Bosch Oberfräse defekt?
Meine Bosch Oberfräse POF 500 hat plötzlich Geist aufgegeben.
Habe die Maschine aufgemacht und an den Kohlenbürsten 230V gemessen.
Also Spannung ist da. Könnte es der Entstörkondensator sein?
Der hat drei Anschlußdrähte : 2x schwarz und transparent. Die 2 schwarzen sind parallel zum Netzstecker, der transparente verschwindet irgendwo im (Kunststoff-)Gehäuse. Ein Schutzleiter ist nicht vorhanden.
Wie kann ich herausfinden, ob der Entstörkondensator defekt ist?
In Google habe ich den Ratschlag gefunden, den Kondensator zu überbrücken.
Die 2 schwarzen Anschlüsse bestimmt nicht, da gibt es einen Kurzschluß. Einen der Schwarzen und den Transparenten?
Gruß Hardy
2 Antworten
Lass bloß den Entstörkondensator in Ruhe, der geht als Letztes kaputt, und hat dann aber lediglich eine "Nicht-mehr-Entstörfunktion". Der C ist oft parallel verschalten, den kann man in diesem Fall auch ausbauen, und trotzdem läuft die Maschine. Falls es doch eine etwas komplexere Entstörung ist, in Reihe geklemmt, kann man auch einfach dahinter messen, ob noch Spannung durchkommt.
Falls die OF eine Geschwindigkeitsregelung hat, ist eher die betroffen. Die Rotor-/Statorwicklungen könnte man mittels Ohmmeter noch auf Durchgang messen.
Hallo hardyy78
Wenn du an den eingebauten Kohlebürsten 230V hast dann sind die Kohlebürsten abgenützt, sie sind stecken geblieben oder der Motor ist defekt
Gruß HobbyTfz
Und so denke ich mir, daß die Zuleitung jeweils an ein Ende der Spulen geht und vom anderen Ende der Spulen geht es an die Kohlebürsten. Der Kondensator hat X1 150nF +Y2 2,5nF. X1 ist parallel zum Netz und die 2 *2,5nF jeweils parallel zu den 2 Spulen.
Ist einer der beiden Kondensatoren defekt, bekommt der Rotor keinen Anlaufdrehmoment. Oder liege ich da falsch?
Die Kohlebürsten habe ich kontrolliert auf Leichtverschiebbarkeit und Anpressdruck. Die Federn sind auch in Ordnung. Den Kolektor habe ich vorsichtig glatt poliert und die Fugen gesäubert. Von dieser Seite ist alles in Ordnung. Wenn ich jetzt bei eingeschalteter Maschine die Welle im Rechtslauf mit der Hand bewege, passiert nichts. Drehe ich die Welle aber im Linkslauf, gibt es am Kolektor Funkenfeuer, die Welle dreht rechts und bleibt aber dann stehen. Der Vorgang ist wiederholbar.
Beim betätigten Schalter kann ich aber zwischen den Anschlüssen nichts messen. Zumindest der Widerstand der Spule müßte messbar sein. Ich kann aber keine Leiterunterbrechung feststellen und auch keine Brandspuren und es gab auch keinen Brandgeruch als der Motor plötzlich beim Fräsen aussetzte.
Gemessen am ausgebauten Rotor am Kolektor mit 24 Lamellen habe ich folgende Ohm-Werte erhalten:
<A_ 4,6/ 3,4/ 2,0/ <D_ 10,4/ 9,6/ 7,8/ 6,5/ 5,8/ 1,5 <C_ 7,9/ 6,2/ 5,0/ 3,3/ 1,8<B_ 7,4/ 6,1/ 5,0/ 4,1/ 2,9/ 1,8 <A
gemessen habe ich von rechts nach links jeweils von der Lamelle mit dem Buchstaben bis zum nächsten, wobei zwischen den Buchstaben keine Verbindung besteht.
Erwartet hätte ich eigentlich einen konstanten Wert zwischen zwei Lamellen von ca. 1,8 Ohm, aber es gibt ein paar Abweichungen.
Komisch ist die Aufteilung der Spulen auf die Lamellen: 7,6,7,4 .
Aber es scheint hier keine Unterbrechung oder Kurzschluß zu geben.
Die 2 Ständerwicklungen haben je 4,6 Ohm.
Habe noch gegoogelt und festgestellt, daß man am Kolektor in 180° Abstand mißt. Hier habe ich keinen Wert, also ist doch eine Unterbrechung da. Bei meiner ersten Messung hätte ich zwischen benachbarten Lamellen immer einen Wert bekommen müssen.
Fazit: Anker defekt, anscheinend an 4 Stellen.
Hallo Hobby Tfz
Ich habe da mehr an Kondensatormotor mit 2 Wicklungen gedacht.
Die Zuleitung geht nicht direkt an die Kohlebürsten, sondern irgendwo ins Gehäuse. Aus dem Gehäuse kommen 2 weiße Drähte, die dann an die Kohlebürsten gehen. Wo die transparente Leitung angeschlossen ist, ist nicht erkennbar.
Gruß Hardy