Decke über mir schallisolieren gegen Trittgeräusche

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Hallo Abendhimmel,

ja, das ist nicht so einfach. Mal sehen, die schallabstrahlende Fläche beträgt ca. 37,m2. Ich werde mal die Wände nicht berücksichtigen, da diese bestimmt ein Raumgewicht >300Kg/m2 haben und daher erstmal vernachlässigt werden können (wir sind ja nicht in den USA ).

Betrachten wir die Decke. Schallübertragung durch Körperschall welcher durch die Abstrahlung zu Luftschall wird.

  • Die Abhängung sollte entkoppelt werden (hier gibt es entsprechende Abhänger im Fachhandel (Baustoffhändler).
  • Als Unterkonstruktion sollte die entsprechenden Trockenbauprofile aus Blech verwendet werden.
  • Als Schall- und Wärmeisolierung würde ich eine Glaswolle empfehlen welche eine Rohdichte von mind. 13 Kg/m3.
  • Generell gilt in der Akustik, je dicker der Dämmstoff desto besser die Schallabsorption. Soll heißen, min. 100mm.
  • Achtung: die Wände im Zwischenraum der Decke müssen auch mit der Glaswolle verkleidet werden, damit eine Schallreflektion unterbunden wird.
  • Die Decke sollte mit Gipskartonplatten (RiGips, Knauf etc.) ausgeführt werden, da diese in der Regel schwerer sind wie Holzverkleidungen.
  • Achtung: die Profile welche an der Wandbefestigt werden sollen, müssen unbedingt mit einem Dichtungsband entkoppelt werden.
  • Achtung: keine Biegesteife Verbindung der Gipsplatten mit der Wand eingehen. D. h. der Abstand zur Wand sollte min. 10mm Betragen. Auch beim Verspachteln darauf achten. Der Spalt kann dann mit Acryl ausgefüllt werden.

Dies sollte zu einer Verbesserung der Situation beitragen. Ich hoffe ich konnte Dir helfen.

Gruß Dieterle

die Decke selbst wird für dich das kleinste Problem sein. In Altbauten schwingt ja nicht nur eine Oberfläche, sondern das Gesamtkonstrukt. Sprich: Nicht nur die Decke schwingt, sondern auch die vier Wände ringsum. Wenn du dann nur an einer Seite ansetzt, hilft das also nur bedingt.

Und wenn die Decke und die Wände gedämmt sind, bekommst dus als Nächstes über die Heizungsrohre, die Lüfungsschächte, die Hohlleitungen oder die Wasserrohre ab. Ende vom Lied: Wirklich etwas tun kann nur der, der über dir wohnt: Trittschalldämmung verlegen.

Abendhimmel 
Fragesteller
 14.02.2012, 23:24

OK, danke für die ausführliche Antwort! Auch wenn ich das nicht hören wollte! lol

Nee, also Rohre und so sind kein Problem. Höchstens noch das Treppenhaus, aber das geht noch.

Wieviel Trittschalldämmung wird denn benötigt, so dass es wirklich richtig was bringt? 5 mm oder gar 10 mm?

Generell wäre dann die Frage: Wenn ich sowieso abhänge (Energieeinsparung Aufgrund der 3,20 Meter-Decke), auf was sollte ich achten, dass ich dabei auch gleich etwas Trittschall reduzieren kann???

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TimeShift  15.02.2012, 23:14
@Abendhimmel

WENN du abhängst, dann ist wichtig, dass du die Sachen alle entkoppelt machst. Bedeutet: Kein Metall auf Metall direkt. Wenn du es mit Metallstangen machst, solltest du die Deckenplatten mit Gummidämpfern entsprechend federn.

Wenn die Geräusche wirklich NUR von oben kommen, erzielst du übrigens einen guten Effekt, wenn du diese seltsam spitz aussehende Schaummatten, die man aus Tonstudios kennt und im Baumarkt kaufen kann, mit den Ecken nach oben gerichtet in den Doppelboden legst. Dadurch wird der Schall zumindest stark "geschluckt". Den übrigen Vibrationen der Wände kannst du so zwar nicht begegnen, aber es wird in jedem Falle leiser werden.

Dennoch: WEITAUS günstiger und auch effektiver zu realisieren sind etwa 5mm Trittschalldämmung unterm Parkett, Laminat oder sonstigen Böden. Die sorgt gleichzeitig auch noch für sanftes Abfedern beim laufen und verhindert Wellenbildung / Verformung.

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am einfachsten lässt sich der Schall reduzieren indem der Nachbar seinen Boden mit Trittschallmatten und Auslegware ausstattet. Gleichzeitig sorgt er damit für Wärmeisolation