Darf ein Schöpfergott mit seinen fühlenden Geschöpfen (also auch mit den unschuldigen Tieren) machen, was er Lust hat?

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"Darf ein Schöpfergott mit seinen fehlenden Geschöpfen (also auch mit den unschuldigen Tieren) machen, was er Lust hat?

Das erscheint liebevollen Menschen unmoralisch, primitiv, sinnlos und bestialisch. Warum sind alle Christen, die doch angeblich liebevoll sein sollen, so lieblos, das zu akzeptieren?"

Lass mich,

lieber Nobodyrotz,

mit der Beantwortung Deines letzten Satzes beginnen!

Auch wir Christen, zu denen auch ich als Angehöriger der römisch-katholischen Kirche zähle, sind n u r Menschen, lieber Nobodyrotz! Wir sind, nur weil wir Christen sind und an die Lehre Jesu glauben, der sagte: "Liebe Deinen Nächsten wie dich selbst!" - k e i n e besseren Menschen als die Anderen und schon gar keine Halbgötter! Auch bei den Christen trifft die Maxime zu: "Das ewig Menschliche zieht uns hinan!"

Nachdem Gott die Welt erschaffen hatte, erschuf er, lieber Nobodyrotz, den ersten Menschen und aus dessen einer Rippe seine Gefährtin Eva als zwei ideale und vollkommen fehlerfreie Menschen, die in seinem Garten Eden leben sollten.

Doch, und da ist der Trugschluss, Gott kann n i c h t der allwissende und allmächtige Schöpfer sein, denn er hatte k e i n e n Einfluss auf Evas verderbliches Tun, entgegen Gottes Verbots vom Apfel der Erkenntnis zu essen - womit sie sich und Adam ein Bleiben im Garten Eden, im Paradies verwehrte und sie es auf sich nehmen mussten, dass sie und alle ihre Nachfahren fürderhin in einer Welt voll Grausamkeiten und Böse leben mussten. So geschah es bereits bei ihren allerersten Nachfahren, dass ihr einer Sohn Kain seinen Bruder Abel erschlug! Dies ist, nach biblischer Überlieferung, der erste Mord in der Geschichte der Menschheit. Wieviel zig und abertausend Milliarden von Menschen hat es seither auf dieser Erde gegeben, und w i e v i e l e Morde sind seither geschehen und geschehen weiter unaufhörlich jeden Tag!

Es war der deutsche Philosoph und Anthropologe Ludwig Feuerbach (1804-1872), der in seiner Religionskritik Das Wesen des Christentums die bedeutende Maxime vertrat: Gott ist die Projektion des menschlichen Wesens! Was nichts anderes bedeutet als: Der Mensch schuf sich seinen Gott nach seinem eigenen Abbild! Aber ein als Gott ! Das heißt: Als perfektes, fehlerfreies, allwissendes und alleskönnendes und allmächtiges Wesen, das über die gesamte existierende Welt, sprich das Universum, und alles was es enthält, herrscht und allmächtig über es bestimmen und in es eingreifen kann!

S o, lieber Nobodyrotz, erscheint der Gott des Christentuns! Die Sache hat nur einen ganz wesentlichen Haken: Wenn Gott schon der s o Allmächtige und über allen auch über den Menschen Stehende ist, w a r u m, so fragt sich doch ein jeder kritische Mensch, ist dann Gott nicht in der Lage, in das menschliche Übel verursachende Geschehen auf der Welt einzugreifen? Warum greift er dann nicht in die Herzen der Menschen ein und lenkt ihr schlechtes, räuberisches, verbrecherisches, missgünstiges Tun nicht um, sodass wir in einer wunderbaren Welt in tiefem Frieden, in Eintracht und Liebe miteinander leben können ??

Der Grund besteht darin, lieber Nobodyrotz: Die Bibel ist k e i n e, wie uns dies die Kirche und auch die Zeugen Jehovas seit Urzeiten glauben machen wollen, göttliche Offenbarung, sondern nichts anderes als ein menschliches Konstrukt, ein von Menschen erschaffenes Werk, ein Monumentalwerk ersten Ranges, aber k e i n e göttliche Offenbarung, sondern von Menschenhand geschaffen! Dabei hat sich erwiesen, dass die Bibel ein Riesenplacebo ist, das in der Lage ist, die Gedanken von Menschen so zu manipulieren, dass sie an die Geschichten, die sie erzählt und an die Botschaft, die von ihr ausgeht und die sie verkündet, in der Weise glauben, dass allein ihr Glaube sie dazu befähigt, Berge zu versetzen!

