Dominantes Minishetty beißt und tritt?
Also ich habe ein kleines Minishetty, sie ist auch noch etwas jünger, aber kein Fohlen mehr.
Leider beißt, tritt und steigt sie, sie hat überhaupt keinen Respekt vor mir oder anderen.
Es fängt beim streicheln schon an.
Kopf und Schulter ist ok, aber sobald man ihren Hintern anfasst, oder auch nur vorbeiläuft, tritt sie aus und läuft mit ihrem Hintern sofort in die Richtung.
Auch beim putzen ist es so.
Wenn ich Leckerlis habe und ich ihr keine gebe, dann tritt sie sofort oder steigt direkt vor meinem Gesicht.
Sie tritt gezielt nach mir oder anderen, ein Halfter anlegen ist auch immer sehr sehr schwer.
Ich muss sie aber eigentlich mal putzen, die Hife kontrollieren und ihren Schweif schneiden, der er schon auf dem Boden hängt, aber ich darf ja nicht an sie ran.
Hufe geben geht erst recht nicht, dann buckelt sie und dreht sich um und beißt und so weiter.
Am Stall sind auch kleine Kinder und ich möchte mich das das Minishetty jemandem weh tut.
Sie stellt momentan leider eine Gefahr für mich und andere dar.
Ich möchte nichts hören wie ,,sie ist doch so klein da kann nichts passieren“.
Ich habe bereits mehrere Tritte abbekommen, ein kleines Kind wurde gebissen,...
Da muss sich schnellstmöglich was ändern.
Ich weiß leider auch nicht was mir den Vorbesitzern ist, melden tut sich dort auch niemand.
Weiß jemand, wie ich das in den Griff bekomme?
Auch beim spazieren gehen, rennt sie einfach am Strick los, galoppiert im Kreis und überholt einen.
Das mit dem Schweif ist echt dringend, da sie bereits drauf tritt und so kann leider auch kein Hufschmied an sie ran, da die Verletzungsgefahr zu groß ist.
Das einzige was mir im Moment erstmal wichtig ist, ist dass das Steigen, Beißen und Treten aufhört.
Alles möglichst ohne Gewalt, schließlich soll sie keine Angst bekommen, sie soll lediglich respektvoll mit mir und anderen umgehen...
Danke schonmal.
2 Antworten
Pferdeprofi...
kannst dich auch selbst an nem Join up versuchen... dabei zeigt man seine Leitpferd Qualitäten. Dabei braucht man am besten einen Longierzirkel und dann lässt man das Pferd dort frei laufen. Dann scheucht man es z.B. Einfach mit einer Longe auf sodass es im Kreis galoppiert. Wird es langsamer: wieder scheuchen. Bald wird es dir Ohren nach innen stellen und dann auch anfangen zu kauen. Bzw kau-Bewegungen zu machen. Dann ist bald der Zeitpunkt erreicht zu dem du dich mit dem Rücken zum Pferd stellst und es zu dir kommen lässt. Es wird dir folgen.
Es klingt bescheuert: ein Pferd fortzujagen um Vertrauen zu bekommen. Aber du zeigst damit deine Stärke und das du das Sagen hast. Natürlich ist das ein Vorgehen was nicht von Laien durchgeführt werden sollte. Andererseits (nichts für ungut) kann man bei dir wohl kaum was schlimmer machen. Und du tust dem Pony nicht weh.
Ich habe selbst bei meinen Hunden erlebt dass man da manchmal auf den Tisch schlagen oder energisch auf sie zu gehen muss. Oder auch mal n ordentlicher Schubs. (Natürlich nur so das keiner sich wehtut. Aber da die Große 50kg wiegt sieht es teilweise brutal aus obwohl ich versichern kann das es nicht so ist) so bekomme ich Respekt und auch vertrauen. Die Tiere erschrecken sich im ersten Moment aber dadurch zeige ich, dass ich die Kontrolle übernehme. Und wenn sie Grenzen austesten und ich sie dann stoppe Bzw sie diese Grenzen nicht überqueren lasse lernen sie, dass ich diese Position und das Vertrauen verdient habe. Auch wenn ich sie dafür schubse oder lauter werde. Seit ich das gelernt habe ist die Beziehung besser als je zuvor.
Das hört sich jetzt vielleicht ein bisschen blöd an, aber ich habe mittlerweile echt genug von Tritten und da sie halt so dominant ist, habe ich echt Angst, dass sie dann, wenn ich sie im Kreis schicken will, wieder vor mir steigt oder dann nach mir tritt...
pferde sind Fluchttiere. Du kannst auch ne Peitsche mitnehmen und damit auf den Boden schlagen. (Nur bitte nicht das Pferd!)
es steigt vllt aber dann gibst du ihm mit der Longe/Peitsche nen kleinen Klaps auf den Hintern und es wird laufen. Solange du mit etwas herumwedelst und laut bist wird es dich nicht angreifen.
