Erfahrungen mit Freund bei der Bundeswehr?
Hallo. Ich bin nun 9 Monate mit meinem Freund zusammen und ich könnte nicht glücklicher sein. Sein größter Wunsch war es allerdings zur Bundeswehr zu gehen und das hat er auch verwirklicht. Ich sage mal so: Ich kämpfe damit. Ich versuche mich wirklich damit anzufreunden, aber irgendwie klappt es nicht. Ich lese viel über die Bundeswehr, suche nach Erfahrungsberichten anderer Frauen und hab mir sogar eine Kaserne angeschaut, aber nichts hilft. Ich weine jedes Wochenende wie ein Baby wenn er wieder fährt und kann die Zeit mit ihm nicht richtig genießen, weil ich immer daran denke, dass er bald wieder weg ist. Ich weiß, dass andere ihren Freund noch seltener sehen, aber ich bin so ,,verwöhnt" gewesen, dass ich ihn vor der Bundeswehr jeden Tag gesehen habe und es jetzt einfach fehlt.
Lange Rede, kurzer Sinn: Hat jemand Ähnliches erlebt, der seine Erfahrungen mit mir teilen möchte (vielleicht auch im privaten Chat) oder kann mir jemand nützliche Tipps geben, wie ich besser damit umgehen kann?
Vielen Dank:)
4 Antworten
Dein Problem scheint weniger die Tatsache zu sein, dass dein Freund Soldat ist, sondern dass er über die Woche von dir getrennt ist. Und zum Problem wird es, weil du ein Problem daraus machst - auch wenn das jetzt hart klingt.
Du bist verliebt, ihr seid (erst) ein paar Monate zusammen und wart bisher nie längerfristig getrennt. Jetzt kommt dir das als unlösbare Schwierigkeit vor, aber der Punkt ist der, dass auf Dauer das Sich-Abhängigmachen vom Partner das gefährlichste ist, was man einer Beziehung antun kann.
Denn wenn eure Beziehung halten sollte (und das wünsche ich dir natürlich sehr), wird die rosarote Brille irgendwann durch gegenseitiges Vertrauen und das Zulassen von Freiräumen ersetzt werden müssen, sonst besteht die Gefahr, dass man den Partner mit der eigenen Anhänglichkeit erdrückt bzw. sich selbst aufgibt. Und das ist langfristig gesehen Gift für jede Beziehung.
Also: Vergiss nicht, wer du vor der Beziehung zu deinem Freund warst! Pflege deinen Freundeskreis, lies Bücher, hör Musik, mach Sport, unternimm etwas mit deinen Eltern, geh ins Kino - kurz, tu das, was du auch getan hast, als du noch keinen Freund hattest. Denn das ist das, was dich ausmacht, und definiert die Person, in die sich dein Freund ja auch einmal verliebt hat.
Die Frage ist ja auch, wie lange dein Freund sich überhaupt verpflichtet hat. Wenn er nur ein paar Monate Freiwilligen Wehrdienst leistet, ist die Sache ohnehin halb so wild. Und wenn er als Soldat auf Zeit für mehrere Jahre dabei ist, müsst ihr ohnehin sehen, wohin es ihn verschlägt, und mit Unwägbarkeiten leben lernen.
Alles Gute!
Wie wäre es, wenn Du eine Wohnung in der Nähe der Garnison nimmst? Unzählige Frauen, vor allem in Kriegszeiten, sind so von einem zum anderen Standort gezogen. Er ist zwar "nur" ein Freund, (was man darunter auch versteht?) doch wenn es so schlimm ist, ihn ein paar Tage in der Woche nicht zu sehen?
Hab es mir schon gedacht dass Du nicht abkömmlich bist! Dein Leid vergeht wieder!
Für wie lange hat er sich verpflichtet und wie lange ist er schon dort?
Er ist seit dem 01.08 dort und hat sich für 23 Monate verpflichtet, danach möchte er aber unbedingt weitermachen. Wie lange das dann wird steht aber noch nicht fest.
Naja will dir ja nix sagen, aber da ich viel mit Bundler zu tun hatte kann ich auch berichten, dass sie dort mal richtig die Sau raus lassen und die meisten es mit der Treue nicht so ernst genommen haben. Naja eigentlich keiner^^ viele Frauen sind erpicht darauf sich so einen zu angeln.
Deswegen käme für mich ein Bundler nie in Frage.
Mit dem unter der woche weg sein könnt ich gut leben. Gibt schlimmeres. Du solltest dein Lebe nicht nach ihm richten.
Naja, das mag deine subjektive Erfahrung sein, und solche Kameraden kannte ich durchaus auch.
Aber wie viele Soldaten kennst/kanntest du denn? 10? 50? 100? Wenn man die 180.000 Soldaten der Bundeswehr nimmt (und die darin enthaltenen 20.000 Frauen wegrechnet) ergibt sich aus deiner Verallgemeinerung ein nahezu verschwindend geringer Prozentsatz, für den die Formulierung, dass es "eigentlich keiner" mit der Treue so genau nimmt, ein wenig daneben ist. Und sollten sich deine Erfahrungen auf die Zeit vor 2011 (Aussetzung der Wehrpflicht) beziehen, kann man das mit der aktuellen Situation sowieso nicht mehr vergleichen.
Ich persönlich kenne hingegen genug Soldaten, die glückliche langjährige Beziehungen führen und sich aus solchen Vergnügungen nie etwas gemacht haben.
Danke für deine liebe Antwort. Du hast mir ein Stück weit die Augen geöffnet und wenn ich darüber nachdenke bin ich schon ziemlich, ziemlich stolz auf ihn, dass er Soldat ist. Ich denke du hast recht und ich werde mir zu Herzen nehmen, dass ich mich neben dem "meinen Freund vermissen" auch wieder mehr auf mein eigenes Umfeld hier zu Hause konzentrieren muss.