E-Gitarre Unterschied zwischen den einzelnen Bauarten (Single Cut/Double Cut usw)?

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Das ist ziemlich einfach. Die Cutaways sind Aussparungen die dir den Zugang zu den hohen Bünden erleichtern.

Viele Akustikgitarren (z.B.) sind neben dem Griffbrett in den hohen Bünden nicht ausgeschnitten (siehe hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Akustische_Gitarre#/media/File:Classical_Guitar_two_views.jpg)  Dadurch kommt man schlecht in die hohen Lagen. Da man als E-Gitarrist dort aber häufiger spielt ist das nicht hinnehmbar, weswegen man die zu Boden gerichtete Seite des Griffbretts rausfräst (Single Cut), oder noch mehr, auch die obere Seite abfräst (Double Cut).

Deswegen sind alle Les Pauls Single Cuts und alle Stratocaster Double Cuts.

Klangliche Unterschiede gibt´s durch die Form nicht (zumindest keine merkbaren).

Hollowbodys (auch semiakustisch- oder halbakustische Gitarren) sind Gitarren die wie A-Gitarren einen Resonanzkörper haben und deswegen eher ein Mittelding aus akustischer und elektrischer Gitarre sind. Da du Metal spielst, sind Hollowbodies nix für dich.

Im Prinzip ist der Unterschied der Bespielbarkeit zwischen Single und Double Cuts nur marginal. Bei den Double Cuts kann man den Daumen in den oberen Cut reinlegen, aber das wars auch schon. Im Prinzip ist das kein Kaufkriterium und andere Faktoren wie Halsdicke, Halsform viel wesentlicher.

Was Wichtiges: Kauf dir als Anfänger NIE NIE NIE eine Gitarre mit Tremolo! Durch die Federn innendrinn übertragen sich die Saitenschwingungen auf andere Saiten, was dir den Klang ungemein mindert. Du kannst nicht so einfach mal die Saitenstärke und Tuning ändern, ohne gleich das Vibrato neu einstellen zu müssen. Und die ganzen Fake Floyd Roses in der -600€ Region tun ihren Dienst eh nicht verstimmungsfrei. 


Preislich bewegen solltest du dich ab 200€ für die Klampfe. Mit dem darunter tust du dir auf Dauer keinen gefallen. Ab 300€ kann man schon die ersten Jahre durchaus glücklich werden. Ab 400€ beginnt dann ungefähr die Mittelklasse und ab 800/900 die guten Gitarren. Achten solltest du, dass die Gitarre einen Humbucker in Stegposition hat. Humbucker ist für Metal fast Pflicht (abgesehen bei klassischen 80er Metalsound). Ansonsten war´s das, da der Rest nur noch Geschmacksache ist.

Wenn du mich trotzdem auf Marken festnageln willst LTD, Ibanez, Schecter, und auch Epiphone/Gibson sind für stärker verzerrte Sachen die gängigsten günstigen Marken. (Die Harley Benton Sachen genießen auch einen relativ guten Ruf, weil die wohl trotz ihres sehr geringen Preises akzeptabel sein sollen.)

Und tu dir den Gefallen und gib +10€ für das Gitarrenkabel aus. 

Beachte auch einen halbwegs anständigen Verstärker. Den missachten viele und geben das meiste Geld für die Gitarre aus. Der Amp ist aber ein ebenso wichtiger Soundbildender. Brauchbare Amps fangen bei 100€ an. Ich bin Befürworter der Modelling Amps. Die haben imo das beste Preis/Leistungsverhältnis (akzeptabler Klang und relativ akzeptable Effekte). Reine Transistoren und kleine Röhrenamps sind natürlich ebenso möglich. Ist Geschmacksache, was man bevorzugt.

Viel Erfolg bei der Suche und häng dich ran! E-Gitarre macht echt Spaß. 
Grüße :)

Also Les Paules bezieht sich auch auf die Bauform. Single Cut ist wenn du nur an der unteren Seite des Halses nen Einschnitt hast um die Frests bresser zu greifen wie  bei der Tele und Les Paules. Doublecut  hat auf  beiden Seitten diese Einschnitte wie bei der Strat  und Gibson. Hollowbody heisst dass die innen Hohl ist und du sie auch ohne Verstärker spielen kannst.

Meiner Meinung nach kannst du auf jeder Guitarre alles spielen, hängt halt auch von der Elektronik und Seitendicke ab. Also kauf dir die Guitarren die dir am besten gefällt oberhalb von 280 EUR damit du auch länger was davon hast.

Ich hab selbst 2 Les Paules von ESP weil ich die Form mag ansonsten war meine erste Guitarre ne Strat von Ibanez.