Ein longierzirkel ist auch nicht so klein, dass das Pferd sich in die Ecke getrieben fühlt. Ich weiß wie es ist Angst zu haben. Und das es nicht einfach ist. Aber du hast keine krankhafte Phobie. Probier es aus. Trau dich einmal. Du kannst ganz am Anfang wenn du sie loslässt am Gatter bleiben. Und wenn sie am anderen Ende ist gehst du in die Mitte, und fängst mit dem Join up an. Du musst sie nachdem du sie laufen gelassen hast nicht mehr an dich ran lassen. Du wirst am Ende schon merken wenn sie sich entspannt. Und auch wenn du ihr den Rücken zuwendest: du hörst ja ob sie ruhig herankommt oder schnell. Und wenn sie aufgebracht scheint, dann drehst du dich um und scheuchst sie weiter.
oder aber du suchst dir nen Pferdeflüsterer. Das ist sicher recht teuer aber wenn du sie behalten willst brauchst du Bzw ihr beide Hilfe.
Naja, dazu habe ich momentan nicht das Geld, da ich ihr versuche immer das Beste zu geben, aber ein Pferdeflüsterer müsste ca 200km zu uns fahren, weil es bei uns sowas nicht gibt und es würde sehr sehr teuer werden...
Und was soll ich tun wenn sie nicht nach außen geht?
Also ich kenne sie ja, dass sie nicht von einem weicht und wenn schon dann tritt sie, sie kommt dann immer auf einen zugestürmt und eine Gerte hält sie schon mal nicht davon ab.
Was soll ich bei ihr machen wenn sie wieder nur zu mir kommt und nicht nach außen geht?
Und was ist mit dem Schweif?
Den müsste ich eigentlich noch schneiden...
Mit dem Schweif fällt mir leider keine nette Lösung ein... wenn sie schon drauf tritt dann solltest du dir jemanden zur Unterstützung holen. Die Stute anbinden (am besten von links und rechts, sodass sie niemanden beißen kann) und dann sollte einer einen Huf hoch und festhalten. Damit sie nicht treten kann.
das ist keine nette Aktion aber wenn es sonst gefährlich ist... ist sie nötig. Was ich dabei allerdings versuchen würde ist wenn möglich noch eine Person die ihr (mit dicken Handschuhen falls sie beißt) etwas zu fressen gibt. Falls sie es nimmt ist es übrigens auch ein gutes Zeichen denn essen entspannt. Deswegen auch die von mir beschriebenen Kau-Bewegungen beim Join-up. Das Pferd entspannt sich dabei. Außerdem solltet ihr in der Zeit ruhig mit ihr reden und bitte nicht schreien oder hinter ihrem Rücken hektische Bewegungen machen. Aber das versteht sich sicher von selbst.
wenn sie bis jetzt auf dich zugerannt ist, bist du zurück gewichen? Wenn ja überrasch sie doch mal indem du schnell nen Schritt auf sie zu machst, die Arme hebst und „hau ab“ brüllst. Wenn du vorher immer brav zurück und zur Seite gegangen bist (und deine Stute nicht ganz ‚verkorkst‘ ist (nicht böse gemeint!)) dann wird sie auf jeden Fall überrascht inne halten und dann müsste sie ein Klaps mit ner Gerte/Peitsche/Longe weitertreiben.
Wenn du die Anspannung bemerkst die kurz vor nem Tritt da ist: natürlich zur Seite springen. Aber sofort Klaps+Schrei. Lass es dir nicht gefallen.
Ich rede hier nicht davon, dass Tiere geschlagen werden sollen. Ich empfehle auch keine Gewalt. Wenn ich das hier schreibe klingt es teilweise super brutal aber das ist es nicht. Und ich hoffe du verstehst wie ich das meine. Ein Klaps ist kaum mehr als ein liebevolles tätscheln was Pferde durchaus genießen. Aber Pferde kommunizieren nicht mit Worten sondern mit Ohren und auch mit den Hufen. Zutreten oder beißen sollte ein Mensch nicht aber Samthandschuh bringt einen auch nicht immer weiter. Bei nem unsicheren Pferd würde ich empfehlen, dass ihr zusammen in die Halle geht, sie da frei laufen darf und du dich einfach in die Mitte setzt. So hätte sie keinen Grund aggressiv zu werden und könnte selbst entscheiden wann sie mal schauen will wer du so bist.
aber du hast sie als dominant beschrieben und da ich mir keine eigene Meinung bilden kann kann ich nur auf das reagieren was du mir beschreibst.
So, Update.
Also der Schweif ist geschnitten ich habe sie angebunden und den Schweif weit genug von ihr weggehalten.
Der Schweif ist auf jeden Fall wieder kürzer.
So, jetzt zum Join Up.
