Entschuldigt ihr euch zu oft?
Wenn z.b. euch jemand euch an der Straße anrempelt, halt allgemein wenn ihr sorry sagt obwohl es nicht eure Schuld war
Das Ergebnis basiert auf 27 Abstimmungen
13 Antworten
Es kommt drauf an.
Wenn ich nicht hingeguckt habe und jemanden anremple, dann entschuldige ich mich natürlich.
Wenn beide beteiligte nicht geguckt haben, entschuldige ich mich auch, finde es aber unhöflich, wenn der/die andere es nicht tut. Denn es war die Schuld von beiden.
Wenn NUR der/die andere die Schuld trug, erwarte ich eine kurze entschuldigung. Und ich denke nicht, dass das zu viel verlangt ist. Ich bin auch nicht nachtragend, niemand ist perfekt, und meistens sag ich auch "kein problem😊" oder "alles gut👍", natürlich nur, wenn der/diejenige sich entschuldigt hat.
Manchmal, wenn ich gegen einen Baum oder so laufe, sag ich auch sorry. Oder wenn ich gegen etwas aus versehen trete (beides passiert nicht selten🤣). Ist komisch, aber es ist halt automatisch bei mir😅.
Aber: in den meisten Fällen finde ich: die Menschen hätten sich was besseres ausdenken können als "entschuldigung". Es ist so, als hätte man keine Schuld mehr, wenn man dieses wort in den Mund nimmt.
Ent- Schuld- igung"Bitte Verzeihung" trifft es eher, denn es bedeutet nicht, das man denkt, man hätte keine Schuld, sondern dass es einem nicht egal ist und man möchte, dass der/die andere nicht mehr sauer ist. Das sagt aber auf der Straße keiner (ich zugegeben auch nicht), denn entschuldigung geht schneller und ist deshalb besser für diese Situation geeignet. So kann man gleich weiter laufen ohne eine rede halten zu müssen. Für einen Streit o. Ä. finde ich allerdings "Bitte Verzeihung" besser. Zum Glück streite ich mich nicht so oft, sodass das selten zum einsatz kommt 😊
Clarihi ❤
...wobei mit "unnötig" nicht "zu viel" gemeint sein soll. Oft kann man einer Situation die Spitze nehmen, wenn man um Entschuldigung bittet. Damit meine ich solche Situationen wie der Einkauf Freitag Abend im Supermarkt, wenn es voll ist und alle genervt sind, und man sich mit jemandem in die Quere kommt. Es ist nicht klar, wessen Schuld es war, und selbst wenn: ich deeskaliere dann gern.
Übrigens kann man sich gar nicht (selbst) entschuldigen, man kann nur um Entschuldigung bitten. Das ist wichtig, wenn es um ernstere Themen geht.
Ich unterscheide, ob etwas aus Versehen passierte oder beabsichtigt war.
Die Entschuldigung für ein Versehen ist eine Frage der Etikette.
Die Entschuldigung für eine beabsichtigte Handlung könnte ich vor mir selbst nicht rechtfertigen, da ich sie mit Absicht begangen habe. Das höchste der Gefühle ist, dass ich mich dafür entschuldige, die Konsequenzen nicht richtig abgeschätzt zu haben. Das mache ich dann aber nur, damit sich leidtragende verstanden und damit besser fühlen. Ich zeige damit, dass ich das Leid nachempfinden kann.
Damit ist allerdings nicht viel getan. Besser ist es, zu versuchen, vergangenem Handeln entgegen zu wirken.
Wenn man es genau nimmt, kann sich ein Täter nicht entschuldigen. Die Schuld kann nur vom Opfer vergeben werden. Ein Täter kann sich höchstens selbst vergeben.
Manchmal entschuldige ich mich, weil ich denke, dass ich jemanden gestört habe - weil ich weiß, dass ich mich gestört gefühlt hätte, wenn es umgekehrt passiert wäre. Das sind dann diese "zu oft"-Fälle.
Ansonsten entschuldige ich mich, wenn es nötig ist.
Sollte ich allerdings nachweislich im Recht sein, weigere ich mich standhaft, eine geheuchelte Pseudo-Entschuldigung auszusprechen. Das hat mir damals in der Schule oft das Leben unnötig schwer gemacht.
Ich entschuldige mich sehr viel. Tut ja keinem weh und kann dem anderen eine Freude machen. Finde das in Ordnung.
Und wenn zwei sich anrempeln, finde ich es gut, wenn beide kurz "sorry" sagen und dann weitergehen, statt dass man dann erst groß überlegt "ah jetzt sag ich nix, weil der andere nicht aufgepasst hat" oder so.
Oh sorry ich wollte eigentlich nicht mal abstimmen😅