KarlKlammer  29.03.2017, 15:14

Vorallem bezieht sich "Les Paul" auf Lester William Polsfuss. https://de.wikipedia.org/wiki/Les_Paul

Der Mann, der mit "The Log", einem Gitarren-Prototyp 1941 zu Gibson ging - daraus entstand dann die Les Paul-Gitarre, die erstmal 1952 auf den Markt kam. Gibson war der Solidbody-Gitarre eher skeptisch gegenüber eingestellt, deswegen bot Polsfuss an seinen Künstlernamen "Les Paul" auf die Kopfplatten zu drucken. https://de.wikipedia.org/wiki/The_Log
https://de.wikipedia.org/wiki/Gibson_Les_Paul

Les Paul Gitarren sind übrigens eine ganze Produktpalette. Auch die Gibson SG war zu Anfang eine "Les Paul", Recordingmodelle, Bässe, etc.

1976 verklagte Gibson Ibanez (Lawsuit) wegen ihrer Kopien - Und ich stelle fest; ESP baut keine Les Paul-Gitarren. Sie bauen Gitarren "im Stil von", Kopien oder Interpretationen, aber keine Les Pauls.

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Hallo,

der sogenannte "Cut" ist kurz für Cutaway. Eine Aussparung am Korpus die das Spielen in den hohen Lagen erleichtert.

https://de.wikipedia.org/wiki/Cutaway_(Instrument)

Eine Fender Telecaster und eine Gibson Les Paul sind Single-Cutaway Modelle. Eine Fender Stratocaster und eine Gibson SG sind Double-Cutaway Modelle.

Grundsätzlich kann jede normale Gitarre durch die Installation eines Tonabnehmers zu einer E-Gitarre werden. Das Instrument, dass man gemeinhein als E-Gitarre kennt ist eine sogenannte "Solidbody"-Gitarre. Also eine Gitarre ohne Resonanzkörper als Korpus. Der Korpus besteht bei Soildbody Instrumenten aus einem soliden Stück Holz (Plastik, Beton, etc. sind durchaus möglich, allerdings nicht sonderlich gebräuchlich). https://de.wikipedia.org/wiki/Solidbody

Eine Hollowbody-Gitarre hat, wie der Name sagt einen hohlen Korpus, der als Resonazkörper dient. Tatsächlich klingen solche Gitarre etwas natürlicher und "holziger".

Da ein hohler Korpus bei hohen Lautstärken aus dem Verstärker mitschwingt kann es zu unerwünschten Feedback führen. Bei einer Solidbody-Gitarre passiert dies nicht, bzw. nicht so schnell.

Ein Mittelweg ist die sogenannte Semiacoustic-Gitarre. In der Mitte eines ansonsten hoheln Korpus wird unter dem Steg und den Tonabnehmern ein massives Stück Holz verbaut um so Problemen mit Feedback zu vermeiden. Bekanntester Vertreter dieser Bauart ist wohl die Gibson ES-335. https://de.wikipedia.org/wiki/Halbresonanzgitarre

Besonderst geeignet für einen Einsteiger ist kein Instrument per se. Generell würde ich von einer klassischen Stratocaster mit Tremolo eher abraten, da das Tremolo einen Einsteiger oft bei der Einstellung und Wartung des Instruments behindert. Aber das Tremolo macht auch den Stratocaster-Klang aus - Das muss jeder für sich wissen.

Den Klang von Instrumenten zu beschreiben ist schwer. Generell klingen Gibson Instrumente aus Mahagoni mit ihrer etwas kürzeren Mensur und ihren Humbuckern (oder P90) Tonabnehmern dunkler und wärmer als Fender Instrumente mit etwas längeren Ahornhälsen und Siglecoils.

Aber da hilft nur anspielen. Tatsächlich klingt eine sehr gute Les Paul mehr nach einer Telecaster als man es vermuten würden. Wie viele Leute ich im Musikladen schon erlebt habe, die felsenfest dachten, dass das erste Led Zeppelin Album mit einer Les Paul eingespielt wurde, für die Jimmy Page bekannt ist - Es war aber eine Tele.

Anspielen ist Pflicht. Grade der bekannte dünne Gibson SG Hals ist irgendwie seit Jahren nicht mehr das, was er einmal war.

Spiel im Laden am besten alle Instrumente an die dich interessieren. Wenn eine Fender Baja Telecaster da ist - Das ist eine sehr gute Telecaster für einen sehr fairen Preis. Ansonsten; für 200€ kann man schon ein brauchbares Einsteigerinstrument bekommen.

Wenn Du schon bei Thomann bist, nutze deren Online Ratgeber, da erfährst Du viele brauchbare Informationen, nicht nur zu Gitarren.