Aloha,

dieses Gefühl dass du da beschreibst kenne ich sehr gut. Bei mir war es damals quasi eine Begleiterscheinung einer Depression.

Ich war damals auch noch in der Schule, hatte Jahre des gemobbt-werdens hinter mir und nur eine beste Freundin, der ich alles erzählen konnte. Zwar lief es in der Schule mit der Zeit etwas besser- meine Leistungen sowie auch das Miteinander mit meinen Klassenkammeradinnen, doch irgendwie war da immer so etwas wie ein "grauer Schleier" über meinem Leben. Irgendwie hatte ich bis dahin alles was mir wiederfahren war immer nur heruntergeschluckt. Dann erkrankte meine beste Freundin an Krebs und starb nach 3 Jahren des Leidens. Ich dachte, es würde mich nicht allzusehr herunterziehen, gerade da ich doch jetzt gut in der Schule geworden war und auch meine Klassenkammeraden nett zu mir waren. Aber unterbewusst hatte sich da schon so viel "angestaut", dass der Verlust meiner Freundin dann das Fass zum überlaufen brachte. Es ging mir von Tag zu Tag schlechter, zuerst war mir irgendwie alles egal und irgendwann fühlte ich mich wie ein Eisklotz. Ich hatte das Gefühl, rein gar nichts mehr zu empfinden. Selbst für meine Eltern nicht- das hat mich am meisten erschrocken.

Diese Phase hielt bestimmt 3 Jahre an, doch ich habe alles gut überwunden und nun geht es mir wieder sehr gut und ich habe Vieles an Lebenserfahrung gesammelt. Und meine Gefühle habe ich auch wieder zurück :)

Nach dem was du beschreibst, hört es sich für mich an, als wenn deine Seele  mit den vielen Dingen um dich herum überfordert ist. Zu Hause, wo man doch eigentlich Liebe und Geborgenheit sucht, scheinst du im Moment nicht viel Halt zu finden. Das kann noch zusätzlich sehr herunter ziehen.
Wie Einige schon zuvor richtig beschrieben haben, sind diese "eingefrorenen" Gefühle eine Art Selbstschutz deines Körpers- die du jedoch Ernst nehmen solltest. Am Besten vertraust du dich einer guten Psychologin an. Das ist nichts Schlimmes, sie ist einfach nur da für dich um dir zuzuhören und zu helfen, wie du mit deinen Gefühlen besser umgehen kannst, -und natürlich auch, um die Gründe für dein Unwohlsein herauszufinden. Aber sei mutig und bewahre die Hoffnung :) Viele Menschen haben in Ihrem Leben schon so einige tiefe Täler durchwandert- manche schon in jungen Jahren, manche erst später. Und viele sind dadurch erst stark geworden. Auch ich würde diese schweren Zeiten wieder durchleben, denn sie haben mich in vielerlei Hinsicht wachsen lassen und mich zu der Frau gemacht, die ich heute bin. Ich wünsche dir alles Gute für deine Zukunft :*

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