Das habe ich grad versucht aber sie rennt wie eine bekloppte hinter mir her, wenn ich sie von mir wegschicke und auf sie zulaufe dann steigt sie und läuft auf den Hinterbeinen hinter mir her, oder sie steht nur noch auf den Vorderbeinen.
Das was ich jetzt sage hört sich vielleicht brutal an, ist aber garnicht so wie ich es sage.
Egal wie und mit welchem Druck ich hier auf den Hintern ,,gehauen“ habe, übrigens habe ich nicht gehauen sondern eher auch mit stimme versucht sie zu überzeugen, es hat sie nicht interessiert.
Ich wollte sie wegschicken, sie ist auf mich zu gerannt...
Das ist komisch... Pferde sind eigentlich soo ausgeprägte Fluchttiere... hast du jemanden der genug Erfahrung hat um das für dich zu machen? Vllt hat sie zu dir einfach ne komische Beziehung aber wenn das Eis einmal gebrochen ist, dann könnte das bei euch auch besser klappen...
ich bin auf jeden Fall stolz, dass du es ausprobiert hast. Das hat sicher einiges an Mut gekostet aber deine Liebe zu ihr war stärker. Das finde ich toll. 👍🏻
Ja nur schade, dass es nichts gebracht hat.
An die kleine traut sich leider keiner mehr ran, meine Freundin nicht mehr, obwohl sie eigentlich alles für die Pferde macht...
Aber mir ist das auch gefährlich.
Eine Bodenarbeitstrainerin habe ich angeschrieben, ich zitiere ,,also wenn das so ist, dann ist eure Beziehung vermutlich so kaputt dass ihr das alleine schaffen müsst und da niemand zwischen gehen sollte“...
Nett...
Also wollen nicht mal Trainerinnen an sie ran.
Ich hab langsam keine Ahnung mehr, aber abgeben kommt für mich nicht in frage, vor allem da sie ja so ist und ich nicht möchte dass sie hinterher einfach misshandelt wird, als Bestrafung für ihr Verhalten...
Ich finde es toll wie du dich trotz Brüchen und Schmerzen für die Kleine einsetzt. Und ich drücke dir die Daumen das ihr beiden es noch schafft.
Weiß ich nicht... bei Hunden allerdings schon. Je nach Rasse auch sehr lange. (Leonberger sind z.B. erst ab ca. 3-4 Jahren ‚erwachsen‘)
Vielleicht kann ich dir etwas helfen - ich habe selbst ein ziemlich ranghohes Jungpferd und mittlerweile ist sie brav wie ein Lämmlein.
Dazu hätte ich erstmal ein paar Fragen an dich:
- Wie haltet ihr sie?
- Was gebt ihr ihr zu fressen? Und wie viel? Und wann?
- Wie sieht ihr Gesichtsausdruck und wie stehen ihre Ohren, wenn sie dich „attackiert“?
Ich würde dir raten, dass du sie, wenn du sowas hast, auf die Koppel stellst und dann einfach vor der Koppel sitzen bleibst und sie beobachtest. Oft fühlen sich Pferde nämlich aus irgendeinem Grund vom Menschen bedroht und gehen deshalb auf Attacke. Sitzt du aber einfach nur da und beobachtest sie, dann wird sie merk n, dass du ihr etwas Gutes getan hast (Koppel) und nichts dafür von ihr verlangst. Dass Ganze ist natürlich sehr zeitaufwendig, aber sobald sie dich neben der Koppel akzeptiert und einfach grast, kannst du versuchen innerhalb der Koppel am Eingang zu bleiben. Akzeptiert sie das, kannst du vorsichtig und mit leicht gebeugtem Oberkörper immer ein Stückchen auf sie zugehen. Eben so weit, wie sie es zulässt und nie zu viel oder zu hastig. Will man in einer Herde nicht wahrgenommen werden oder eben nicht als Gefahr angesehen werden, so beugt man den OK etwas. Das wird auch oft im Horsemanship verwendet (ein Art Positionswechsel, mal führt dass Pferd, mal führt der Mensch). Wenn sie dich dann irgendwann in ihre Nähe lässt, kannst du versuchen, ihr zu folgen und genau das tun, was sie tut, so lustig sich das auch anhört. Frisst sie Gras, kannst du mit der Hand ebenfalls etwas abrupfen.
Ansonsten solltest du darauf achten, dass sie viel mit anderen Pferden rauskann. Dann richtet sich ihre Power später nicht mehr an dich und sie ist ausgeglichener und lernbereiter.
Das Wichtigste: Immer kleine Schritte und nie etwas überstürzen!
Ich weiß auch, dass man nie Angst haben sollte, aber nachdem ich dann noch 2 Haarrisse im Schienbein hatte und eine rausgesprungene Kniescheibe, bin ich echt am verzweifeln.
Und abgeben möchte ich sie auch nicht mehr