Die Frau mit ihren Kapseln - wie ist sie daran gekommen?
Hallo, ich habe gestern mal in meinen alten Schulsachen gestöbert, weil ich etwas gesucht habe.
Dabei bin ich auf meinen WPK(WahlPflichtKurs)-Hefter Psychologie gestoßen. Wir haben damals, vor 2 Jahren, jede oder jede zweite Woche ein anderes Thema durchgenommen. Gefühle, Mobbing, erwachsen werden, Charakterzüge, Traumas, Selbstmord, usw.
Darunter auch Sterbehilfe.
Bevor jemand etwas sagt, wir haben das alles nur kurz angeschnitten, um einmal darüber zu sprechen und unsere Meinungen auszutauschen. Das war auch alles freiwillig, wer nichts sagen wollte, musste dies nicht.
Naja, beim Thema Sterbehilfe was damals, glaube ich wegen der Schweiz, in den Nachrichten recht groß war, hatte unsere Lehrerin ein paar Artikel in Folie mit und legte sie auf den Projektor.
Auf einem lautete es ungefähr so:
Eine ältere Frau, um die 60, fühlte sich nur mit ihren Blausäurekapseln sicher, um bei den Fall, dass es mit ihrem Leben dem Ende zu ging, sich selbst schnell zu erlösen.
Wir haben darüber gesprochen, ob das ein Freitod ist, aber nicht woher sie diese Kapseln hatte... Nach dem 2. Weltkrieg haben sich ja einige Politiker mit dieses Dingern umgebracht und ich dachte auch, die seien verboten...
Ich meine, mal ganz abgesehen davon, ob es ihr Recht ist ihrem Leiden schnell ein Ende zu machen... Wie können Menschen, anscheinend so einfach, an solche Dinge kommen?
11 Antworten
Als Normalbürger ist es fast unmöglich.
Heute keine Blausäusr mehr, Heute nimmt man Pentabarbiturat für diesen Zweck, mit gutem Draht zu einem Apotheker erhältlich.
Naja, in Deutschland wird das sicher schwierig und in der Schweiz wird Pentobartital und keine Blausäure verwendet also vermutlich irgendwo außerhalb Europas !
Dafür braucht man nur einen Arzt der dieses befürwortet. Der kann die Kapseln besorgen.
Hab ja auch nicht behauptet, dass der Arzt die Kapseln in deutschland besorgt....
Ein Arzt, ja? Ein Arzt hat einen Eid abgelegt, Leben zu erhalten und zuj schützen, dazu gehört es nicht, Giftkapseln zu besorgen. Er verlöre umgehend seine Zulassung. Denk doch mal nach.
Also hier steht schon viel Unsinn, sorry!
Das Wichtigste vorweg: Der Freitod mit Zyankali/Blausäure ist ein sehr schmerzhafter und wird als Mittel für den Freitod von jeder Sterbehilfeorganisation dringend abgeraten. Richtig ist, dass Atrott - der Gründer der DGHS - damit illegal gehandelt hat und für diesen kriminellen Tatbestand verurteilt wurde (nicht etwa für seine Hilfe zum Sterben).
Inge Meisel hat immer wieder erzählt, sie hätte eine 'Kapsel' in ihrem Nachttisch (für den Fall der Fälle). Richtig ist, dass sie nicht an einer solchen 'Kapsel' gestorben ist, und es ist auch keine 'Kapsel' in ihrem Nachlass gefunden worden.
Ich empfehle für weitere Informationen:
Peter Puppe 'Ich sterbe mich. Aus dem Alltag deutscher Sterbehelfer' www.peterpuppe.de
Doch nicht in Deutschland! Selbst die DGHS macht da nicht mehr, obwohl sie anständig Geld kosten...