Entrosten mit Elektrolyse chemisch erklärt?

3 Antworten

https://de.wikipedia.org/wiki/Rostumwandler

Wirkstoffe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die rostbraunen Stellen werden von Phosphorsäure in eine matt schimmernde Eisenverbindung umgewandelt. Anmerkung: oberes Foto mit Blitzlicht, unteres ohne.

Aufgetragener Rostumwandler

Rostumwandler enthalten heute fast alle Phosphorsäure bzw. Phosphate als wirksamen Bestandteil.[1] Bei der Anwendung wird Eisen(III)-oxid zu Wasser und Eisen(III)-phosphat umgesetzt.[2] Die Eisenphosphatschicht ist nicht porös wie Rost (einem Gemisch aus verschiedenen Eisenoxiden), sondern fest und überlackierbar.

Einzelne Produkte arbeiten auf Basis von Tanninen. Früher verwendete man Schwermetall-Oxide wie die von Blei (Mennige) und Cadmium sowie Chromate. Mit diesen bilden sich stabile Eisenoxide, im Falle von Tannin auch wasserlösliche Eisen-Tannin-Verbindungen. Schwermetall-Verbindungen sind jedoch oft giftig und umweltschädlich.

Neben dem eigentlichen Wirkstoff enthalten Rostumwandler häufig verschiedene Hilfsmittel und Additive, um den Vorgang des Rostumwandelns zu unterstützen. Zum Einsatz kommen etwa Tenside, die für eine bessere Benetzung der Oberfläche des zu behandelnden Werkstückes sorgen.[2] Weitere Hilfsstoffe dienen als Reaktionsbeschleuniger oder Fettlöser und als Verdickungsmittel. Häufig sind im Handel erhältliche Rostumwandler auch mit Grundierungen oder auch direkt mit einem Decklack gemischt.

Ralph1952  02.11.2019, 16:49

Guter Beitrag, jedoch fehlt die Elektrolyse.

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Fragen23042342 
Fragesteller
 03.11.2019, 13:21

Dankeschön! Leider fehlt wie Ralph1952 gesagt hat die Elektrolyse.

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Der eigentliche Entrostungsvorgang ist nur indirekt ein elektrolytischer. Die wasserunlöslichen Eisenoxide sind elektrisch nicht leitend. Infolgedessen sind sie einer elektrolytischen kathodischen Reduktion nicht zugänglich. Bekanntlich wird bei einer Elektrolyse je nach den gewählten Bedingungen an der Kathode Wasserstoffgas gebildet. Dieses geschieht an der Oberfläche des metallischen Eisens und führt dazu, dass die aufliegenden Schichten von Eisenoxid(hydraten) mechanisch von der Eisenoberfläche abgelöst werden. Elektrochemisch passiert mit dem Rost weiter nichts.

Fragen23042342 
Fragesteller
 03.11.2019, 13:21

War sehr hilfreich! Dankeschön

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Entrosten bedeutet in diesem Fall reduzieren, um aus dem Oxid wieder das reine Metall zu erhalten.

Die Spannungsquelle (die natürlich Gleichstrom sein muss) bewirkt bei der Elektrolyse einen Elektronenmangel in der mit dem Pluspol verbundenen Elektrode (Anode) und einen Elektronenüberschuss in der anderen, mit dem Minuspol verbundenen Elektrode (Kathode).

Die Lösung zwischen Kathode und Anode enthält als Elektrolyt positiv und negativ geladene Ionen. Positiv geladene Ionen (Kationen) nehmen an der Kathode Elektronen auf und werden dadurch reduziert. An der Anode läuft der entgegengesetzte Prozess ab, die Abgabe von Elektronen in die Elektrode, wodurch die negativ geladenen Ionen oxidiert werden.

Woher ich das weiß:Recherche
Ralph1952  02.11.2019, 13:07

Ergänzung: Die Anode nimmt schlussendlich Elektronen auf, d.h. das Material (z.B. Metalloxid) dort wird reduziert.

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