So ist es längst erwiesen, lieber Nobodyrotz, dass es der Glaube eines Menschen ist, der ihn heilen, aber auch verdammen kann! Und der "Glaube" bezieht sich hierbei bei Weitem nicht nur auf das Christentum, sondern auf jede Form von Religion oder transzendentaler Philosophie!

Es spielt dabei gar keine Rolle, dass es einen Gottesbeweis nicht gibt und noch nie gegeben hat, es ist allein der Glaube der Menschen, die sie an ihrer Überzeugung eines Gottes festhalten lässt! Und ich, lieber Nobodyrotz, bin der festen Überzeugung, dass es nicht nur die Übermacht unseres Gehirns ist, die uns über den Tieren stehend als Menschen auszeichnet, sondern auch das Streben eines jeden Menschen nach transzendentaler Erkenntnis! Denn auch ein Atheist, d.h. ein Mensch, der nicht an die Existenz eines Gottes glaubt, hat sich in seinem Weltbild ein Konstrukt, ein Modell erschaffen, an das er glaubt! Und dieses, sein Glaube, ist es, das ihn zu einem wesentlichen Teil zum Menschen macht! Denn ohne Glaube, lieber Nobodyrotz, ist der Mensch verloren!

Dabei ist dieser Glaube nicht ein Glaube an irgendetwas, sondern der Glaube an das Gute! Dieser Glaube an das Gute hält uns am Leben! Er gibt uns die Kraft, das Unmögliche źu überstehen und die größte Pein und die schlimmsten Schmerzen und die schrecklichste Krankheit zu überstehen und nicht daran zu zerbrechen, sondern weiterzuleben, um körperlich, geistig und seelisch gesund, um stabil, zu werden und die Kraft zu haben, unser Leben meistern zu können!

Mein Glaube ist die Lehre Christi! Denn sie steht für mich für das Gute! Was die katholische Kirche anbelangt, so ist sie für mich einem absolutistischen Staat vergleichbar, der die Menschen in sie hineinzwingt, die aber nicht die Lehre Jesu verkündigt! An den Papst glaube ich als den Nachfolger Petri und den Stellvertreter Jesu, doch an Papst Franziskus sehe ich, dass er den grausamen Zwängen dieser jahrtausendealten Einrichtung unterliegt und keine eigene Entscheidungsfreiheit hat! Papst Johannes Paul I. und vor allem der Zweite waren für mich Heilige! Und alle anderen Priester und Erzpriester in der katholischen Kirche sind für mich nichts anderes als allzu menschliche und allzu oft allzu erbärmliche Menschen! Und dennoch glaube ich an die Kirche als die Gemeinschaft der Heiligen! Und ich glaube auch an die Heiligen!

Auch an Martin Luther, der am 3. Januar 1521 von Papst Leo exkommuniziert wurde und dessen Bann bis zum heutigen Tag, auch fast 504 Jahre später, vom Papst immer noch nicht aufgehoben wurde, glaube ich als einen Heiligen! Für mich ist Luther kein protestantischer Abtrünniger, sondern d e r Reformator der katholischen Kirche! Und ein Heiliger! Auch wenn er in späteren Jahren gegen die Juden gehetzt hat und ich das Volk Israel und alle Juden in der Welt, liebe, ich kenne Luthers Beweggründe nicht, diese sind unbekannt, aber einen Grund für seine Haltung hat Luther auf jeden Fall gehabt.

Was Gott betrifft, so bin ich der Überzeugung, dass er zu den Menschen gesagt hat; "Macht Euch die Erde untertan!" Er schenkte ihnen und er lässt ihnen seit Menschengedenken ihren freien Willen! Und dazu gehört auch, sich für das Böse zu entscheiden und dieses als Hitler, Stalin, Putin, Saddam Hussein, Gaddafi oder Osama bin Laden zu leben... Und deshalb greift Gott n i c h t in das menschliche Geschehen ein, lieber Nobodyrotz!

In diesem Sinne: Eine gute Nacht!, lieber Freund!

Herzlich!

