Deutsch als Leistungskurs in der Oberstufe
Guten Abend,
zur Zeit gehe ich in die 11te Klasse eines staatlichen Gymnasiums in NRW. Da bald die 12te Klasse ansteht und ich in dieser vorhabe, Deutsch als LK zu nehmen, wollte ich mal fragen wie das im allgemeinen, sofern hier jemand ggf. Erfahrungen damit hat, genau ausschaut. Ich habe vor entweder Englisch oder Deutsch zu nehmen, in beiden Fächern geht es in der Oberstufe, soweit ich gehört habe, überwiegend nur noch ums interpretieren, und da ist mir Deutsch schon lieber. Was in etwa erwartet mich da, und ist das wirklich so eine "Glückssache" teilweise mit dem interpretieren oder kann man durch gutes lernen viel erreichen ? An Fantasie habe ich, ohne mich ins rechte Licht rücken zu wollen, echt genug, daher fällt mir interpretieren ziemlich leicht, allerdings bleibt ja immer die Frage offen, ob man richtig interpretiert hat; daher mache ich mir bei der Wahl teilweise noch Sorgen.
Daher meine Frage, hat hier jemand einen Deutsch LK (gehabt) und kann mir freundlicherweise was darüber berichten ?
Mfg und danke im Vorraus
11 Antworten
Hallo eRiK76!
Dieselbe Frage habe ich vor einiger Zeit schon einmal beantwortet:
"Da hast du nun also die Wahl zwischen Pest und Cholera... Das meine ich in dem Sinne, dass beide LKs oft die Zuflucht aller Betrübten sind.
Englisch kann man am Ende der 11.Klasse einfach - auf jeden Fall so, dass man durchkommt.
Und Deutsch? Es gibt halt angehende Kollegiaten, die nirgends gut sind, aber doch einen LK wählen müssen, und die sagen sich dann "Nehm ich Deutsch, das wird schon irgendwie gehen." Die finden sich in jedem Deutsch-LK, und wenn dir das Fach und die Auseinandersetzung mit Literatur und Philosophie Freude machen, dann sind diese intellektuellen Maulwürfe kaum auszuhalten. Schlimmer ist es im Deutsch-Gk auch nicht, und mit etwas Glück hast du dort einen Lehrer, der fast LK-Niveau erreicht. Niemand verbietet dir, dich nebenher weiterführend mit Literatur zu beschäftigen und das in den Gk-Unterricht einzubringen.
Der Englisch-LK hingegen bringt dir auf jeden Fall - auch wenn dort ebenfalls diese Verlegenheitswähler drinsitzen - deutlich mehr Gewinn, denn du hast den Anstoß, permanenet Englisch zu sprechen, dein Niveau zu halten oder gar zu verbessern, und das bringt dir auch für die Zeit nach dem Abi mehr (es sei denn, du wolltest Literaturwissenschaft studieren - und selbst dann...).
Klar, vom Kursleiter hängt viel ab... Aber davon einmal abgesehen, ich würde an deiner Stelle Englisch-LK wählen."
LG anima mundi
Ja, in Deutsch ist es Glückssache, weil's nicht objektiv bewertbar ist. Wenn dein Lehrer dich mag und du im Unterricht viel redest, bekommst du in der Regel auch gute Noten in den Klausuren. Umgekehrt kannst du auch genauso schnell auf schlechte Noten kommen, unabhängig davon, was du schreibst. In Englisch kommt es auf den Lehrer an, worauf er Wert legt. Da gibt es Grammatikfetischisten und auch welche, die darauf achten dass Englisch wirklich zur Kommunikation genutzt wird.
ich hatte Deutsch LK und wenn man gerne und viel liest ist das eigentlich ganz gut. Klar kommen zwischendurch auch mal andere dinge dran wie zb die Kommunikationstheorien, aber wichtig ist wirklich die Arbeit mit Literatur. Das sollte einem Spass machen, weil es sonst wirklich eine "Quälerei" ist.
deutsch ist in der tat der einfachste lk, den man sich denken kann, zumindest insofern man ein wenig sprachliches geschick mitbringt. man schreibt vor allem interpretationen und analysen jeglicher art. lernen braucht man nichts ;)
Also ich habe beides als Leistungskurs und in Deutsch sind die Texte etwas komplizierter als in Englisch, was ja irgendwie auch logisch ist. Bücher lesen musst du in beiden Fächern und analysieren und interpretieren auch. Was mir beim Interpretieren immer hilft, ist das Hintergrundwissen zur Epoche, aus der der Text stammt. In dieser Hinsicht kann man da schon einiges lernen. Beim Interpretieren sollst du ja auch nur logisch darlegen, wie du den Text verstanden hast, da kommt es aber auch ziemlich auf den Lehrer an, welche Note du bekommst.