Bücher Glorifizierung?

10 Antworten

Es muss doch nicht Buch oder Film sein. Warum immer dieses totale entweder oder?

Beide Medien haben ihre Daseinsberechtigung und ihre Vor-und Nachteile. Manche Dinge lassen sich besser im Film Darstellen, andere besser im Buch.

Filme sind kompakter und können oft mit wenig Aufwand große Emotionen auslösen. Auch können im Doku Bereich komplizierte Sachverhalte anschaulich und gerade für visuelle Lerner leichter vermitteln.

Bücher sind komplexer, können Hintergründe und Charaktere tiefgründiger darstellen. Und auch Abstraktes darstellen (wie z.B. bei Das Parfum. Die Art wie Grenouille Gerüche wahrnimmt, ist im Buch hervorragend beschrieben, das geht um dazugehörigen Film natürlich viel verloren, da sich Gerüche nun mal filmisch kaum darstellen lassen)

Dass es natürlich sowohl schlecht gemachte Filme, als auch schlecht geschriebene Bücher gibt, sollte klar sein.

In den Filmen und Serien wird einfach oft nur eine "Kernaussage" zusammengefasst. Aber das ganze drum herum, was die Personen und die Handlung wirklich "lebendig" macht, geht dabei leider oft verloren.

Ich schreibe ja selber und man kann in einem Film, oder einer Serie nur ganz schwer und extrem hölzern darstellen, was eine Person gerade denkt! Da werden dann ewig lange und langweilige Szenen eingebaut, Wiederholungen von Erlebnissen, oder eine Stimme aus dem Off ... etwas in der Art ... während man in einem Buch Seiten mit den Gedanken der Personen füllen kann, ohne dass es langweilig werden muss. Dadurch kommen einem die Charaktere näher.


Boogeyman413 
Fragesteller
 15.04.2022, 02:22

Überzeugt mich nicht so ganz. Also Serientode gehen mir auch nahe. Man könnte auch so argumentieren, dass der emotionale Einfallsreichtum dadurch gefördert wird, dass einem die Gefühlen nicht vorgekaut werden.

So muss man anhand der Mimik und Gestik eines Charakters erahnen, wie der sich fühlt, was offen gesagt auch viel nützlicher ist, da Menschen ihre Gefühle idR nicht offen preisgeben, es sei denn über ihren Gesichtsausdruck.

Aber Sachbücher sind schon wichtig, da gebe ich einem Vorredner von mir recht.

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Bücher fordern einen geistig mehr heraus, stärken das Vorstellungsvermögen, Ausdauer und Konzentration, Fantasie und Kritikfähigkeit. Bücher sind detaillierter, nicht zuletzt auch sprachlich anspruchsvoller.

Kinder, die vorgelesen bekommen und selbst lesen, entwickeln deutlich mehr Bildung als diejenigen, die stattdessen nur vor dem Fernseher sitzen. Filme setzen einem viel mehr vor, überfluten mit Reizen.

Sicherlich können Filme auch überzeugend und anspruchsvoll sein. Das mache ich von den Charakteren, Dialogen, der rübergebrachten Atmosphäre und Stimmigkeit abhängig. Da kann ein guter Film sicherlich gegenüber einem schlechten Buch ein Gewinn sein. Bücher liest man allein, ins Kino geht man dagegen mit anderen, das muss man dabei auch berücksichtigen.

Aber diejenigen, die anspruchsvolle Filme im Fernsehen und Kino schauen, werden in der Regel auch viel lesen. Während wer nur seichte Fernseh-Unterhaltung und Hollywood konsumiert, eher selten bis gar kein Buch liest.

Also meine Zeit ist mir für Belletristik auch zu kostbar aber Sachbücher sind das A und O wenn man sich wirklich mit einem Thema oder einem bestimmten Fach auseinandersetzen will.

Im Prinzip hast du schon Recht, Bücher werden glorifiziert, einfach weil sie so ein altes Medium sind.

Die Vorteile sind schon prinzipiell da. Du hast halt mehr Sprache in einem Buch, einfach weil du nicht nur Dialoge wie in Serien und Filmen hast, sondern alles beschrieben werden muss. Ist halt der Vorteil von Büchern. Genauso wie es viel leichter ist, in die Köpfe der Leute zu schauen.

Dafür kann man in ner Serie halt leicht kleine Details in einem Bild unterbringen. Und Action lässt sich da leichter episch oder cool darstellen. Als jemand der Actionszenen in 90% der Zeit langweilig findet, ist das aber eher ein Argument gegen Filme, weil dieser Vorteil bei diesen oft genutzt.

Musst halt wissen, was dir mehr liegt. Ich werde immer das langsame Tempo eines Buches bevorzugen, vor allem im Vergleich zu heute, wo man nicht mal bei Serien mehr durchatmen kann, weil alles immer actionreich und schnell sein muss. Ich finde das ermüdend.