Echte Liebe ausgestorben - wenn es sie jemals wirklich gegeben hat?
Es ist doch so?: nur wer sich selbst lieb so wie er ist, kann lieben; nur, wer selbst Liebe erfahren hat, weiß was ist Liebe ist und kann somit lieben.
Vor der Digitalisierung und auch heute, mit der zunehmenden Digitalisierung - gibt es da Menschen, die wirklich lieben? Die sich selbst erst einmal kennengelernt und lieben gelernt und dann sich in einen Menschen verliebt haben? Solche Fragen stellt sich doch die Internetgesellschaft gar nicht mehr.
Sind die meisten Beziehungen, Ehen eher aufgebaut auf einen Kompromiss? Aufgebaut auf der Tatsache, dass sich jeder Mensch nach Liebe, Anerkennung, Wertschätzung sehnt und so die unterschiedlichsten Dinge "veranstaltet"? Viel arbeiten, hohes soziales Engagement, in "Kompromissbeziehungen" leben....
Kein Mensch ist für das Wohlergehen, für das Glück des anderen verantwortlich - das muss jeder für sich selbst schaffen. Ich bin selbst dafür verantwortlich, glücklich zu sein, zu werden.
Und: wenn man in seiner Beziehung, in seiner Ehe so glücklich ist und liebt - warum lechzt man dann Seitensprüngen hinterher, begehrt andere Menschen - Frauen wie Männer / Männer wie Frauen (Internet machts einfach), lechzt den angeblich perfekten Körpern hinterher.... ist eine Beziehung so erfüllend, dann können es doch solche Bedürfnisse gar nicht geben.
Verarschen wir uns nicht alle damit gegenseitig, untereinander? Ist das Wort "Liebe" das Wort, was am häufigsten falsch verwendet wird? Wer weiß überhaupt, was Liebe ist?
Eine Bekannte sagte zu mir einmal: wahre Liebe - die gibt es nicht; sie ist schon längst ausgestorben.
Ich habe nicht resigniert, ich bin reichlich desillusioniert und frage mich - was veranstalten wir, die Gesellschaft da eingentlich? Eigentlich verarscht man sich selbst und den anderen, oder?
Oder stellt sich diese Frage HEUTE gar nicht mehr und ist altmodisch?
2 Antworten
Es ist doch so?: nur wer sich selbst lieb so wie er ist, kann lieben; nur, wer selbst Liebe erfahren hat, weiß was ist Liebe ist und kann somit lieben.
…Die sich selbst erst einmal kennengelernt und lieben gelernt und dann sich in einen Menschen verliebt haben?
Genuso ist es :) und jetzt heißt es dies in die Praxis umzusetzen. Die Frage die du dir also selber stellen solltest ist eben: liebst du dich selbst? Wie ist deine Beziehung zu dir selbst? Kennst du deine Werte und Grenzen, Schwächen und Stärken?
Internet ist nur ein Werkzeug. Ob jemand sich mit Persönlichkeitsentwicklung beschäftigt, hat mit dem Charakter zu tun. Ich fing mit 18 an mich mit Persönlichkeitsentwicklung zu beschäftigen und habe mein Partner Online mit 25 kennengelernt. Es stimmt also nicht, dass man heutzutage keine selbstreflektierten Menschen findet. Man braucht nur Geduld und dies ist eben eine wichtige Komponente bezüglich selbstliebe.. Selbstliebe bedeutet vor allem, dass man alleine gut zurecht kommt, dass leben als Single genießen kann und eben kein Partner braucht um seine Leere zu kompensieren.
Wenn man sein Leben aktiv gestaltet und dabei nicht verzweifelt, der wird garantiert jemand finden der genauso denkt. Oft sagt man; dass man genau dann jemanden trifft wenn man es am wenigsten erwartet.
Als ich mein Freund aus dem Internet traf habe ich nie gedacht, dass ich jemanden passendem aus dem Internet finden würde. Am Ende sind wir 3 Jahr zusammen. Es ist wichtig die Dinge am Anfang Locker ranzugehen . Die Dinge entwickeln sich dann von alleine vor allem wenn man an sich selbst gearbeitet hat.
Wer weiß überhaupt, was Liebe ist?
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Genau das ist der springende Punkt. Fragt man 1000 Personen wie sie sich die perfekte Liebe vorstellen bekommt man genau so viele unterschiedliche Aussagen.
Viele denken wenn ich erst mal Partner habe wird er mich in perfekter Weise lieben, sprich dann hab ich keine Probleme mehr und dieser wird alle meine Wünsche erfüllen damit ich glücklich bin.
Die Realität sieht aber oft gewaltig anders aus.
Da beide denken ihre Wünsche werden vom anderen erfüllt und diese sehr unterschiedlich sind bleiben die meisten dieser Wünsche unerfüllt.
Dann beginnen Kompromisse bzw Abstriche und die eigenen Erwartungen bleiben auf der Strecke.
Noch schlimmer, zu den eigenen Problemen die man erhoffte dass sie verschwinden kommen die Probleme des Partners weil beide einen Rucksack von Problemen mitbringen.
Nun sollte man um hinterher nicht Enttäuscht zu sein bevor man einen Partner sucht die Erwartungen an die Beziehung oder das was man selbst an Liebe erwartet, weit zurückdrehen.
Je weniger man erwartet um so erfreuter ist man wenn sich einige Themen erfüllen weil Beide dies wollen.
Nun beginnen die "Hausaufgaben". Jeder sollte in die Beziehung investieren ( nicht Geld ) und sich versuchen, soweit er kann sich den Partner anzupassen.
Dabei sollte man sich aber nicht verbiegen sondern nur machen wenn man den inneren Willen hat dies zu tun.
Um so mehr der Partner gefördert wird dass er sich in seiner Persönlichkeit weiter entwickeln kann, um so zufriedener wird er mit sich selbst und auch seinem Partner.
Dann kann man von Liebe sprechen, einer Liebe die lange halten wird
Wahre Liebe ist schon längst ausgestorben. Alles andere ist nur eine Ironie.