Dampfsperre / Dampfbremse nötig?

5 Antworten

Folie hin oder her... Ich hoffe nur, dass die Konstruktion mit OSB-Platten, Isolierung und Paneelen nicht zu schwer wird für die vorhandene alte Decke.

Wie dick ist denn der Deckenaufbau überhaupt?

Bei mehrgeschossigen Altbauten, die um 1900 gebaut wurden, wurden oftmals Holzbalken des Querschnitts 20x30cm verwendet. Damit ist die Holzbalkendecke mind. 30cm dick. Wenn die Balkenfelder dann noch mit Schlacke (diese verfügt bereits über gute Dämmeigenschaften) ausgefüllt sind, wird jede weitere Dämmmaßnahme an der Wirtschaftlichkeit scheitern.

Ansonsten wird die Dampfbremse immer raumseitig angebracht, um ein übermäßiges Eindiffundiueren von Raumluftfeuchte in den Dämmstoff zu vermeiden. Da deine angedachte Dämmung als Innendämmung anzusehen ist, sollte Mineralwolle hier nicht verwendet werden, da Mineralwolle nicht kapillaraktiv ist.

Es ist nicht zu vermeiden, das Feuchtigkeit in die Dämmebene eindringt. Das sich dort nun bildene Kondensat muss aber so schnell wie möglich wieder abtrocknen können, um keinen Bauschaden zu hinterlassen. Dafür sind nur kapillaraktive Dämmstoffe geeignet, da der Wassertransport zu 99,9% auf dem kapillaren Weg stattfindet. Nur 0,1% der Feuchtigkeit kommt über Dampfdiffusion wieder aus den Dämmstoff.

Mineraldämmplatten (Multipor) oder Holzfaserdämmstoffe (Pavatex) auch Thermo-Hanfplatten in Lehm gebettet, eingnen sich bei vollflächiger Verklebung/Kontakt mit dem Untergrund zur Innendämmung. Hier sind Folien nicht erforderlich.

Die von innen gedämmte Holzbalkendecke sollte bauphysikalisch wie das von innen gedämmtes Fachwerk betrachtete werden. Hier gibt es im Fachwerkforum zahlreiche Hinweise zum fachgerechten Aufbau von Innendämmungen.

Nicht fachgerecht ausgeführte Innendämmungen am Fachwerk führen zu erhöhter Feuchtigkeit am Holz des Fachwerks mit den entsprechenden Feuchteschäden. So ist die Sachlage auch bei der Innendämmung unter der Holzbalkendecke zu betrachten.

Onki73  17.04.2014, 16:31

Nun hängen die OSB-Platten schon an der Decke. Diese wirken auf Grund des hohen Leimanteils schon stark dampfbremsend. Schraub einfach Holzpaneele drunter und gut ist.

Der Aufbau einer ordentlichen Innendämmung unter der Decke mit kapillaraktiven Dämmstoffen halte ich nun für zu aufwändig, da die OSB-Platten erst wieder entfernt werden müssten. Alles andere ist Murks.

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Äh....wenn ich die Folie auf die OSB-Platten tacker, dann kommen da ja erst die Latten als Unterkonstruktion für die Paneelen hin und zwischen diese Latten die Isolierung. Also ist die Isolierung ja zwischen Folie und Paneelen und somit im Kontakt mit der warmen Luft. Nu bin ich verwirrt!

zetra  19.04.2014, 16:52

Du musst die Folie dann auf die Leisten befestigen, damit die Dämmung darunter bleibt. Deine Konstruktion ist etwas schwierig zu verstehen, somit kommen diese Missverständnisse zustande.

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Auf diese Platten muss eine Dampfsperre flächendeckend getackert werden, an den Wänden überhängend, Stöße verklebt. Wenn die Decke fertig ist, dann kann der überschüssige Teil der Dampfsperre abgeschnitten werden, die Fuge mit Acryl verschließen. Warme, somit feuchtere Luft, darf nicht in deine Wärmeisolierung gelangen, ansonsten verliert sie ihre Dämmungseigenschaften. Lass dich nicht auf ein niedrigeres Niveau ein, die Bauphysik lässt sich nicht betrügen.

Onki73  17.04.2014, 15:44

Bei Kunststoffpaneelen hält die Konstruktion eine Weile (abgesehen von der Flankendiffussion durch den Putz am Acryl vorbei), bei Holzpaneelen ist spätestens nach einem Jahr das Acryl vom Holz abgerissen und die feuchte Luft strömt an der Folie vorbei in den Dämmstoff und feuchtet diesen unweigerlich auf.

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zetra  18.04.2014, 17:34
@Onki73

Silikon wäre natürlich wirksamer, allerdings nicht überstreichbar, somit hatte ich Acryl favorisiert. Sollte sich die Fuge öffnen, dann muss sie nachbehandelt werden.

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Keine Sorge, die OSB-Platten habe ich an den dicken Trägerbalken verschraubt, nicht an den dünnen Latten.