Regilindis

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Ich bin studierte Geisteswissenschaftlerin & Historikerin

Gemessen an unsere eigenen etablierten Moral nicht. Denn wenn er seinen Geschöpfen die Fähigkeit gibt zu fühlen und eben so eine Moral zu etablieren, dann sollte er Diese auch respektieren. Sonst macht doch diese "freier Wille" Dinge gar keinen Sinn finde ich. Es sei den er ist ein Sadist der sich am Leid seiner Geschöpfe erfreut und das glaube ich nicht. Ich glaube viel mehr das Er den Lebewesen, vor allem dem Mensch die Fähigkeiten gegeben hat die Welt und das Leben so zu gestalten, wie es uns gefällt. So das wir aber auch für die Dinge die passieren selbst verantwortlich sind und uns um eine bessere Zukunft selbst kümmern müssen,. Aus meiner Sicht haben wir Alles was wir dazu benötigen, wir müssen es nur nutzen ;-)

Darf ein Schreiner in seiner eigenen Werkstatt seinen gebauten Schrank kaputt schlagen, wenn er denkt, das er einen besseren bauen kann?

Rechtlich gesehen sollten hier klare Verhältnisse ersichtlich werden ... Die andere Ebene wäre die moralische und metamoralische und diese stellt völlig andere Verständnisfragen auf...


Maschendraht531  08.12.2024, 16:17

Ein Schrank ist aber kein fühlendes Lebewesen. Das kann man überhaupt nicht vergleichen.

Neugeistler  08.12.2024, 16:27
@Maschendraht531

Bitte verstehe mich nicht falsch und beachte auch meinen zweiten Absatz. Im ersten Absatz geht es um das Beherrschungsrecht: Der Schöpfer + Eigentümer + Besitzer sind = gemeinsam die alleinigen Beherrscher eines Umstandes. Im zweiten Absatz habe ich darauf hingewiesen, dass es auch um die moralische und metamoralische Ebene gehen kann, auf der fühlende Lebewesen eine Rolle spielen. Diese Verlauf erfordert jedoch eine andere Ausgangsfrage, die nicht bereits im Vorfeld auf die kritische Gefühlsebene abzielt, wie es der Fragensteller hier und in anderen Beiträgen versucht. Von daher alles gut und stimme dir natürlich zu. :-)

Maschendraht531  08.12.2024, 18:07
@Neugeistler

Danke für die Klarstellung. Ich würde auch das Beispiel mit dem Schrank nochmal hinterfragen wollen. Auf den ersten Blick erscheint das ziemlich einfach...aber darf ein Schreiner wirklich seinen funktionsfähigen Schrank kaputtmachen? Im Grundgesetz gibt es den schönen Artikel: Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch soll zugleich dem Allgemeinwohl dienen.

Und das Thema Eigentum zerstören gibt es ja auch bei Amazon:

https://www.businessinsider.de/wirtschaft/operation-remove-interne-unterlagen-zeigen-wie-amazon-hunderte-tonnen-teils-neuwertiger-produkte-wie-laptops-wegwirft-a/

Auch Supermärkte stehen oft in der Kritik, wenn sie Lebensmittel entsorgen anstatt sie zu spenden, oder wenn die Lebensmittel gar unbrauchbar gemacht werden, damit man sie nicht einmal mehr aus dem Müll herausholen kann (Stichwort "Containern").

So einfach ist das gar nicht mit den rechtlichen Verhältnissen.

Neugeistler  08.12.2024, 18:24
@Maschendraht531

Ein sehr gutes Beispiel... der Schrank, den der Schreiner für sich selbst anfertigte und anschließend zerstörte. Von Anfang an war klar, dass dieser Schrank niemals für die Allgemeinheit gedacht war. Ähnlich könnte man auch auf Gott beziehen: Theoretisch könnte Gott eine Testwelt erschaffen haben, die von vornherein als Experiment vorgesehen war. Auch wenn dies unwahrscheinlich erscheint, ist es dennoch denkbar im Gedanken. Im Fall von Lebensmitteln hingegen liegt die Bestimmung klar auf der Hand: Sie sollten der Allgemeinheit zur Verfügung gestellt werden. Hier gibt es rechtlich gesehen definitiv eine Grauzone, wie beispielsweise beim Containern.

PS: Ich finde es übrigens eine Sauerei, dass Containern nicht ausdrücklich erlaubt ist, zumindest unter dem Vorbehalt der eigenen Verantwortung und Risiken.

