Einleitungssatz Faust-I?

3 Antworten


Der vorliegende Ausschnitt entstammt dem weltberühmten Drama "Faust  – Der Tragödie erster Teil" (Faust-1) und wurde 1808 von Johann Wolfgang von Goethe veröffentlicht. Faust stellt das Lebenswerk Goethes dar, welches zugleich eines der wichtigsten und bekanntesten Werke der deutschen Literaturgeschichte ist. Da das Werk fast über die gesamte
Lebenszeit Goethes verfasst wurde, lässt es sich dementsprechend (das "auch würde ich weglassen – keine zusätzliche Information) in mehrere Epochen, darunter Aufklärung, Sturm und Drang, Klassik sowie Romantik, einordnen.

Den letzten Satz würde ich wie folgt umformulieren:

Das Werk behandelt das Streben des Hauptprotagonisten Faust nach transzendenter Erleuchtung, welche er jedoch nicht erlangt, sein Leben daher nicht genießen kann, weshalb er einen verhängnisvollen Pakt mit dem Teufel
schließt.

Das mit dem "nicht genießen können" ist mir allerdings noch zu schwach. Faust sehnt sich nicht nach "einem schönen Leben" im Sinne eines Hedonisten. Er hat viel höher gesteckte Ziele als ein bloßes Genießen.


"Pakt" und nicht "Packt"


dandy100  24.04.2017, 13:47

..im Übrigen sehnt er auch nicht nach "transzendenter Erleuchtung", dieser Begriff ist vollkommen fehl am Platz.

Im Faust geht es um die Grundfragen menschlicher Existenz und um Erkenntnis - das ist etwas völlig anderes.

Bei einer derartige Einleitung wie die des Fragestellers, bräuchte man gar nicht mehr weiterzuschreiben, denn damit wäre direkt klar, den Faust nicht mal ansatzweise verstanden zu haben.

Über kaum ein Werk gibt es so unendlich viel Sekundärliteratur - da ist es wirklich schwer nachvollziehbar, wie man so etwas Falsches und Oberflächliches schreiben kann.

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niggifishy  06.04.2022, 12:27

Meine letzte deutsch Klausur dankt dir!

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Der mit vorliegende Ausschnitt entstammt dem weltberühmten Drama "Faust Der Tragödie erster Teil" (Faust-1) und wurde 1808 durch Johann
Wolfgang von Goethe veröffentlicht. 

Der (das "mir" streichen) vorliegende Ausschnitt stammt (nicht entstammt) aus ( "weltberühmten" streichen, das hat mit der Analyse nichts zu tun) dem Drama "Faust -Der Tragödie erster Teil" (Faust-1) von Johann
Wolfgang von Goethe und wurde 1808 veröffentlicht (Die Cotta´sche Buchhandlung hat Faust veröffentlicht und nicht Goethe!)

Goethe schrieb über einen Zeitraum von  über 36 Jahren  (das ist nicht die gesamte Lebenszeit!), dementsprechend lässt sich das Werk auch in mehrere Epochen einordnen, bzw. ist epochenübergreifend verfasst worden (Aufklärung, Sturm und Drang, Klassik sowie Romantik).

Das Thema des Werkes ist das Streben des Hauptprotagonisten Fausts nach
transzendenter Erleuchtung, sich jedoch als unfähig erweist, sein Leben
zu genießen, weshalb er einen verhängnisvollen Pakt mit dem Teufel
schließt. 

Sorry, auch wenn Du keine Korrekturen an Deiner Deutung wünscht, aber darum, das Leben zu genießen, geht es definitv nicht - wenn Du das im Abitur schreibst, hast Du ein echtes Problem.

Im Faust gehts weder um etwas derart Oberflächliches wie Lebensgenuß noch um "transzendente Erleuchtung", sondern um Erkenntnis und die Grundfragen der menschlichen Existenz - das ist etwa völlig anders.

Du solltest dringend noch etwas über Faust lesen.

http://www.hausarbeiten.de/faecher/vorschau/208656.html

Viel Glück morgen!

MrMcSauerkraut  24.04.2017, 14:02

Nicht schlecht. Da habe ich auch wieder was dazu gelernt. :-)

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variouZz 
Fragesteller
 24.04.2017, 14:25

Allerdings kann ich doch sowas schreiben, wie z.B. "... und erzählt über das ständige Streben des Menschen, seine Erkenntnissgrenzen zu überschreiten" oder? 

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dandy100  24.04.2017, 15:26
@variouZz

Nein, im Faust gehts nicht darum Grenzen zu überschreiten, sondern um den Weg zur Erkenntnis an sich, und dabei geht es auch nicht um alle Menschen sondern um den nach Erkenntnis strebenden Mensch - im Unterschied zu Faust strebt Gretchen nämlich nicht nach Wissen und Erkenntnis.

Faust dagegen kann die Welt nicht einfach als gegeben akzeptieren - er will wissen und sucht nach der Weltformel, die er nicht findet.

Eben das stürzt ihn in eine exstenzielle Krise, denn er steht an den Grenzen des Wissens - und genau da lauert der Teufel -  und "ist so klug als wie zuvor"

Seine Verzweiflung ist Tragödie des Forschers, der die Dinge bis auf den Grund durchdringen will, und der wie Sokrates (bring diesen Vergleich im Abi) am Ende "weiß, dass er nichts weiß"

All diese Probleme hat Gretchen z.B nicht - sie ist der Prototyp des naiven Menschen, der nicht fragt sondern glaubt.

In Faust und Gretchen begegnen sich der Wissen wollende und der nicht hinterfragende Mensch; Faust ist ein unglücklicher Mensch, Gretchen nicht - welcher Weg ist also der Richtige?

Darüber sollst Du nachdenken, wenn Du Dich mit Faust beschäftigst - und deshalb liest man sowas auch in der Schule.

Ein Glück, dass über diese alte ud ewige Menschheitsfrage unendlich viel geschrieben worden ist - Du findest im Internet jede Menge Sekundärliteratur - also lies heute noch mal was.

Nochmals viel Glück!

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*fast
*Pakt
*verhängnisvoll
*der Anfang ist komisch, lies den mal

Inhaltlich keine Ahnung, werde Lyrik oder Mehrsprachigkeit nehmen :D