Eltern stellen mich (21) vor die Wahl: Freund oder Familie?
Hallo, ich habe seit 2 Jahren einen Freund, den meine Eltern nicht akzeptieren und von dem auch innerhalb der Familie sonst niemand weiß, weil ich damit nämlich unsere Familie „zerstören“ würde. Er ist aus dem Kosovo (Muslim) und ich aus Mazedonien (Christ).
Nun möchte ich mit ihm in den Urlaub fahren, aber meine Eltern verbieten mir sowohl den Kontakt als auch den Urlaub. Ich könne nicht beides haben: Entweder die Familie oder der Freund.
ich liebe meine Familie aber auch meinen Freund, wir sind sehr glücklich zusammen und zwischen uns passt persönlich einfach alles. Ich traue meinen Eltern zu, dass sie selbst bei einem Urlaub den Kontakt abbrechen und das nur, weil ich mit 21 Jahren einfach meinem Herzen folge.
ich bin etwas überfordert und hoffe auf hilfreiche Antworten. Danke im Voraus!
5 Antworten
Hallo,
Du bist wirklich in einem sehr großen Dilemma und mein Mitgefühl ist ganz bei dir!
Dir in dieser Situation einen Rat zu geben ist sehr schwer, da ich weiß, wie wichtig einer jungen mazedonischen Frau die Familie ist.
Aber möglicherweise bist du deiner Familie genauso wichtig, auch wenn du dich jetzt für deinen Freund entscheiden würdest, weil er für dich deine zukünftige Familie darstellt.
Mit etwas Glück findet ihr nach einer Zeit der Funkstille wieder zusammen, aber nur unter der Voraussetzung, dass die Beziehung zu deinem Freund sich wirklich als die richtige Entscheidung herausstellt und auch deine Herkunftsfamilie dies erkennt.
Ist dein Freund denn praktizierender Muslim? Würde er verlangen, dass du auch zum Islam übertrittst und würdest du das wollen?
Deine Situation zwingt dich schon in jungen Jahren zu sehr grundlegenden Entscheidungen und ich wünsche dir von Herzen, dass du in der Lage bist, diese zu treffen!
Was du jetzt schreibst klingt nach einer starken jungen Frau, die weiß was sie will! Ich wünsche euch beiden alles Liebe und Gute für eure gemeinsame Zukunft...
Du bist 21 und kannst damit selbst entscheiden was du willst. Deine Eltern dürfen dir nichts mehr verbieten. Mach was du für richtig hältst.
Gut, dass du 21 bist. Dann kannst du das schön für dich alleine entscheiden.
Eine Familie, die nicht möchte, dass du glücklich bist, brauchst du nicht.
Was sind das für Eltern, die mutwillig das Glück ihres Kindes zerstören wollen anstatt alles dafür zu tun, dass es ihm gutgeht?
Und wie kann es sein, dass du dir mit 21 solche Vorschriften machen lässt? Willst du dein Leben nach Deinen Vorstellungen mit einem passenden Partner leben, den DU aussuchst oder Deine Eltern?
Du hast Recht mit dem was du sagst, vielen Dank! Ich habe nur immer im Hinterkopf wie verletzt meine Eltern sein werden, wenn ich mein Ding durchziehe
Das ist auch absolut verständlich und ich kann nachvollziehen, dass ein möglicher Bruch mit der Familie alles andere als eine leichte Entscheidung ist. Die Frage ist halt nur, was danach kommt. In letzter Konsequenz trennst du dich von deinem Freund - wie unfassbar verletzt wird er erst sein, wenn du ihn für die Verbohrtheit Deiner Eltern opferst?
Angenommen, du ziehst es durch, lernst in zwei Jahren wieder einen tollen Mann kennen und wieder haben deine Eltern was dagegen? Wo ziehst du die Grenze, wenn nicht jetzt?
Sprich offen mit deinen Eltern, sag ihnen, dass du sehr glücklich mit diesem Mann bist und dass es dich sehr verletzt, dass sie als Deine Eltern ihrem Kind dieses Glück offenbar nicht gönnen. Und dass du diese Entscheidung, Familie oder Freund, als inakzeptabel findest, dass du jetzt erstmal in Urlaub fährst und dich aber freuen würdest, wenn du mit den Eltern danach nochmal sprechen könntest.
Mach ihnen klar, dass ihr Verhalten extrem verletzend ist, dass du dir nicht dein Leben vorschreiben lässt, aber du ganz klar eine Tür zu Gespräch und Aussöhnung offen lässt.
Mehr kannst du nicht tun.
Alles Gute!
Das wäre die längste Zeit meine Familie gewesen.
Vielen Dank für die Nachricht!
Mir ist meine Familie natürlich sehr wichtig, aber unter Familie verstehe ich Zusammenhalt und Akzeptanz/Toleranz und kein Ultimatum..
Mein Freund ist nicht wirklich religiös in der Hinsicht, natürlich vertritt er seinen Glauben genauso wie ich, aber wir respektieren uns da sehr und sprechen offen über unsere Wünsche. Daher würde ich nicht zum Islam konvertieren nur damit es der Norm entspricht, ich kann nicht etwas werden dass ich nicht zu 100% fühle. Wir sind eigentlich bei allen Punkten auf einem Nenner und er sagt er möchte mich nicht ändern, ich solle so bleiben wie ich bin und er wolle auch nicht, dass ich von meiner Seite aus den Kontakt zur Familie abbreche.
Er ist was das angeht wirklich verständnisvoll und hat auch viel Geduld.