Maschendraht531  09.12.2024, 16:47
@Neugeistler

Ein solcher Testwelt-Gott wäre allerdings unvereinbar mit allen großen Religionen. Wenn wir eine verlassene Testwelt eines gescheiterten Gottes sind, dann ist das defintiv nicht der christliche oder muslimische Gott. Rein praktisch gesehen wäre die Existenz eines abwesenden Gottes übrigens gleichbedeutend mit der Nichtexistenz Gottes überhaupt.

Ich habe über das Beispiel mit dem Schrank auch nochmal nachgedacht und denke, dass es nicht passt, weil Tiere fühlende Wesen und nicht nur Objekte sind. Du hast gesagt das betrifft die moralische Ebene, aber es betrifft eben auch die rechtliche Ebene. Ich darf von mir geschaffene Lebewesen nicht töten oder quälen. Auch rechtlich nicht. Man darf zum Beispiel auch seine eigenen Kinder nicht töten oder misshandeln. Das ist nicht nur eine moralische Frage, sondern auch rechtlich eindeutig.

Ein Gott der seine von ihm geschaffenen Lebewesen leiden lässt wäre für mich vergleichbar mit Eltern, die ihr Kind misshandeln. Da hilft es auch nicht wenn die Eltern sagen, dass das Kind nur ein Experiment war.

Neugeistler  09.12.2024, 18:04
@Maschendraht531

Hi, danke für deine antwort, ich versuche mal genauer darauf einzugehen...

Hin oder her, darüber kann man jetzt spitzfindig streiten über Dinge, wo wir eh keinen Einfluss drauf haben, da wir ja noch nicht einmal fassen können, womit wir es überhaupt zu tun haben.

Wenn wir beim Thema Schrank bleiben wollen, möchte ich es dir einfacher machen, da dies juristisch auch bestätigt und nicht falsifizierbar ist. Also, nehmen wir an, ich bin in einer Kunstgruppe und hole mir ein Blatt Papier aus einem Block, den ich selbst gekauft habe. Ich beginne, mit meiner eigenen Farbe ein Bild zu malen. Wenn ich mich jedoch ungeschickt vermale und aufgrund dessen, das Bild zerstöre, geschieht das aus zwei Gründen: Erstens, es ist mein Eigentum und mein kreatives Werk, es ist mein Recht. Zweitens möchte ich nicht, dass jemand anderes es sieht, denn ich würde mich in meiner künstlerischen Identität schämen. Das ist im Grunde ähnlich wie beim Schrank und dem Beispiel mit dem Test (ohne Gefühle / Emotion). Deshalb kann Gott dies auch mit seiner Schöpfung tun. Sein Spiel, sein Material, seine Regeln!

Ich hoffe, dass dieses Beispiel für dich einfacher zu erfassen war, um zu verstehen, worauf ich (rational) hinauswollte.

Ich weiß nicht, wie tief du in der Theologie eingetaucht bist, aber hast du dir schon einmal die philosophische Frage gestellt, was passiert wäre, wenn Lilith nicht rebelliert hätte und es Eva nie gegeben hätte? Was wäre, wenn Eva sich nicht von der Schlange Lilith hätte verführen lassen? Warum stand der Baum der "Erkenntnis" im Garten? Warum nicht der Baum der Freude und des Glücks? Wenn Gott allmächtig und vollkommen ist, wie es in der Bibel steht, und einen Plan hat, könnte es hypothetisch auch sein, dass der Baum der Erkenntnis genau deshalb im Garten stand, um zu testen, ob wir reif genug für die Welt sind. - Es steht geschrieben, dass ihre Augen aufgegangen sind; das deutet darauf hin, dass sie nicht blind waren. Dies kann nämlich symbolisch für das Verständnis von Erkenntnis interpretiert werden. Wenn Gott uns geschaffen hat, um mit uns zusammenzuleben, benötigen wir Erkenntnis, um dies überhaupt zu Erkennen. - Zugegeben, das ist eine sehr abstrakte Hypothese, aber in der Theologie ist sie eine von vielen möglichen Überlegungen. Es gab einige christliche Strömungen früher, die dieses Konzept theologisch vertraten.

