Campen mit Freunden ohne Eltern - Erfahrungen?

2 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Hallo Monsterfanny,

ich hab schon oft mit Freunden gezeltet, beim ersten Mal war ich auch erst 16. Grundsätzlich macht mir sowas immer einen Riesenspaß, weil das irgendwie abenteuerlicher ist als ein einfallsloser Ballermann-Urlaub. Außerdem habe ich an solche Reisen auch immer viel schönere Erinnerungen, darum kann Ich Euch zu dieser tollen Idee nur beglückwünschen. Der Sommer eignet sich zum Zelten natürlich am besten, und ein See sollte auch in der Nähe sein. Abends gemütlich am Zelt oder am See zu sitzen, vielleicht ein kleines Lagerfeuer dazu, leise Musik im Hintergrund, da wächst man irgendwie zusammen und hat plötzlich Gesprächsthemen, für die man im Alltag gar nicht den Kopf frei hat.

Wir hatten unsere Zeltreisen bisher zwar immer ein paar Wochen bis Monate vorher geplant, aber eigentlich nur, um sicherzustellen, dass wir alle zur selben Zeit am Start sind. Für die eigentliche „Planung“ (im Sinne von „Vorbereitung“) braucht man natürlich keine Monate. Wozu auch? Um auf einem Campingplatz zu zelten, reserviert man ja nicht, sondern man fährt hin und meldet sich spontan an. Die Campingplätze haben ja (in Abgrenzung zu den Wohnwagen-Stellplätzen) meistens gesonderte Rasenflächen zum Zelten, da ist eigentlich immer Platz.

Ich hau mal raus, was mir so alles dazu einfällt:

Inwieweit Ihr überhaupt ein paar Tage ohne Eltern campen dürft, obwohl Ihr alle noch minderjährig seid, weiß ich leider nicht. Zwar war ich bei meinem ersten Zelturlaub mit Freunden (wie oben genannt) auch erst 16, aber einer aus unserer Gruppe wenigstens schon 18, sodass dieser seinen Personalausweis hinterlegen musste (die wollen sich ja auch absichern). Also entweder müsste sich hier aus der Community noch ein Jura-Experte äußern, oder (noch besser) Ihr sucht Euch einfach mal einen Campingplatz raus und erkundigt Euch dort telefonisch.

Wenn das geklärt ist, solltet Ihr zunächst ausrechnen, was Euch der Camping-Urlaub kosten würde, und Euch überlegen, wie viel Geld Ihr ausgeben wollt. Die Kosten variieren ja je nach Campingplatz und Saison. An der Stelle recherchiert Ihr dann, welche Campingplätze es in der Gegend, die Ihr ansteuern wollt, so gibt. In der Regel errechnet sich der Preis pro Übernachtung aus der Anzahl der Personen, Zelte und Kraftfahrzeuge. Nicht vergessen: Auch Warmwasser beim Duschen kann extra kosten (zwischen 0,50 und 2,00 Euro), muss aber nicht.

Ihr solltet Euch auch überlegen, was Ihr in der Zeit so anstellen wollt und Euch parallel dazu mit der Platzordnung des Campingplatzes vertraut machen. Nicht selten handelt es sich um Familien-Campingplätze, auf denen Nachtruhe großgeschrieben wird, oft ist dann auch schon ab frühem Abend z. B. keine Musik mehr am Zelt erlaubt. Es gibt natürlich auch Campingplätze, die sich eher nach Jugendlichen ausrichten und in der Hinsicht völlig tolerant sind. Wenn Ihr allerdings die Abende gar nicht am Zelt verbringen, sondern eh im nächsten Ort in den Discos rumhüpfen wollt, dann braucht Ihr Euch damit natürlich nicht wirklich auseinandersetzen. Falls Ihr solche Discohüpfer sein solltet, müsst Ihr das natürlich in Eurer Wahl der Gegend, in die Ihr wollt, schon berücksichtigen. Blind irgendwo hinfahren und den nächsten Einheimischen ansprechen (nach dem Motto: „Wo ist denn hier die nächste Disco?“), damit kann man auf die Nase fallen, wenn’s dort nichts gibt.

Weiterhin müsste Ihr Euch Gedanken darüber machen, wie Ihr Euch verpflegen wollt. Es eignen sich Essenssachen, die nicht gekühlt werden müssen (denn Ihr habt ja keinen Kühlschrank) aber sich trotzdem ein paar Tage halten, wie z. B. Schnittbrot und Aufstrich (Nutella, Marmelade, Honig etc.). Ob Ihr Euch Konserven mit einem Campingkocher warm machen wollt, müsst Ihr abwägen – ist zwar kostensparend, aber wir hatten früher keinen Bock drauf (zumal wir auch so blöd waren und es nicht hingekriegt haben, das Wasser zum Kochen zu bringen…). Alternativ kann man sich natürlich auch sporadisch Fastfood reinziehen, aber das treibt die Kosten leider wieder in die Höhe.

Abschließend empfehle Euch noch dringend, Euch eine Liste zu machen mit allen Dingen, die Ihr mitnehmen solltet (obwohl Ihr sicher keinen „Survival-Urlaub“ machen wollt, braucht man gewisse Dinge halt zum Zelten). Dazu zählen z. B.:

  • Mückenspray oder Mückenkerzen: Die Viecher können ganz schön nerven.
  • Taschenlampen: Wenn's dunkel wird, seht Ihr sonst plötzlich nichts mehr.
  • Mehrere Plastiktüten für Schmutzwäsche und Müll: Sonst wisst Ihr nicht, wohin damit.
  • Hammer für Heringe: Falls der Boden mega hart ist.
  • Genug Wechselklamotten: Falls es regnet und Eure Zelte nicht richtig dicht sind , kriegt Ihr schnell nasse Füße.
  • Badelatschen: Wenn die Duschen nicht so gepflegt sind, ist das barfuss etwas eklig.
  • Ein Gefäß für Wasser, falls Ihr Euch am Zelt ein Lagerfeuer machen wollt: Das wird auf Campingplätzen meistens verlangt.

Ich wünsche Euch viel Spaß dabei und tolle Erinnerungen daran!

Gruß

Nordmann2000

Was verstehst Du denn in diesem Zusammenhang unter Erfahrung? Dass Deine Ellis nicht dabei sind und Dir das Händchen halten, wenn Bübchen Heimweh bekommt? Entschuldige meienn Sarkassmus in dieser Sache, aber die Fragen nach Erfahrungen sind manchmal recht seltsam zu werten. Wenn wir in Eurem Alter gesplant haben, dann ein Jahr vorher und im darauffolgenden Sommer war meist alles anders, weil der eine oder andere abgesprungen oder sonst was schief gelaufen ist. Am besten waren unsere spontanen Entscheidungen in wenigen Tagen Zelten zu fahren.

Bernd Stephanny