Dürfen wir Tiere essen?
Vorab möchte ich alle bitten, über das Thema ernsthaft nachzudenken und nicht vorschnell irgendwelche Antworten zu geben. Durch den Umstand, dass ich als Vegetarier aufgewachsen bin, beschäftige ich mich schon seit meiner frühesten Kindheit mit dieser Thematik. Deshalb bitte ich Euch, meine Argumente rational und mit angemessenem Respekt zu bewerten.
Ich möchte nicht darauf eingehen, wie der Mensch sich physisch entwickelt hat, sondern die Frage stellen, ob nicht irgendwann die geistliche Entwicklung Anlass dazu geben müsste, keine Tiere mehr zu töten. Dazu ein kleines Gedankenexperiment: Angenommen es gäbe eine pflanzliche Ernährungsweise, die alle Bedürfnisse des Körpers zu einhundert Prozent decken würde, wäre die moralischste und ethischste Vorgehensweise nicht die, keine Tiere mehr zu töten? Dieser Gedanke beruht auf dem Utilitarismus und hat das Ziel, das Glück durch das eigene Handeln zu maximieren (sprich: das Leiden zu minimieren).
Ich möchte in dieser Diskussion nicht in Frage stellen, ob der Mensch dafür geschaffen ist, Fleisch zu essen, sondern wissen, ob es RICHTIG ist, Tiere zu töten, wenn wir annehmen, dass eine adäquate Ernährung vorhanden wäre.
Ob es diese adäquate Ernährung wirklich schon gibt, steht auf einem anderen Blatt geschriebe
34 Antworten
Ich kenne den Utilitarismus nur als "größtes Glück der größten Zahl", d.h. die meisten müssen so glücklich werden wie möglich. Da fallen Einzelschicksale nicht ins Gewicht, z.B. Leute oder auch Tiere mit seltenen Erkrankungen und Behinderungen. Deren Glück vermehrt nicht das Gesamtglück, oder eben zuwenig. Tierethik beginnt (für mich) bei der Gleichursprünglichkeit, Tiere sind unsere Geschwister. Dennoch ist es ratsam, diese auch in ihrem ntürlichen Verhalten zu zügeln, bevor sie uns auffressen. Ich kann die Entscheidung, ob man Tiere essen darf, nur als persönliche auffassen, weil ich einfach sehe und glaube, dass diese Normen wie Menschen- und Tierrechte nicht universalisierbar sind. Als Begründung erblicke ich die wachsende Gleichgültigkeit, das Desinteresse der Menschen am anderen, am anderen Dasein in Form von Tier, Pflanze, Stein, usw. Es fehlt der Respekt, die Achtung, so dass der Egoismus wohl triumphieren wird. Ich esse auch Fleisch, aber sehr wenig.
Moral und Ethik sind künstliche Gebilde und werden überall und zu jeder Zeit anderes definiert. Man daher daraus keine Verpflichtung ableiten. Du bist als Vegetarier aufgewachsen. Das ist relativ selten. Bitte gehe nicht davon aus, dass Du in irgend einer besseren Position bist. Deine Position ist nur anders. Ich und viele andere können deine Position nicht nachvollziehen, da wir/ich anders erzogen wurden.
Also bist du für Krieg, Massentierhaltung und -schlachtung, Ausbeutung, Hunger, Kinderarbeit, Korruption usw bzw. akzeptierst dies alles als quasi naturgegeben... ? Sehr einfach gedacht... und unendlich traurig ! :(
Die ganzen ethischen Gründe für oder wider das Essen von Tieren lassen sich einfach damit beantworten: "Es ist ein Kreislauf der Natur".
Darin kannst Du alle Antworten finden.
Die Antwort finde ich interessant. Aber ist es auch Kreislauf der Natur, dass sich Menschen gegenseitig umbringen? Und müssen wir dann etwas gegen diesen Kreislauf unternehmen? Ihn vielleicht verbessern?
Moralisch und ethisch hielte ich es für den richtigen Weg auf das Essen von Fleisch und damit auf das züchten, halten und töten von Tieren und dem damit verbundenen Leiden für diese Tiere zu verzichten, wenn sich die Weltbevölkerung ohne Fleisch ausreichend ernähren könnte.
Ich selbst esse Fleisch, denke auch darüber nach mich vegetarisch zu ernähren, konnte mich allerdings noch nicht dazu durchringen.
Dürfen: Ja Sollten: Nein