E-Gitarre Saitenstärke?

3 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Das was du beschreibst, ist ein bekanntes Problem. Dein Sattel ist nämlich zu hoch.

Selbst bis in die 1000€ Region werden grundsätzlich zu hohe Sättel verbaut. Das minimiert für den Gitarrenbauer das Risiko. Einen zu hohen Sattel tiefer zu feilen ist nämlich immer möglich, einen zu tiefen Sattel zu erhören dagegen nicht. (Die genau richtige Sattelhöhe zu treffen ist produktionstechnisch nur schwer realisierbar.)

Durch den zu hohen Sattel erzeugst du eine Spannung in der Saite, durch die die Saite höher klingt. Miss das mal mit deinem Stimmgerät. Wenn die Leersaite auf den Cent genau gestimmt, werden die ersten 3 Bünde ganz sicher etwas zu hoch liegen.

Einen Sattel tiefer zu feilen ist eigentlich keine große Sache. Ein Satz Sattelfeilen aus dem dem Netz bestellt, ein bis zwei Zehntel-Millimeter runter gefeilt und schon sollte das Problem gelöst sein. Das Ding ist, es ist halt nicht reversibel, wenn einmal zu tief gefeilt wurde. (Dagegen hilft übrigens Geduld und häufiges Kontrollieren). Die richtige Sattelhöhe ist dann erreicht, wenn bei starken Leersaitenanschlag grade so ein leichtes Schnarren zu hören ist.

Andere Saiten drauf zu ziehen wird das grundsätzliche Problem nicht (komplett) lösen. Es ist halt wie gesagt, ein Problem von zusätzlich eingebrachter Saitenspannung.

Dickere Saiten bringen jedoch Stimmstabilitätsvorteile bei ungewollten Minibends und zu heftigem Greifen. Ist der grundsätzliche Saitenzug höher, fällt der zusätzliche Saitenzug durch zu starkes Greifen nicht mehr so sehr ins Gewicht. Allerdings ist das ein Kaschieren eines Problems und keine Lösung. Ich würde dir eher zum umgekehrten Weg raten, nämlich absichtlich dünnere Saiten aufzuziehen (42 bis 46er in E-Stimmung) um die richtige Griffstärke lernen. Davon hast du langfristig mehr.

viele Grüße

Vando  30.10.2019, 22:08

Danke für den Stern!

0

Es gibt Gitarren, die haben einen sehr schlanken und damit auch sehr weichen Hals. Das ist zwar gut für die Bespielbarkeit, aber unter Umständen schlecht für die Stimmung, vor allem wenn man bei Akkorden in der ersten Lage etwas stärker Druck ausübt.

Es ist eher unwahrscheinlich, dass beim Akkordspiel gleich der ganze Akkord gebendet wird, eher einzelne Saiten.

Die Saitenstärke sollte von der bevorzugten Spielweise abhängen. Dickere Saiten eignen sich eher für Akkordbegleitung, dünner für Soli mit ausgedehnten Bendings.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

du musst erstmal die saitenstärke finden die für dich den besten kompromiss aus klang und bespielbarkeit hat. erst dann wird die gitarre darauf eingestellt (hals neigung, ggf. „tiefergehende“ usw.)

unterschiedliche saitenstärken haben nämlich auch unterschiedliche kräfte die auf den hals einwirken. es kann also sein dass die gitarre nach einem saitenwechsel erstmal schnarrt, usw.

Woher ich das weiß:Hobby – Musik und technik begeistert