Entdeckungen im 15 JAHRHUNDERT

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Phönizische Seefahrer haben nach antiken Berichten um das Jahr 600 v. Chr. im Auftrag des Pharaos Necho II. Afrika umrundet. Im Mittelalter unternahmen Wikinger weite Fahrten und entdeckten um das Jahr 1000 Amerika. Nicht alle geographischen Entdeckungen haben im 15. Jahrhundert stattgefunden. In dieser Zeit hat es eine starke Beschleunigung und Häufung von Entdeckungen gegeben.

Die Bezeichnung Entdeckung ist dabei eine aus europäischem Blickwinkel, auch wenn dabei für Teile der Erdbevökerung eine Vergrößerung der zumindest durch Berichte etwas bekannten Welt geschah.

Eine europäische Expansion hat vom 15. Jahrhhundert bis hinein ins 19. und frühe 20. Jahrhundert stattgefunden. Sie war mit einer Europäisierung der Erde verbunden.

Für einen Zunahme der Entdeckungen (Ende des 15. Jahrhunderts waren beispielsweise Bartolomeu Dias, Vasco da Gama und Christoph Kolumbus tätig) lassen sich Ursachen finden.

Hintergründe waren ein Bevölkerungswachstum, voranschreitende Stadtentwicklung, eine zunehmende Bedeutung des Bürgertums als dynamische Geschafstschucht, Ausweitung der Geldwirtschaft und desFernhandels, neue Politik-, Wirtschafts- und Sozialstrukturen.

mentale Voraussetzungen

Bei einem Teil der Bevölkerung geschah eine verstärkte Hinwendung zur Empirie (Erfahrung) und zu neuen Wissenschaften. Beim Humanismus als geistige Bewegung, von der die Renissance wesentlich getragen wurde, gab es dabei Wiederanküpfungen an die Antike. Bei einigen war eine besonders starke Neugier vorhanden. Es gab bei manchen eine Suche nach Abenteuern und nach Ruhm und Ehre. Auf der iberischen Halbinsel wurde die Rückeroberung der früher von Mauren besetzten Gebiete abeglsckossen (1492 Eroberung von Granada) und es gab einen Personenkreis, der ein neue Tätigkeitsfelder benötigte.

Wissensschaftliche Bedingungen

Das astronomische und geographische Wissen hatte zugenommen, zum Teil durch Konkakte zur arabischen, persischen und indischen Welt. Geographische Informationen der Antike, vor allem das Werk des Klaudios Ptolemaios, erfuhren verstärkte Beachtung. Der Buchdruck förderte die Verbreitung. Kartograpische Werke (wie Portolankarten und Weltkarten, die allmählich besser wurden) sowie Tafelwerle und Tabellen wurden leichter zugänglich.

technische Voraussetzungen

Die Segeltechnik verbesserte sich, was Fernfahrten erleichterte oder erst ermöglichte.Es gab nautische Instrumente, die zur einer ziemlich genauen Bstimmung des Standorts und zur astronomischen Navigation verwendet werden konnten (verbesserte Seekompasse, Astrolabium, Quadrant, Jakobsstab).

Hochseetaugliche Schiffe (z. B. mit geradem statt gekrümmten Kiel, Heckruder statt Steuerruder waren, meheren Masten mit verschiedenen Größe und unterschiedlichen Segeln, was Kreuzen gegen dne Wind ermöglichte) entwickelt worden, vor allem mit dem Schiffstyp der Karavelle.

wirtschaftliche Gründe

Handelsinteressen und Ausichten auf wirtschaftlichen Gewinn haben Entdeckungen vorangetrieben. Rohstoffe wie Gold, Silber, Gewürzen und Farbstoffen oder Sklavenhandel konnten einträglich sein.

Der Landweg in den fernen Ostasien (z. B. über die Seidenstraße war erschwert bis verhindert, da muslimische Staaten dort Macht ausübten (so war die Macht des Osmanischen Reiches angewachsen und es hatte 1453 Konstatinopel erobert). Ein Seeweg bis nach Indien und China war unter anderem verlockend, um an kostbaren Waren zu gelangen, mit denen viel Geld verdent werden konnte. Der Seeweg wurde zum einen an der Westküste Afrikas entlang und dann Richtung Osten gesucht, zum anderen Richtung Westen.

