Emotionen mit der Zeit abgestumpft?

6 Antworten

Also erst einmal ist mir in letzter Zeit aufgefallen, dass, wie ich finde, sehr viele Menschen langsam abstumpfen, bzw nicht empfindsam sind, für das, was sie umgibt. Und ich denke das kommt auch aus der Übermenge an Informationen und Einflüssen. Jeder starrt auf sein Handy, tut alles, weil es Alltag ist, ohne etwas zu hinterfragen. Und das führt irgendwie auch dazu, habe ich den Eindruck, dass man weniger fühlt, weniger merkt, wo eine helfende Hand nötig wäre. Was ich damit sagen will ist, dass du da sicher kein Einzelfall bist. Wobei es bei dir ja auch ein bisschen anders ist.

Ich verstehe, dass sich bei dir so einiges angestaut hat, wenn du mit Niemandem darüber reden kannst. Wenn du Niemanden hast, versuche vielleicht Wege zu finden, um deine Emotionen trotzdem ausdrücken zu können. Zum Beispiel -male einfach drauf los. Hol dir ein großes Stück Papier, Farben und mal, was dir in den Sinn kommt. Das kann sehr therspierend sein, es gibt ja sogar Kunsttherapie - wäre vielleicht auch etwas für dich. Oder gehe raus in die Natur, denn ich finde, man hat dort das Gefühl, “verbunden“ zu sein, zu dem System zu gehören und mir gibt das immer sehr viel Kraft. Du kannst auch dort über dich nachdenken, und so einen Zugang zu dir finden. So dass du quasi innerlich mit dir selbst sprichst, dich reflektierst. Sehr gut finde ich das Video von Lea Hamann “Präsent werden“'.ich habe mir das herunter geladen und höre mir das öfters an einem ruhigen Platz, zb draußen an. Ich finde das eine gute Möglichkeit, besser zu sich selbst zurück zu finden, was dir vielleicht auch das Gefühl geben könnte, nicht alles in dich hinein zu fressen.

Sport ist auch noch sehr gut, Druck loszulassen. Oder: schreibe Tagebuch, das ist auch ein bisschen so, als würdest du Jemanden haben, der dich versteht, wenn du das Geschriebene wieder durchliest. Und es hilft, deine Sorgen loszulassen.

Wenn es dir sehr viel Kunmer macht, wende dich doch an einen Vertrauenslehrer oder Schulpsychologen - die sind für sowas da ;) 

Viel Glück :)

Das was du beschreibst, liest sich als eigenen "Schutz-Mechanismus" vor negativen Emotionen und ihren Folgen. Du selbst hast es dir, wie du gut festgestellt hast, erlernt und kannst es auch wieder verlernen. 

Ich empfehle dir bei zu starken depressiven Gedanken einen Gang zum Arzt. Vieleicht wird es dir aber schon besser gehen, wenn du dich einen Freund anvertraust. Sonst gibt es im Internet die "Chatseelsorge" der "evlka", welche Montags und Mittwochs von 20:00 bis 22:00 Uhr erreichbar ist. Zusätzlich kannst du sofortige Hilfe auch bei der Telefonseelsorge kostenlos erhalten: 0800/1110111 oder 0800/1110222

Gute Nerven und du schaffst das bestimmt! Bist ja ziemlich Selbstreflektiert und das ist das wichtigste, um wieder nach Oben zu klettern.. :)





Weinen ist ja eigentlich etwas gutes. Man kann all seine Gefühle rauslassen und fühlt sich danach meist besser. Menschen die aber wirklich eine sehr starke Depression haben, verlieren aber oft die Fähigkeit zu weinen oder irgendetwas zu fühlen oder fühlen nur "Leere". Das kann also öfter passieren und ist deshalb nicht unnormal aber es zeugt eben davon, dass es dir schon sehr schlecht gehen muss. Ich rate dir hol dir psychologische Hilfe. LG

Aloha,

dieses Gefühl dass du da beschreibst kenne ich sehr gut. Bei mir war es damals quasi eine Begleiterscheinung einer Depression.

