Darf ich die Hand an einem Lehrer als Begrüssung geben?

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Wa 3alaikum salam rahmatullah ,

im Islam wird das Händeschütteln zwischen Männern und Frauen, die nicht miteinander verwandt sind, oft als unzulässig betrachtet, um Bescheidenheit und die Grenzen zwischen den Geschlechtern zu wahren.

Allerdings gibt es in Situationen, in denen es schwierig ist, eine Begrüßung ohne Händeschütteln zu vermeiden, verschiedene Ansichten unter den Gelehrten.

Die Mehrheit der Gelehrten ist der Ansicht, dass es vorzuziehen ist, den direkten körperlichen Kontakt zwischen Männern und Frauen zu vermeiden, um Bescheidenheit und Reinheit zu bewahren.

Der Prophet Muhammad soll gesagt haben:

„Für einen von euch ist es besser, dass ihm ein Nagel durch den Kopf getrieben wird, als dass er eine Frau berührt, die ihm nicht erlaubt ist.“ (Al-Mu’jam al-Kabir).

Wie authentisch das ist, kann ich in diesem Fall nicht sagen.

In bestimmten Situationen, wie zum Beispiel in beruflichen oder akademischen Umgebungen, kann es jedoch zu kulturellen Missverständnissen oder Spannungen führen, wenn man die Hand nicht reicht.

In solchen Fällen empfehlen manche Gelehrte, höflich zu erklären, warum man auf das Händeschütteln verzichtet, oder alternativ eine kurze Verneigung als respektvolle Begrüßung anzubieten.

Andere Gelehrte weisen darauf hin, dass, wenn es aus Höflichkeit oder beruflichem Zwang erforderlich ist und keine absichtliche Berührung im Sinne von Nähe oder Intimität beabsichtigt ist, es in solchen Ausnahmefällen entschuldigt sein kann.

Wenn möglich, kannst du freundlich und respektvoll erklären, dass du aufgrund deines Glaubens keine Hände schüttelst.

Wenn dies aus beruflichen oder sozialen Gründen nicht möglich ist und das Vermeiden des Händeschüttelns große Unannehmlichkeiten verursachen würde, gibt es Gelehrte, die in solchen Fällen Erleichterung gewähren, solange kein Gefühl von Nähe oder Intimität damit verbunden ist.

Wa Allahu alim.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Autodidakt Islam seit 2010 und Online-Studiengang Tauhid

Guten Morgen!

In Situationen, wo ein Händedruck unvermeidbar scheint, erinnere dich daran, dass Allah auch auf deine Absichten sieht. Du handelst respektvoll und aus einem guten Grund, nämlich um freundlich zu sein. Ob es dann als Sünde gilt, ist eine Frage, die zwischen dir und Allah bleibt und die letztlich auf deine Absicht ankommt. Wenn du das Bedürfnis hast, mehr Klarheit zu erlangen, könnte es helfen, mit einem lokalen Gelehrten oder Imam zu sprechen, der deine Situation kennt und dir mit seinem Wissen und Verständnis helfen kann.

LG aus Tel Aviv

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

CarlosMerida  04.11.2024, 08:15

Islam-GelEErte haben meistens weder Wissen, noch Verständnis, sondern lediglich DOGMEN auf Lager.

Ich hatte mal einen bärtigen Typen bei einem Vorstellungsgespräch. Er schlug sich ganz gut, wollte aber meiner Kollegin am Ende des Gesprächs nicht die Hand geben. Natürlich hat er die Stelle nicht bekommen. Wer so drauf ist, schließt sich selbst aus dem Leben und der Zivilisation aus.

Nur die Ultrakonservativen lehnen das ab:

Es gibt zwei Gründe für das Zögern vieler Muslime, bei der Begrüßung einer anderen Person deren Hand zu schütteln. Zum einen sind Konservative der Meinung, miteinander nicht verwandte Männer und Frauen sollten jede körperliche Berührung vermeiden, weil mit jeder Berührung potenziell sexuelle Obertöne verbunden seien.
Zum anderen zögern manche Muslime - wie auch orthodoxe Juden - beim Händeschütteln, weil sie sich Sorgen um ihre rituelle Reinheit machen. Traditionell orientierte Schiiten glauben, Nichtmuslime seien geistig unrein, so dass der physische Kontakt mit einem Nichtmuslim, egal ob männlichen oder weiblichen Geschlechts, den Muslim in den Zustand ritueller Unreinheit versetze - einen Zustand, der vor dem Gebet durch eine rituelle Waschung beseitigt werden muss. Zwar glauben auch manche sunnitischen Muslime, dass Nichtmuslime rituell unrein seien, doch ist bei den Sunniten keine rituelle Reinigung nach einem physischen Kontakt mit Nichtmuslimen vorgeschrieben.

Quelle: Von Kopftuch bis Scharia von Prof. Dr. John L. Esposito, Seite 135-136

Ich weiß nicht, was deine Glaubensgemeinschaft dazu sagt, aber es ist definitiv keine Sünde