Brauchen Jugendliche mehr Kultur?
Das Bildungsmagazin
Kulturpass des Bundes: Was bringt er für die kulturelle Bildung?
Ein Geschenk für alle 18-Jährigen: der Kulturpass des Bundes geht demnächst an den Start. Mit einem Budget von 200 Euro sollen junge Menschen lokale Kulturangebote nutzen können. Damit soll ihnen nicht nur die Tür zur Kultur geöffnet, sondern die Corona-gebeutelte Branche auch unterstützt werden. Kritik kommt von Anbietern kultureller Bildungseinrichtungen. Kommen sie zu kurz?
In „Campus & Karriere“ gehen wir diesen Fragen nach: Was bringen die Geldspritzen für die kulturelle Teilhabe von Jugendlichen, was für ihre kulturelle Bildung? Fördern Kulturpass und Co die kulturelle Bildung direkt, oder nur indirekt? Liegt das Kulturverständnis der älteren oder der jüngeren Generation zugrunde? Und: Ist das der Einstieg in eine Gratis-Kultur für die Jugend?
Gesprächsgäste:
Anikó Glogowski-Merten, MdB FDP, kulturpolitische Sprecherin der FDP-Bundestagsfraktion
Prof. Christian Höppner, Präsident Deutscher Kulturrat
Viola Kelb, Referentin für Kulturelle Bildung und Beraterin zu kultureller Teilhabe, Köln
Charlotte Zinke, Bundesfreiwilligendienstleistende Kulturbüro Stadt Wuppertal
Kulturstaatsministerin Roth geht es mit der Einführung des Bundes-Kulturpasses um die kulturelle Teilhabe junger Menschen. Sie hätten in der Corona-Zeit wenig Möglichkeiten gehabt, den Reichtum der deutschen Kultur zu entdecken. 100 Mio. Euro soll das zunächst kosten. Ausgenommen sind große Online- oder Streaming- und Gaming-Plattformen, für sie kann der Pass nicht genutzt werden. Doch ansonsten, betont die Kulturstaatsministerin, sollen Nutzerinnen und Nutzer möglichst frei entscheiden können, was sie mit dem Geld anfangen: ob Theaterkarten, Konzerte, Bücher, Kinos oder Ausstellungen, Voraussetzung ist allerdings, dass es sich um Angebote lokaler Kulturakteure handelt. Ganz so frei aus dem Angebot vor Ort können die 18-Jährigen aber doch nicht wählen, bemängeln Anbieter aus dem Bereich der kulturellen Bildung. Kurse, in denen die jungen Menschen mitgestalten können, Gesangsunterricht, Mal- oder Töpferkurs, sind bislang nicht über den Pass abzurechnen. Vor und hinter den Kulissen wird noch weiterverhandelt.
3 Antworten
Das ist der falsche weg kulturelle anreize zu schaffen. geld sollte dabei keine rolle spielen. im übrigen ist das angebot definitiv viel zu beschränkt und sicherlich für den großteil der dieses jahr 18 werdenden völlig uninteressant.
viele grüße
Ich halte das für kein Erfolgsmodell -
Früher haben wir im Rahmen des Schulunterrichts Planetarium, Museum usw. besucht - es wurde uns dann vieles dazu erklärt - das war also ganz interessant.
Warum wird dies nicht über die Ganztagsschule organisiert? Dort hätten die Schüler auch die Möglichkeit, nachzufragen.
Wenn sie sich selbst überlassen werden, dann wird da in den meisten fällen nichts draus.
wer kulturangebote nutzen möchte, der wird dies tun. das war auch während corona möglich