Chromosomen Unterschiede Erklärungen?

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Wir gehen jetzt beispielhaft mal vom Menschen aus.

Das komplette Erbgut (Genom) setzt sich aus mehreren Teilen zusammen. Diese Teile werden Chromosomen genannt. Ein Chromosom ist also ein Träger von Genen und besteht aus Chromatin. Das Chromatin besteht etwa zur Hälfte aus DNA, der eigentlichen Erbinformation, sowie zur anderen Hälfte aus Histonen und anderen Proteinen, deren Aufgabe darin besteht, die DNA zu verpacken (die DNA einer einzelnen Zelle ist etwa 2 m lang und muss deshalb verpackt werden, damit sie in den Zellkern passt).

Nach der Größe und den Genen, die auf den Chromosomen liegen, können wir 23 verschiedene Chromosomen unterscheiden. Ein solches Set aus 23 Chromosomen heißt Chromosomensatz. Ist in einer Zelle jedes Chromosom nur einmal vorhanden, nennt man das einen haploiden oder einfachen Chromosomensatz. Beim Menschen sind nur die Gameten (Geschlechtszellen) haploid.

Nun ist es aber so, dass wir in unseren Körperzellen jedes Chromosom nicht nur einmal haben, sondern doppelt. Anstelle eines eines einfachen haben Körperzellen einen diploiden oder doppelten Chromosomensatz, der aus 23 Chromosomenpaaren, insgesamt also 46 Chromosomen besteht. Die beiden Chromosomen, die je ein Paar bilden, heißen homologe Chromosomen. Auf ihnen liegen jeweils dieselben Gene. Es kann aber sein, dass die Genvarianten (Allele) der homologen Chromosomen sich unterscheiden. Befindet sich von einem Gen auf beiden homologen Chromosomen dasselbe Allel, nennt man das Homozygotie. Sind die Allele verschieden, wird das Heterozygotie genannt.

Das Chromatin bildet eine mehr oder weniger dicht gepackte fadenförmige Struktur, das Chromatid. Ein Chromosom besteht im Normalfall aus einem solchrn Chromatid (Ein-Chromatid-Chromosom). Für die Zellteilung muss die Erbinformation verdoppelt werden, damit danach jede der Tochterzellen wieder das vollständige Genom der Mutterzelle hat. Aus diesem Grund bilden sich aus den Ein-Chromatid-Chromosomen die Zwei-Chromatid-Chromosomen. Deren Bildung ist in der Metaphase abgeschlossen, weshalb sie auch Metaphase-Chromosomen genannt werden. Jedes ist immer noch ein Chromosom, besteht nun aber aus zwei völlig identischen Chromatiden, die am Centromer miteinander verbunden sind. Die Chromatiden werden dann getrennt und auf die Tochterzellen verteilt, sodass nach einer Kernteilung jede Tochterzelle wieder 46 Ein-Chromatid-Chromosomen hat.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Biologiestudium, Universität Leipzig