Da Vollkommenheit und Test sich aber in der Sache abstießen, hatte man sich für einen theologischen Kompatibilismus entschieden. In diesem Schöpfungskonzept vereinen sich der theologische Determinismus und Libertarismus gleichermaßen und widersprechen sich auch nicht. Anhänger positionierten sich klar gegen die Lehre der Prädestination und auch gegen die Konzepte des Augustinismus und stimmten eher dem Pelagianismus zu.

Wie man sieht, es gibt in den unendlichen Tiefen der Theologie verschiedene Konzepte, die behandelt wurden, sodass man hier einiges zum Prüfen zur Verfügung hat, um die wahrscheinlichste Wahrscheinlichkeit abzuleiten.

Nun komme ich noch kurz auf die Gefühlsebene zu sprechen. Völlig richtig, dass im ersten Absatz nur das Objekt als "Seiendes" betrachtet wurde. (Siehe Beispiel mit meinem Bild) . Ich schrieb in meiner ersten Antwort die Begriffe moralisch und metamoralisch nicht ohne Grund. Ich versuche es zu erörtern ... Du hast ein Beispiel genannt, das Eltern nicht einfach ihre Kinder misshandeln und quälen dürfen. Absolut korrekt, da es erstens gesetzlich verboten ist und zweitens auch unsere Moral, die wir uns gegeben haben, absolut dagegen spricht. Natürlich sollte man hier zwischen christlich biblischer Züchtigung und Misshandlung noch mal unterscheiden, da der historische Absichstswille auf einer anderen Grundlage beruht ohne die zu werten. Gleich auf verbietet und das Gesetz und auch die Moral zum Beispiel Spielgelstrafen anzuwenden. Aber ganz so einfach kann man es sich nicht machen ...


Neugeistler  09.12.2024, 18:04
@Maschendraht531

Für uns, die in einer westlichen Welt sozialisiert wurden, in denen die Menschenrechte zählen, haben zum Beispiel Tiere, Gefühle und eine Seele und wir haben ein ganz anderes Bewusstsein dafür soziokulturell entwickelt. Wir haben uns selbst eine "moralische" Norm gegeben. Aber diese gilt nicht woanders. Es gibt auf dieser Erde noch Naturvölker, wo es bis vor kurzen ganz normal war, einem Erwählten aus einem Nachbarstamm den Kopf abzuschneiden, das war völlig normal und ein lange bestehendes Ritual. Oder frisches Gehirn vom Affen zu essen, oder China, wo Hunde vorher ohne Ende geprügelt und mit Flammenwerfer bearbeitet werden, um sie dann zu schlachten und sie zu essen.

All das ist für uns unvorstellbar in unserem moralischen Verständnis. Ein Horror, wo man Wut empfindet, gerade ich, der sehr tierlieb ist (bin Flexitarier), nimmt dieses Tierleid mit, um bei dem Beispiel zu bleiben. Philosophisch und theologisch muß ich aber akzeptieren, das es Völker und Kulturen gibt, die eine andere Moral vertreten. Das der kategorische Imperativ überall auf der Welt und im Universum herrscht, ist eine Illusion und Wunschdenken aus dem Westen. Die Wahrheit ist, dass der Mensch an axiomatische Gegebenheiten gebunden ist, welche seine Natur bestimmen. Bedeutet, dass es keine natürliche Moral gibt und der Mensch um zu überleben alles tut.

Wenn wir jetzt noch eine metamoral anprangern wollen, wo noch nicht mal unsere eigene Moral naturgegeben ist, wie und mit welchem Rechtsspruch soll dass auf metamoral Gottes geschehen? Sensuns Communis? Das bedeutet, dass der Geschöpfte sich gegen seinen Schöpfer erhebt, in seiner Position als niedriger Mensch, willst du dir das ernsthaft anmaßen und wirklich wollen, wenn du dir die menschliche Spezies anschaust? Ich bin froh solche entschidungen nicht treffen zu müßen und vertraue "blind" auf Gott, da ich meine Sünden kenne und weiß, das ich keine bessere Welt aufbauen könnte wenn ich die Möglichkeiten hätte...

LG.  

Die Schöpfung selbst hat keine Moral.

Haie leben nicht vegan.


Rudolf67  08.12.2024, 20:35

Cool 👌 Aber sie sind nicht solcher Raubtiere wie der Mensch und der ist bekanntlich das Ebenbild Gottes 😜