Christopher Columbus?

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Christoph Kolumbus selbst hat keine indigenen Völker umgebracht. Er hat nur Handel mit ihnen getrieben. Allerdings brachten seine Leute einige Krankheitserreger mit, bei welchen nach einigen Jahrzehnten 98% der gesamten indigenen Inselpopulation ausgerottet wurde.

Es ist allerdings bekannt dass Kolumbus auf Hispaniola ein Exempel statuierte.

Seine nachfolgenden Eroberer wie Hernan Cortes, Francisco Pizzarro und Alvarado haben gesamte Hochkulturen wie die Azteken ausgerottet.


AnonymHochZwei 
Beitragsersteller
 28.07.2024, 23:28

Gibt es dafür Studien oder irgendetwas, das bezeugt, dass es so passiert ist?

Soweit mir bekannt, findet sich kein Buch, das explizit die Themen behandelt.

Es bleibt nur, einzelne Dokumente zu lesen: Passagierlisten (wegen angebliche Sklaven an Bord, zum Beispiel), das Verfahren von Bobadilla gegen Kolon, Dokumente bezüglich Eroberer, Korrespondenz (kirchliche und königliche) usw.

Daraus ergeben sich Sachverhalte.

Einige Beispiel:

Als Kolon 1500 denunzierte, dass die Siedler auf Mädchen standen, wurde er später zum Sündenbock. Weil er toleriert haben soll, dass Siedler auf Mädchen usw. Tja...

Bobadilla wurde zum Gutmensch, weil er ein Gerichtsverfahren gegen Kolon führte. Wird die Korrespondenz außerhalb des Verfahrens berücksichtigt, zeigt sich Bobadilla als die sichtbare Inkarnation der politischen Korruption und Hinterhältigkeit damals. Das Verfahren zeigt auch, dass Kolon gegen die Siedlungspolitik war und sobald in Karibik, nicht freundlich mit der Bagage an Bord umging.  

Ein Erzbischof, der dem König von Aragon beigestellt wurde, beschwerte sich darüber, dass Kolon keine Seelen bringen würde. Darauf antwortete Kolon +/-: Wenn das die Sorge ist, so kann ich berichten, dass es hier genug Seelen gibt. Die weitere Korrespondenz zeigt, dass er das spottend meinte.

Die Atmosphäre, in der eine Königin der Taíner auf Hispaniola (Anacaona, die tatsächlich existierte) den Bruder von Christophorus Kolon empfang, war friedlich. So schrieben es die Chronisten, die seinerzeit noch nicht auf Fake-News standen. Über das Verhältnis Christophorus/Anacaona hinterliessen die Chronisten trocken, dass er sie respektierte. Mehr auch nicht. 

Dann aber, wurde ein Mann entsandt (Nicolás de Ovando), der ein Massaker anordnete. Heute, wird Ovando als Friedensstifter vermittelt. Seine Taten wurden schon mal Kolon zugeschrieben.

Frau Consuelo Varela betrieb eine sehr gute Forschung. Fokussierte sich überwiegend auf das o.g. Verfahren. Als immer mehr Dokumente auftauchten, denen nach, Kolon eigentlich gegen die Krone Aragons arbeitete, ließ auch sie sich von Patriotismus ablenken. Leider.

Die damalige Inventur seiner persönlichen Bibliothek umfasste Bücher, die damals nachgewiesen nicht jedermann zur Verfügung standen. Darin, persönliche Notizen Kolons, die viel über ihn aussagen. Was andere Länder, Kulturen, Menschen angeht, findet sich nichts, was auf eine diskriminierende Einstellung hindeutet. Dazu, unbekannte, echte Dokumente die nach wie vor hin und wieder auftauchen und Neues bringen. Zusammenfassend: Es ist noch viel zu verstehen.

Es ist nicht so, dass Kolon nicht auf Schlecht konnte. Zuvor hatte er sich der Freibeuterei gewidmet und kaperte eine Zeit lang venezianische Handelsschiffe die portug. Gewässer passierten.

Über seine Fahrten nach Afrika - die gab es auch - ist nichts über Massaker oder Zwangskonvertierungen bekannt, die er veranlasst haben soll.

Die Studie heißt Schulbuch. Und nein, das stimmt so nicht.


AnonymHochZwei 
Beitragsersteller
 27.07.2024, 04:53

Kannst du mir erklären, wieso nicht? Ich will wissen, was da wirklich los war.

ThomasJNewton  27.07.2024, 05:12
@AnonymHochZwei

Meinst du, dass ich mich stundenlang hinsetze und dir was schreibe?

Die Eroberung Amerikas zog sich über Jahrhunderte hin und es waren viele Personen, Gruppen und Staaten beteiligt.

Geh in die örtliche Bibliothek und besorg dir ein Buch!