Ich war damals auch noch in der Schule, hatte Jahre des gemobbt-werdens hinter mir und nur eine beste Freundin, der ich alles erzählen konnte. Zwar lief es in der Schule mit der Zeit etwas besser- meine Leistungen sowie auch das Miteinander mit meinen Klassenkammeradinnen, doch irgendwie war da immer so etwas wie ein "grauer Schleier" über meinem Leben. Irgendwie hatte ich bis dahin alles was mir wiederfahren war immer nur heruntergeschluckt. Dann erkrankte meine beste Freundin an Krebs und starb nach 3 Jahren des Leidens. Ich dachte, es würde mich nicht allzusehr herunterziehen, gerade da ich doch jetzt gut in der Schule geworden war und auch meine Klassenkammeraden nett zu mir waren. Aber unterbewusst hatte sich da schon so viel "angestaut", dass der Verlust meiner Freundin dann das Fass zum überlaufen brachte. Es ging mir von Tag zu Tag schlechter, zuerst war mir irgendwie alles egal und irgendwann fühlte ich mich wie ein Eisklotz. Ich hatte das Gefühl, rein gar nichts mehr zu empfinden. Selbst für meine Eltern nicht- das hat mich am meisten erschrocken.

Diese Phase hielt bestimmt 3 Jahre an, doch ich habe alles gut überwunden und nun geht es mir wieder sehr gut und ich habe Vieles an Lebenserfahrung gesammelt. Und meine Gefühle habe ich auch wieder zurück :)

Nach dem was du beschreibst, hört es sich für mich an, als wenn deine Seele  mit den vielen Dingen um dich herum überfordert ist. Zu Hause, wo man doch eigentlich Liebe und Geborgenheit sucht, scheinst du im Moment nicht viel Halt zu finden. Das kann noch zusätzlich sehr herunter ziehen.
Wie Einige schon zuvor richtig beschrieben haben, sind diese "eingefrorenen" Gefühle eine Art Selbstschutz deines Körpers- die du jedoch Ernst nehmen solltest. Am Besten vertraust du dich einer guten Psychologin an. Das ist nichts Schlimmes, sie ist einfach nur da für dich um dir zuzuhören und zu helfen, wie du mit deinen Gefühlen besser umgehen kannst, -und natürlich auch, um die Gründe für dein Unwohlsein herauszufinden. Aber sei mutig und bewahre die Hoffnung :) Viele Menschen haben in Ihrem Leben schon so einige tiefe Täler durchwandert- manche schon in jungen Jahren, manche erst später. Und viele sind dadurch erst stark geworden. Auch ich würde diese schweren Zeiten wieder durchleben, denn sie haben mich in vielerlei Hinsicht wachsen lassen und mich zu der Frau gemacht, die ich heute bin. Ich wünsche dir alles Gute für deine Zukunft :*

Man könnte meinen ich habe diese frage gestellt...

Auch ich habe probleme zuhause und kann irgendwie niemandem meine Gefühle richtig zeigen. Genauso wie du habe ich keinen dem ich mich anvertrauen kann. Bin aber gestern in der Schule zu meiner Klassenlehrerin gegangen und habe einen termin mit ihr ausgemacht. Heute habe ich mit ihr gesprochen und ich sag dir, es tut soooo gut. Erzähle demjenigen einfach was dich bedrückt, und lasse ( wenn möglich ) deinen Gefühlen freien Lauf. Denk am besten gar nicht drüber nach, meistens geht es dann von selbst.

Es ist gut wenn du zumindestens einen zum Reden hast. Du musst dieser Person vertrauen können.

Ich weiß, ich kann diesen Satz auch nicht ab " reden tut gut". Den habe ich immer wieder zu hören bekommen. Aber ich sage dir eins! Dieser verdammte Satz stimmt. Glaub mir, du wirst dich besser fühlen.

Wenn du möchtest kannst du mich auch persönlich anschreiben.

viel Glück und Mut weiterhin!!! Du schaffst das!!!

Ich weiß. Nur das Problem ist:

Ich habe echt niemanden. Keiner meiner Lehrer kann mich so halbwegs leiden, meine Schwester (hatte eine Essstörung) bezeichnet mich dauernd als fett und dass es mir guttun würde, selbst magersüchtig zu werden blablabla, mit ihr kan ich also auch nicht reden. Meine Eltern - davon will ich gar nicht erst anfangen. Und meine 'Freunde' aus der Schule sind entweder zu kindisch oder dauernd so affektiert und tussig. Was eine Schulpsychologin betrifft: Die ist in Elternzeit -.-

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@IsaSparkle

Wenn du dich entscheidest, kannst du auch zu einem Psychologen gehen. Brauchst nur deine Krankenkassekarte mitnehmen. Da die Ärzte der Schweigepflicht unterliegen, wirst du da bestimmt einen passenden Gesprächspartner finden. :)

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