kämen mir viel zu teuer. Von Gardena nehme ich nur die regelbaren End-Tröpfler. Bessere habe ich bis heute nicht gefunden. Die gibt es hier nicht mehr im Gartengeschäft, habe über Internet kaufen müssen (was ich gar nicht mag).

Mein zentrales Steuergerät der Bewässerung hat 12 Kanäle, von denen ich jedoch nur fünf benutze, ferngesteuerte Elektrohähne (Verzeihung, ich kenne die deutsche Bezeichnung nicht, bin schon derart lange aus D weg). Das wird über 24V Wechselstrom gesteuert.
Ganz am Anfang vcerwendete ich 220V-Waschmaschinen-Wasserzulass-Ventile, aber das wurde mir schnell viel zu gef¨hrlich !

Sodele, etz kopiere ich das und schick's an Sie weg.
Verzeihung des langen Schriebs, ist jedoch leider Kurzbeschreibung :-(

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Ich würde erstmal abwarten und erst nach dem erneuten Austrieb zurückschneiden. Wenn du Glück hast, haben die kleinen Früchte den Frost überlebt; oft werden diese ja schon im Spätsommer angelegt und überwintern dann. Dünger könnte das Wachstum der neu erscheinenden Triebe beschleunigen.

Spielwiesen 
Fragesteller
 15.05.2017, 23:58

Die kleinen Fruchtansätze von letztem Jahr waren schon komplett verhutzelt und schwarz bzw. schimmelig - die habe ich größtenteils runtergeholt. Jetzt hoffe ich auf den diesjährigen Schub, wenn ich nicht zu viel totes Holz wegschneiden muss. Welchen Dünger würdest du mir empfehlen?

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mastermind2016  16.05.2017, 00:06
@Spielwiesen

Bringt deine Feige keine Früchte am diesjährigen Holz? Ich hatte mal eine, die im Spätsommer an den neuen Trieben getragen hat...

Dünger...gute Frage! Ich würde wahrscheinlich erstmal stickstoffbetont düngen, um den neuen Austrieb zu fördern, z.B. Blaukorn (da ist alles drin) und Hornspäne als Langzeitdünger (ich habe da gar nicht so viel Erfahrung, weil ich die immer mit Hühnermist gedüngt habe).

Im Herbst kannst du Kali geben, um die Winterhärte des Holzes und das Ausreifen der Triebe zu fördern...kann auch Holzasche sein.

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Erstamal abwarten, wo es austreiben will und wird.

Siehste dann im Herbst.
Im Sommer  die toten Äste anzeichnen, sie Anfang Winter absägen.
Die Schnittstellen mit Wachs oder entsprechendem Produkt zumachen, damit sich da kein Unziefer nicht reinsetzt.

Die genannten Fröste haben vielerorts bis zu 90 % der Obstblüte - so auch in der Bodenseeregion - vernichtet, sodass ich dir nicht viel Hoffnung für die diesjährige Blüte bei deinem Feigenbäumchen machen kann. Die erfrorenen Triebe kannst du entfernen. Düngen wird nichts bringen. Dennoch kannst du mal im Internet bei der Pfälzer Feigenbörse anfragen: Viel Glück ;-) Gruß jj

Meine Feigen sind auch frost geschädigt aber vom Winter ich muss auch erst ab warten was noch austreibt und was nicht. Gib deiner Feige Zeit wenn sie austreibt kannst du etweilige tote Triebe abschneiden