Eins-/AusbZ TrgTWes 230?

1 Antwort

Die Soldaten der Tragtierkompanien, zu meiner Zeit gehörten sie noch zum GebVersBtl 226 (bzw 236) und trugen die blaue Waffenfarbe, später waren sie selbständige Brig-Einheiten (GebTragtierKp 220/230) der GebJgBrig 22 (bzw. 23), hatten selbstverständlich eine vollständige Infanteriegrundausbildung im Gebirge. Sie mußten täglich die Tiere bewegen und marschierten dazu täglich ins Gelände (bei Mittenwald oder Bad Reichenhall). Dabei versorgten sie auch nebenbei so manche Berghütte mit Proviant, Gasflaschen und Getränken, später war das nicht mehr erlaubt. Ihre eigentliche Aufgabe war/ist die Versorgung der verschiedenen Truppenteile mit Nachschub im schweren gebirgigen Gelände und der Transport von schweren Waffen, dazu gehörten damals die zerlegte 105 mm GebHb und der 120mm Mörser nebst Munition. Für größere Entfernungen konnten die Tiere mit Lkws transportiert werden.
Daneben haben sich die "Mulitreiber" nach Dienstschluß große Verdienste bei der Vernichtung größerer Biervorräte in der Kantine und im Kantinennahkampf erworben.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
ScatachFaol 
Fragesteller
 18.11.2023, 20:10

Danke, für deine Antwort. Ja mittlerweile haben die auch eine Grüne Waffenfarbe und die Normale Ausrüstung/ Abzeichen eines Gebirgsjägers. Also ist das schon eine Einheit die respektiert wird? Ein paar Menschen sind der Meinung das die nix besonderes sind, weil sie ja in deren Augen keine Richtigen „Gebirgsjäger“ sind.

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Jo3591  19.11.2023, 11:13
@ScatachFaol

Das waren damals (und vermutlich heute auch noch) Soldaten, die zusammen hielten wie Pech und Schwefel, die mußten mit ihren Tieren und der gesamten Ausrüstung durch Dick und Dünn und die Trittsicherheit und Ausdauer eines Mulis im unwegsamen und steilen gebirgigen Gelände ist größer als die der meisten Wehrpflichtigen. Das waren echt harte Jungs und die Vorgesetzten hatten es nicht immer leicht mit ihnen! Sie hatten eine sehr hohe emotionale Bindung zu dem ihnen anvertrauten Tier, mit dem sie 12 Monate täglich zusammen waren. Sehr selten kam es sogar vor, daß ein unrettbar verletztes oder abgestürztes Muli (oder ein Haflinger) vor Ort erschossen werden mußte. Du als Pferdefachmann kannst Dir sicher vorstellen, wie sich der Führer des Tiers und seine Kameraden danach gefühlt haben. Als persönliche STAN-Waffe hatten sie damals das G 3 A4 mit einschiebbarer Schulterstütze, wie jeder andere Gebirgsjäger auch, Zugführer und KpChef führten aus besagten Gründen immer eine geladene P1 mit. Im Biwak mußten sie sich nicht nur um ihre Eigensicherung, Verpflegung und Unterkunft, sondern zusätzlich auch ständig um die Versorgung und Bewachung der Tiere kümmern. Ich würde die "Mulitreiber" zur absoluten Elite der Gebirgstruppe zählen.

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ScatachFaol 
Fragesteller
 19.11.2023, 19:32
@Jo3591

Wow, vielen Dank für deine Info! Mittlerweile haben die glaube ich viel die MP 7, da sie kleiner und handlicher auf dem Pferd ist. Ja, jetzt wo du das so sagt, freue ich mich richtig darauf und kann es kaum abwarten da hin zu kommen.👍

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Jo3591  20.11.2023, 09:31
@ScatachFaol

Die MP 7 ist eine PDW (Personal Defense Weapon) und wird m.W. nur von Panzerbesatzungen, Sanitätern, Artillerieradaroperatoren, usw. geführt. Tragtierführer haben sicher ein G 36. "Auf dem Pferd" verstehe ich jetzt nicht ganz, Du marschierst zu Fuß, das Tier ist bepackt. Damals ritt nur der KpChef, ein OStVet, gelegentlich auf einem Haflinger, der Rest marschierte neben den Tieren.

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ScatachFaol 
Fragesteller
 20.11.2023, 14:40
@Jo3591

Ja, das G36 haben alle, aber trotzdem haben die auch die MP7. So weit ich weis haben die mittlerweile da auch reitzüge für berittene Aufklärung und Erkundungen.

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