Einkommensnachweis alles sichtbar für den Vermieter?

7 Antworten

Das siehst Du vollkommen falsch. Gerade die "Neben"-Informationen können sehr interessant sein. Sie können bspw. die Angaben des Mietinteressenten verifizieren oder Widersprüche aufdecken. Ich schreib Dir mal, was mich an den Lohnabrechnungen immer interessiert:

  1. Gibt es 3 hintereinander von der gleichen Firma?
  2. Wann war der Eintritt und steht was bei Austritt?
  3. Steuerklasse mit ggf. Anzahl Kinder
  4. Was steht bei den Lohnarten, aus denen sich das Einkommen zusammensetzt?
  5. Ist es ein Festgehalt oder gibt es starke Schwankungen?
  6. Wieviel wird am Ende ausgezahlt?
  7. Steht irgendwas drin von Lohnpfändungen oder teilweiser Auszahlung an andere?

zu 1.: Wechsel des Arbeitgebers in den letzten 3 Monaten?

zu 2.: Wie lange ist der Bewerber schon bei der Firma? Probezeit schon vorbei? Ist vielleicht sogar das Arbeitsverhältnis demnächst beendet? (Hatte ich schon.)

zu 3.: Evtl. Belastungen durch Kinderunterhalt, wenn der Interessent z. B. allein einziehen will.

zu 4. und 5.: Kann es sein, dass am Ende auch mal deutlich weniger Geld raus kommt, also wie zuverlässig ist das Einkommen?

zu 6. Stimmt das Nettogehalt mit den Angaben in der Selbstauskunft überein?

zu 7. Stehen Lohnpfändungen drin, muss das natürlich aufgeklärt sein. Wird ein Teil des Gehalts an jemand anderen ausbezahlt, wieviel bleibt vom Netto?

Solltest Du nicht wollen, dass Dein potentieller Vermieter Angaben darin nicht sehen soll, könntest Du es auch mit Kontoauszügen versuchen, aber jeder Versuch, Angaben zu verstecken, bedeutet für den Vermieter nur, dass Wichtiges verborgen bleiben soll und dann nimmt er lieber einen Interessenten, der offen damit umgeht.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Vorrangig geht es um dein regelmäßig gesichertes Einkommen, da ist das Jahresgehalt schon relevant oder ggf. auch, wie lange du schon bei dem AG bist. Die Steuerklasse dürfte aber nicht so relevant sein, ich verstehe aber auch nicht, warum du das als so privat einstufst, finde ich persönlich nicht privater als das Gehalt. Und je mehr du schwärzt desto skeptischer wir ein Vermieter tendenziell reagieren.

Das Objekt werden die bekommen, die den Steurerbescheid zeigen.

Was ist bitte an deiner Steuerklasse und deinem Jahreseinkommen so geheim, dass man das schwärzen müsste?

Deine Steuerklasse kann er sich denken, denn er kennt ja deinen Familienstand. Die interessiert den Vermieter aber nicht mal.

Dein Jahreseinkommen kann er sich aus deinem Monatseinkommen leicht errechnen.

Also wozu schwärzen und damit einen seltsamen Eindruck beim Vermieter hinterlassen?

Naja, vom Netto kann man ja mehr oder weniger aufs Brutto hochrechnen, das halte ich nicht für sonderlich schützenswert.

Wenn da jetzt nichts sonderlich Peinliches draufsteht wie Abzüge für Bordellbesuche ;-)....

Ich sage mal, Du willst, dass er Dir die Wohnung vermietet. Abdecken gibt jetzt nicht unbedingt Pluspunkte.