Buch schreiben mit Unterstützung von KI?

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Naja, das hängt stark davon ab wie man mit der KI arbeitet. Wenn man sich alles "rein" schreiben lässt, finde ich persönlich das schon verwerflich, weil dann nicht mehr wirklich eine Eigenleistung vorhanden ist - das verfehlt meiner Meinung nach den Sinn hinter diesem Hobby.
Der menschliche Schreibstil hat immer gewisse Makel und Schnörkel - wenn man ChatGPT alles schreiben lässt, geht diese Individualität jedoch verloren und genau das sollte eigentlich nicht passieren. Ein Schreibstil muss nicht perfekt sein, sondern authentisch - und das ist etwas, das KI nicht leisten kann.
Zudem merkt man beim Lesen auch meist recht schnell, wenn der Text KI generiert ist. ;) Es fehlt hier nämlich sehr häufig an Innenleben und Gefühl - darin ist KI nämlich alles andere als gut. Zumal es fast schon verräterisch ist, wenn absolut jeder Satz perfekt zu sitzen scheint.

Wenn man aber stattdessen den eigenen Text analysieren und ehrlich kritisieren lässt, um dann selbst Anpassungen vorzunehmen - ähnlich wie bei einem Beta-Leser oder Lektor - finde ich das völlig in Ordnung.

Ich persönlich arbeite seit einiger Zeit sehr viel mit ChatGPT, allerdings lasse ich mir keine Texte generieren (außer zu Anschauungszwecken), sondern lasse Szenen, ganze Kapitel, Plotstruktur, etc. analysieren, bewerten und kritisieren. Ist mir etwas nicht ganz klar, frage ich auch mal nach konkreten Beispielen.

Zudem brainstorme ich sehr gerne mit ChatGPT. Mir mangelt es jetzt idR nicht an Ideen, aber manchmal hatte ChatGPT ganz gute Vorschläge für kleine Einschübe oder minimale Änderungen, die sich dann im Laufe eines Gespräches darüber ergeben haben.
Allerdings lasse ich mir Verbesserungsvorschläge immer begründen, um den Gedanken dahinter nachvollziehen zu können. Nur so lernt man auch langfristig etwas dabei.
Zudem kann dieser Austausch dabei helfen, bestehende Blockaden zu lösen oder gar inspirieren. :)

Ganz wichtig bei der Arbeit mit KI ist meiner Meinung nach, nicht einfach blind alles zu übernehmen, sondern Kritisiertes/Vorgeschlagenes auch zu hinterfragen.
ChatGPT beispielsweise will bei mir immer gern Sätze kürzen. Und ja, manchmal war das sinnvoll, manchmal aber auch nicht. Man sollte also schon noch seinen eigenen Kopf benutzen - KI ist nicht unfehlbar.

Für mich fühlt es sich auch nicht geschummelt an, da die Arbeit immernoch bei mir liegt. Ich schreibe, ich plane, ich überarbeite und meine Ideen stammen zu 100% von mir.
ChatGPT ist lediglich dazu da mir Rückmeldung zu geben was gut läuft und was noch verbessert/ausgebaut werden könnte.

Letztlich muss das aber jeder selbst wissen.

Liebe Grüße

Woher ich das weiß:Hobby – Ich schreibe selbst / habe mich mit dem Thema viel befasst

Ich war eigentlich gegen die Nutzung von KI beim schreiben, aber hin und wieder kann es doch nützlich sein. Es sollte nicht genutzt werden um die Arbeit abzunehmen oder sich Ideen auszudenken, aber für Gedankenanstöße, kleine Debatten oder Grammatik finde ich es ganz praktisch. Mit wem sonst kann man über die Ethik des Aufziehens von Baby-Monstern reden.

Woher ich das weiß:Hobby – Ich schreibe seit jahren

Ich finde es kommt darauf an, wie man es benutzt.
Wenn man seine Texte schreibt, am Ende mit KI polieren lässt und es dann veröffentlicht finde ich schon fragwürdig, wenn man sie aber einfach benutzt, um während dem Schreibprozess Rückmeldungen zu erhalten oder alternative Vorschläge, um am Ende selbst einen besseren Text zu schreiben, dann finde ich es in Ordnung.
Wie gut solche Rückmeldungen sind, hängt vom Thema ab. Wenn es um Rechtschreibung und Grammatik geht, dann kann sie sicher helfen, bei einzelnen Formulierungen ebenfalls, aber sobald es um Dinge geht wie Natürlichkeit der Figuren, dann ist eine KI nicht wirklich hilfreich.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich gebe gerne meinen Senf dazu.
Das ist wahrscheinlich praktisch, aber fühlt sich das nicht irgendwie geschummelt an.

Ist es meiner Meinung nach auch. Denn ein Skill, den man zum Bücher schreiben eben braucht, ist, gut schreiben zu können. Und das ist eben eine Sache von Übung und Erfahrung, ergo etwas, das man selbst erlangt. Irgendwann entwickelt man dann so seinen ganz persönlichen Schreibstil.

Eine KI zu nutzen würde das nicht zu meinem Werk machen. Aber genau das suggeriere ich, wenn auf dem Cover MEIN Name steht. Ich schmücke mich mit einer Leistung, die ich nicht vollkommen selbst erbracht habe.

Da steht ja nicht "Noeru+ KI". Das würden nämlich plötzlich gar nicht mehr so viele Menschen lesen wollen.

Eine KI kann ähnlich wie ein Lektorat helfen bei Formulierungen und Vorschlägen wie Szenen, Dialoge oä verbessert werden können oder bei Recherche helfen.

Wichtig ist aber, dass die Ideen deine sind, du und es deine Arbeit ist. Du solltest dich nicht auf die KI verlassen und die Ergebnisse 1:1 übernehmen, sondern deren Ergebnisse nur als Vorschläge/Hinweise sehen, welche du für dich prüfen und ggf anpassen solltest.

Du solltest dir vor jeder Nutzung genau überlegen, was du von der KI möchtest und den prompt entsprechend gezielt formulieren. Probier etwas herum bis du eine gute Arbeitsweise gefunden hast.

KI ersetzt aber kein professionelles Lektorat und vor allem keine Testleser.