Dampfbremse/Dampfsperre nötig?
Guten Tag,
ich habe eine Frage bezüglich Dampfbremsen/Dampfsperren?
Ich möchte mir ein Haus kaufen, bei dem ich den Dachboden ausbauen möchte.
Von Innen sind bereits Fermacell-Platten an den Dachschrägen angebracht, Doch irgendwie vermisse ich die altbewährte Dampfsperre zwischen der Lattung der Fermacell-Platten und der Glaswolle?
Die verbaute Glaswolle hat jedoch auf der Innenseite eine Aluminiumfolie welche auf den Sparren befestigt und verklebt ist. Daher meine Frage, dient diese Alu-Folie als Dampfsperre. Mein Dach besteht aus (von Außen nach Innen) Dachziegel, Dachlatten, Holzfaserplatten, Dämmwolle mit Alufolie und dahinter kommt die Lattung für die Fermacell-Platten.
Nach meinem Verständnis handelt es sich dabei um ein sog. "Kaltdach" welches eine Dampfbremse nicht zwingend erfordert.
Hat der Vorbesitzer "gesparrt/gepfuscht"? In anderen Foren wird diese Art der Dämmwolle mit Alufolie als Dampfbremse bezeichnet, dennoch bin ich mir unsicher, ob ich jetzt alles rausreißen soll, oder ob es von der Isolierung genügt? Die Glaswolle weißt auch keinerlei Feuchtigkeit auf.
Hier ein Bild zum besseren Verständnis
https://drive.google.com/file/d/0BzhXVF6v9gEWdXdFOXFOaUNpbVE/view?usp=sharing
3 Antworten
Eine Dampfsperre ist nur dann nötig, wenn Dämmung aus Mineralwolle verwendet wurde. Sie dient dem Schutz der Dämmung vor Feuchtigkeit. Ist Mineralwolle einmal nass, dämmt sie nicht mehr und du bekommst sie nicht mehr trocken. Da du Mineralwolle hast, solltest du eine Dampfsperre unbedingt anbringen
Auf dem Foto ist klar zu erkennen, dass die Alufolie nicht an den Kanten zum Dachsparren verklebt wurde. (siehe untere Kante auf dem Bild, da hängt die Folie waagerecht lose vor dem Dachbalken rum). Daher hat sie den Zweck der Dampfsperre gar nicht erfüllt. Die Dampfsperre funktioniert nur, wenn alle Kanten und oben/unten Abschlüsse zur Wand/zur Decke ebenfalls verklebt sind, so wie man das mit einer normalen Dampfsperrbahn auch machen würde. Die Übergänge sind die neuralgischen Punkte. Und da ist auf dem Foto nichts korrekt gemacht. Also kannst du quasi alles runtereißen. Da hat jemand ganz stümperhaft gearbeitet.
Generell würde die alukaschierte Dämmwolle als Dampfsperre ausreichen, wenn sie denn korrekt verklebt und verarbeitet worden wäre.
Dass dort die Gastherme steht, hattest du nicht erwähnt. Dies ist aber ein bedeutender Faktor, denn die Wärme trocknet die Luft offensichtlich so stark, dass kein Kondenswasser vorhanden ist. Ohne die Gastherme sähe es da vermutlich völlig anders aus.
Vorher informieren ob der Dachgeschossausbau überhaupt zulässig ist.
Das habe ich leider befürchtet. Was mich nur wundert, das Haus ist 20 Jahre alt und auf dem Boden steht die Gastherme. Dort ist es also immer mollig warm. Und wie gesagt, ich habe über die komplette Länge der Pfetten in die Wolle gegriffen und zu keine Feuchtigkeit spüren können. Die Wolle scheint wirklich "furztrocken" zu sein. Des weiteren bin ich unsicher, da viele der Meinung sind, dass man bei solch einem "Kaltdach" auf eine Dampfbremse verzichten kann, da die Konstruktion ja ausreichend belüftet ist (so die Argumente).
Wenn ich die Dampfsperre an den Fußpfetten anklebe, ist das doch auch nicht 100%ig dicht, oder?