Ein Bankwesen, das einige finanzielle Mittel aug den gebiet von Geldern undKrediten bot, erleichterte das Zusammenbringen größere Geldmengen, um teure Unternehmugen durchzuführen. Es gab ein paar Staaten, die Kosten übernemhen konnten, um das hohe Risiko bei unklaren Gewinnaussichten zu verringern.

machtpolitische Interessen

Entdeckungen boten eine Chance, die eigene Macht und eigene Einflüsse zu vergrößern. Stützpunkte konnten angelegt werden, Länder als Kolonien hinzuerworben werden (Eroberungslust). Portugal war im 15. Jahrhundert die größte See- und Handelsmacht und ein reicher Staat, Spanien war ebenfalls in der Seefahrt führend und hatte beträchtliche finanzele Mittel. Für sie lag ein Vorstoßen Richtung Afrika und Atlantik nahe. Sobald Schiffe eine gewisse Strecke vorangekommen waren, konnten die Nordost-Passatwinde sie zügig über den Ozean bringen. Dies war ein vorher nicht bekannter günstiger Umstand für das Erreichen von Amerika.

weltanschauliche Gründe

Entdeckungsfahrten boten für eine christliche Missionierungsidee die Aussicht, ihren Glauben und iher Kirche bei Menschen in neuen Ländern auszubreiten.

Albrecht  13.12.2012, 04:08

Artikel in Nachschlagewerken mit Hinweisen auf weitere Literatur bieten eine Einstiegsmöhlichkeit in das Thema, z. B.:

Hans-Joachim König, Entdeckung Amerikas. In: Enzyklopädie der Neuzeit: Im Auftrag des Kulturwissenschaftlichen Instituts (Essen) und in Verbindung mit den Fachwissenschaftlern herausgegeben von Friedrich Jaeger. Band 3: Dynastie - Freundschaftslinien. Stuttgart ; Weimar : Metzler, 2006, Spalte 321 – 328

Stefan Rinke/Kirsten Rüther, Entdeckungsreise. 1. Einleitung. In: Enzyklopädie der Neuzeit: Im Auftrag des Kulturwissenschaftlichen Instituts (Essen) und in Verbindung mit den Fachwissenschaftlern herausgegeben von Friedrich Jaeger. Band 3: Dynastie - Freundschaftslinien. Stuttgart ; Weimar : Metzler, 2006, Spalte 328 – 329

Kirsten Rüther, Entdeckungsreise. 2. Afrika. In: Enzyklopädie der Neuzeit: Im Auftrag des Kulturwissenschaftlichen Instituts (Essen) und in Verbindung mit den Fachwissenschaftlern herausgegeben von Friedrich Jaeger. Band 3: Dynastie - Freundschaftslinien. Stuttgart ; Weimar : Metzler, 2006, Spalte 329 – 331

Michael Mann, Entdeckungsreise. 3. Asien. In: Enzyklopädie der Neuzeit: Im Auftrag des Kulturwissenschaftlichen Instituts (Essen) und in Verbindung mit den Fachwissenschaftlern herausgegeben von Friedrich Jaeger. Band 3: Dynastie - Freundschaftslinien. Stuttgart ; Weimar : Metzler, 2006, Spalte 331 – 333

Reinhardt Wendt, Entdeckungsreise. 4. Australien. In: Enzyklopädie der Neuzeit: Im Auftrag des Kulturwissenschaftlichen Instituts (Essen) und in Verbindung mit den Fachwissenschaftlern herausgegeben von Friedrich Jaeger. Band 3: Dynastie - Freundschaftslinien. Stuttgart ; Weimar : Metzler, 2006, Spalte 333 – 336

Horst Pietzschmann, Expansion, Europöische (13. – 16 Jahrhundert). In: Lexikon des Mittelalters, Band 4: Erzkanzler bis Hiddensee. München ; Zürich : Artemis, 1995, Spalte 174 - 183

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Wieso alle? Ich nehme an, du redest von der Entdeckung Amerikas. Ist doch klar, wenn man erstmal weiß, da ist neues Land in einer bestimmten Entfernung, kann man die weiteren Entdeckungsreisen entsprechend planen, was die ganze Sache vereinfacht.

Kneze 
Fragesteller
 27.11.2012, 21:33

aber weshalb fanden genau in dieser zeit die entdeckungen statt?

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Weil das Mittelalter vorbei war und man neue Technologien und Wissenschaften entdeckte und nachdem dann Amerika entdeckt wurde, gab es immer mehr Abenteurer die dort hinreisten.

Das ist doch gar nicht so.

Welche Entdeckungen meinst Du denn überhaupt?

Weil damals die Menschen begannen, die Fesseln mittelalterlicher Vorstellungen abzustreifen. Mit der Erfindung des Buchdrucks mit beweglichen Lettern, fanden neue Ideen weite Verbreitung. Man entdeckte altes antikes Wissen wieder, dass aus maurischen Bibliotheken den Weg wieder nach Europa fand. Eine neue geistige Strömung erschien auf der Bildfläche - Humanismus. Gleichzeitig wurden große Teile Europas von der Reformation erfasst. Und der Handel entwickelte sich und ihm war Europa einfach nicht mehr genug.

Ulrich von Hutten, ein deutscher Ritter, Dichter und Humanist schreib in einem Brief an Willibald Pirckheimer am 25. Dezember 1518: "Oh Jahrhundert! Oh Wissenschaften: Es ist eine Lust, zu leben."